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Der wahre Grund, warum ProSiebenSat1 absteigen muss, spricht für das Management

Frau sieht sich am Flughafen Netflix am Handy an (Netflix Aktie)
Foto: Netflix

Am 19. März wird ProSiebenSat.1 (WKN:PSM777) nach kurzem Stelldichein im DAX wieder in den MDAX zurückkehren. Mit einer Marktkapitalisierung von gut 6 Mrd. Euro ist sie schlicht zu klein. Hat das Management also versagt? Ich denke, man kann der Sache durchaus etwas Gutes abgewinnen.

Darum geht´s

Noch 2008 strauchelte die Sendergruppe schwer. Seither ging es steil bergauf, die Anleger hätten mit der Aktie genauso reich werden können, wie über die letzten Jahre mit Netflix (WKN:552484): Vom Pennystock ging es hinaus bis auf rund 50 Euro im Jahr 2015.

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Auf 5-Jahres-Sicht ist die Aktie allerdings eine der wenigen, die noch im Minus liegen und zwar mit gut 3 % (Stand 14.03.). Nur “Problembären” wie Volkswagen (WKN:766403) und die Deutsche Bank (WKN:514000) sowie die von der Energiewende gebeutelten Versorger liefen noch schlechter. Alle anderen DAX-Werte sind überwiegend deutlich zwischen 13 und 248 % im Plus.

Weil es im MDAX ähnlich aussieht, haben sich zwischenzeitlich mehrere Werte darin zu DAX-Kandidaten entwickelt. Die als Aufsteiger auserkorene Covestro (WKN:606214) ist heute glatt dreimal so viel wert. Nach nur 2 Jahren Präsenz im Oberhaus muss ProSiebenSat.1 deshalb wieder zurück in die zweite Liga.

Über einen Grund sprechen alle …

Dazu kann man natürlich sagen, dass es ProSiebenSat.1 ähnlich ergeht wie den Versorgern mit der Energiewende. Während dort die traditionellen zentralen Strukturen zur Energieerzeugung in Windeseile entwertet wurden, sind es im Medienbereich die klassischen Vertriebswege wie Kabel, Antenne und Satellit. Immer schnellere Internetanschlüsse mit Datenflatrate breiten sich rund um den Globus aus und erlauben breitbandige Videoangebote. Davon profitieren Plattformen wie YouTube und Netflix, welche die neue Infrastruktur zur weltweiten Verbreitung ihrer Inhalte nutzen.

ProSiebenSat.1 kann nicht auf Knopfdruck eigene Serien weltweit ausstrahlen, sondern bewegt sich primär eher in einem fragmentierten Markt, wo unzählige lokale Sender von den eigenen Inhalten überzeugt werden müssen. Netflix auf der anderen Seite nutzt seinen Größenvorteil, um über aufwändigere Produktionen immer mehr Zuschauer für sich zu gewinnen. Gleichzeitig reduziert sich die Zuschauerzahl beim klassischen TV und die Werbeeinnahmen drohen wegzubrechen.

Allerdings kann man nicht behaupten, dass das Management nichts getan hätte, um gegenzusteuern. So wurde viel Geld in digitale Initiativen gesteckt und mit Maxdome hat man seit langem ein eigenes Video-on-Demand-Angebot. Profitabel ist das meiste davon — wie bei vielen Konkurrenten auch — zwar noch nicht, aber das Potenzial ist nach wie vor da.

… während der andere nicht so offensichtlich ist

Zwar wurde noch 2016 im Schnelldurchgang eine Kapitalerhöhung durchgezogen, um durch Übernahmen den Digitalbereich noch schneller ausbauen zu können. Andererseits verzichtet das Management auf Wachstum nur des Wachstums willen. Schließlich gehört der Medienkonzern seit Jahren zu den fleißigsten Dividendenzahlern. Als 2012 wegen eines Verkaufs besonders viel Geld in der Kasse war, wurde sogar eine riesige Sonderdividende ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote von 80 bis 90 % spricht für sich.

Viele Tech-Werte wie Netflix denken hingegen nicht einmal daran, auch nur einen Cent herauszurücken. Dort wird alles dem Wachstum untergeordnet. Ich finde es daher sehr beachtlich, dass die Verantwortlichen bei ProSiebenSat.1 auf so genanntes Empire Building verzichten und Aktionären ihren fairen Anteil am Gewinn lassen — selbst wenn das bedeutet, dass der Aktienkurs auf der Stelle tritt.

ProSiebenSat.1 hat über die letzten Jahre mehrere Milliarden Euro herausgegeben. Wären die im Konzern verblieben, dann könnte die Aktie wahrscheinlich auch zukünftig im DAX verweilen. Aber darum sollte es nicht gehen. Das Management beweist somit für mich, dass es behutsam mit dem ihm anvertrauten Geld umgeht und das spricht für die Aktie.

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Ralf Anders besitzt Wertpapiere auf die Deutsche Bank. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.



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