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Der DAX ist ein unverbesserlicher Zocker

Kleinanleger Crash
Foto: Getty Images

Hin und Her macht die Taschen leer!

Keine Ahnung, wer diese Börsenweisheit erfunden hat. War es Warren Buffett? Vermutlich wusste schon Buffetts Lehrmeister Benjamin Graham, dass man durch ständiges Kaufen und Verkaufen nicht reich wird. Wenn damit einer reich wird, dann ist es der Broker.

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Die Lösung ist einfach: Wer es mit einer Aktie wirklich ernst meint, muss die im Zweifel auch für immer halten wollen.

Investoren, die sich nicht für eine Aktie entscheiden können, kaufen einfach einen DAX-ETF und halten dann eben den für immer. Doch das Hin und Her im DAX ist krasser, als viele denken!

Ein Kommen und Gehen

Im DAX befinden sich die 30 größten und (nach Streubesitz-Marktkapitalisierung) liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes. Für viele Investoren gehört eine Adidas (WKN: A1EWWW)-Aktie oder eine Fresenius (WKN: 578560)-Aktie wie selbstverständlich dazu.

Doch obwohl Adidas im Jahr 1949 gegründet wurde, kam die Aktie erst im Jahr 1998 in den DAX. Glatte zehn Jahre nach der Einführung des deutschen Premiumindex.

Kollege Fresenius ist ebenfalls recht frisch im DAX. Das Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen hat über 100 Jahre auf dem Buckel, ist allerdings erst seit 2009 ein Mitglied der DAX-Familie.

Kurios ging es bei den Absteigern zu. Die (mittlerweile zig Mal weitergereichte) Kaufhauskette Kaufhof flog im Jahr 1996 aus dem DAX.

Wer kann sich noch an das Unternehmen Feldmühle Nobel erinnern? Der als Papierfabrik gestartete Tausendsassa gehörte einst zu den zehn wertvollsten deutschen Unternehmen! 1990 verschwand es sang- und klanglos aus dem DAX.

Insgesamt sind lediglich elf der ursprünglichen 30 Aktien nach wie vor im DAX zu finden. Die Elite der Urgesteine!

Auch Klassiker müssen liefern

Eines dieser Urgesteine ist die Lufthansa (WKN: 823212)-Aktie. Ein echter Evergreen!

Doch wie lange noch? Auf Jahressicht hat der Luftfahrtklassiker über 60 % an Wert verloren (Stand: 30.04.2020).

Die schwindende Marktkapitalisierung ist nicht nur den Lufthansa-Investoren ein Graus, sondern hat auch Einfluss auf die Stellung im DAX. Derzeit hat die Lufthansa-Aktie einen Anteil von lediglich 0,62 % im DAX-Portfolio (Stand: 23.03.2020). Bei der nächsten Neujustierung könnte das Urgestein die längste Zeit Mitglied der DAX-Familie gewesen sein.

DAX-Investoren werden vom Abstieg der Lufthansa kaum etwas mitbekommen. Im DAX werden weiterhin 30 DAX-Aktien zu finden sein. Einer geht, ein anderer kommt. MDAX-Kollege Symrise (WKN: SYM999) könnte den Platz der Lufthansa-Aktie in den heiligen Hallen übernehmen.

Wer kaufen und halten möchte, ist beim DAX falsch

Die Moral von der Geschicht: Ein langfristig stabiles DAX-Portfolio gibt es nicht!

Wer glaubt, mit einem DAX-ETF in den überwiegenden Fällen nur zu kaufen und zu halten – so wie es die alten Lehrmeister empfehlen –, dürfte sich über die Dynamik wundern, die sich über die Jahre unter der Haube des Leitindex entfaltet. Der DAX, den man heute kauft, wird in 10, 20 oder 30 Jahren sehr wahrscheinlich ein komplett anderer DAX sein.

Das muss nicht schlecht sein. ETF-Investoren betonen häufig die überragende Anpassungsfähigkeit, die dem Index von Natur aus mitgegeben ist. Papierfabriken und Kaufhäuser spielen heute nicht mehr die Hauptrolle. Genauso gut könnten die großen Autobauer in ein paar Jahren zu Mittelständlern geschrumpft sein, die nicht mehr in der ersten Liga spielen.

Dem DAX macht das nichts. Unbarmherzig werden ganze Branchen aussortiert. Ersatz findet sich immer. Wer weiß: Vielleicht werden wir in zehn Jahren vor allem Lieferdienste, Zahlungsdienstleister und Aromaproduzenten im DAX sehen.

Dennoch ist klar: Kaufen und halten ist nicht das Kerngeschäft des DAX. Wer sich stärker binden möchte, ist nach wie vor auf die gute alte Aktie angewiesen.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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