Was ich von der Commerzbank-Aktie und der von ProSiebenSat.1 Media gelernt habe
Für viele Investoren sind Aktien in erster Linie eins: ein Mittel, um ein Vermögen aufzubauen. Auch wenn an einer solchen primären Sichtweise definitiv nichts auszusetzen ist, können Aktien auch noch etwas anderes: uns wertvolle Lektionen über die Wirtschaft und einige Segmente erteilen.
Werfen wir in diesem Sinne heute einen Blick auf die Aktien der Commerzbank (WKN: CBK100) und von ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777) und schauen einmal, was mir die beiden spannenden Vertreter beigebracht haben. Und wie sie mich durch mehr Know-how zu einem besseren Investor werden ließen.
Der tiefe Fall der Commerzbank
Eine wertvolle Lektion, die die Aktie der Commerzbank vielen Investoren in den vergangenen Jahre erteilt hat, ist definitiv, dass Aktien auch tief fallen können. Immerhin sank das Kursniveau bei dem deutschen Geldhaus innerhalb der vergangenen zwölf Jahre – also seit der letzten Finanzkrise – von ca. 190 Euro auf das derzeitige Niveau von lediglich noch 6,50 Euro je Anteilsschein. Man muss kein Einserschüler in Mathematik sein, um hier zu erkennen, dass der Verlust weit mehr als 90 % beträgt.
Die Gründe, weshalb die Commerzbank-Aktie so stark gesunken ist, dürften hinlänglich bekannt sein. Bankenkrise, niedrige Zinsen und anderweitige Probleme. All das sind olle Kamellen, die wir an dieser Stelle wohl nicht mehr aufzuwärmen brauchen.
Was mich die Aktie der Commerzbank – und auch die der Deutschen Bank, um fair zu bleiben – gelehrt hat, ist, dass günstig nicht immer attraktiv sein muss. Allein im letzten Jahr hat die Commerzbank noch einmal rund 28 % ihres Wertes eingebüßt, in den vergangenen ca. fünf Jahren sich zudem noch einmal fast halbiert.
Sofern man als Investor daher Ausschau nach günstigen Aktien hält, sollte man nicht nur auf fundamentale Bewertung schauen. Denn langfristig wird lediglich ein funktionales Geschäftsmodell entscheiden, ob eine Aktie wirklich günstig ist – oder vielleicht sogar eine Value-Falle.
ProSiebenSat.1 Media mit Comeback-Spekulation
Eine zweite wertvolle Lektion hat mir in den vergangenen Wochen und Monaten zudem die Aktie von ProSiebenSat.1 Media erteilt. Lange Zeit galt sie bei vielen Analysten (und auch bei mir!) als Prügelknabe der etablierten Streaming-Konkurrenz. In Teilen vollkommen zu Recht.
Aber auch wenn das Medienunternehmen im Kerngeschäft noch immer mit dieser Entwicklung zu kämpfen hat, könnte hier durchaus Licht am Ende des Tunnels aufscheinen. ProSiebenSat.1 Media hat inzwischen nämlich die eigenen Streaming-Ambitionen zu einem strategischen Imperativ erklärt und scheint nun einen wesentlichen Fokus auf diesen Geschäftsbereich zu legen.
Zugegeben, meiner Meinung nach könnte das Angebot noch deutlich attraktiver werden, was den Content anbelangt. Allerdings könnte die innere Ausrichtung hin zum Streaming langfristig eine Verbesserung bringen. Denn dieser Bereich hat definitiv Zukunft!
Sofern sich so manches Mal einige Parameter bei einer Aktie ändern, kann man als Investor seine eigene Einschätzung durchaus noch einmal überprüfen – oder sogar ändern. Denn wenig ist langfristig schädlicher als das verbissene Festhalten an der eigenen Einschätzung, vor allem, wenn sich die Gegebenheiten grundlegend verändern.
Aktien erteilen Lektionen – wir lernen mit!
Wie wir daher letztlich sehen können, existieren durchaus spannende und sogar lehrreiche Börsengeschichten, die einem als Investor helfen können, stetig besser zu werden. Die lehrreichste der letzten Jahre war hierbei für mich die der Commerzbank. Die jüngste hingegen die von ProSiebenSat.1 Media.
Möglicherweise könnte es sich auch für dich daher anbieten, offen für neue Lektionen und Inhalte zu sein, egal wie erfahren du an der Börse bist. Denn eines steht definitiv fest: Die Welt von Aktie und Börse befindet sich ebenfalls in einem stetigen Wandel.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.