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3 Gründe, warum der 12 %-Kurssprung der ProSieben-Aktie erst der Anfang gewesen sein könnte

Quelle: Getty Images

Die Aktionäre der ProSiebenSat.1 Media SE (WKN:PSM777) hatten es im Jahr 2017 wahrlich nicht leicht. Um 20,3 % ging es für die ProSieben-Aktie nach unten, nachdem auch 2016 schon ein bescheidenes Jahr für den Aktienkurs des Medienkonzerns war. Doch 2018 scheint endlich alles anders zu werden. So legte die ProSieben-Aktie in diesem Jahr (Stand: 24.02.2018) bereits um 12 % zu!

Und ich glaube nicht, dass es sich hierbei nur um ein Strohfeuer handelt. Warum ich glaube, dass die Rallye weitergehen könnte, erfährst du, wenn du weiterliest.

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Grund 1: Das Fernsehgeschäft lebt

Eine Analystin der Deutschen Bank prophezeite es bereits Ende Januar: Der TV-Werbemarkt stabilisierte sich im vierten Quartal 2017. Und sie behielt recht: Laut ProSieben stiegen die TV-Werbeeinnahmen im vierten Quartal 2017 im mittleren einstelligen Prozentbereich verglichen mit dem Vorjahr. Auf Jahressicht konnte man das schlechte zweite und dritte Quartal damit ausgleichen und die TV-Werbeeinnahmen auf Gesamtjahressicht auf dem Vorjahresniveau halten.

Das Fernsehgeschäft lebt also. Trotz Netflix, trotz Amazon: Im deutschsprachigen Raum schauen die Menschen weiterhin gerne ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und Co. Für ProSieben sind das wunderbare Nachrichten. Zum einen ist das Fernsehgeschäft immer noch der größte Gewinnbringer der Münchener.

Zum anderen ist es die perfekte Werbefläche für die E-Commerce-Aktivitäten von ProSieben. Stabile Werbeeinnahmen deuten darauf hin, dass zumindest nicht weniger Menschen vorm Fernseher gesessen haben dürften als 2016. Damit konnte man seinen E-Commerce-Aktivitäten auch 2017 eine wunderbare Werbefläche bieten.

Wir halten also fest, das Fernsehgeschäft lebt. Es generiert weiter hohe Gewinne und bietet die perfekte Werbefläche für seine wachstumsstarken E-Commerce-Aktivitäten. Damit bildet das TV-Geschäft auch weiterhin ein stabiles Fundament für das zukünftige Wachstum des Medienkonzerns.

Grund 2: Expertenwissen für das E-Commerce-Geschäft

Großes Wachstum sollten die ProSieben-Aktionäre vom TV-Geschäft allerdings trotzdem nicht erwarten. Müssen sie auch gar nicht, dafür ist nämlich ein anderes Segment zuständig: Das E-Commerce-Geschäft. Dazu zählen beispielsweise Jochen Schweizer, Parship, Amorelie und Verivox. Nennen tut ProSieben das Ganze NuCom Group. Dieses Segment hat nun einen neuen strategischen Partner, das US-Unternehmen General Atlantic (Beteiligung an der NuCom Group: 25,1 %).

Der Private-Equity-Konzern beteiligt sich an Wachstumsunternehmen und bietet ihnen gleichzeitig strategischen Support. Und General Atlantic ist an wirklich namhaften Unternehmungen beteiligt. So findet man Snap, AirBnB und Uber im Portfolio der Amerikaner. Es sieht also so aus, als ob General Atlantic einen guten Riecher hat, was schnell wachsende, junge Unternehmen betrifft.

Dass diese erfahrene Gesellschaft von den ProSieben-E-Commerce-Beteiligungen so überzeugt ist, dass sie sich an ihnen beteiligt, bestätigt meine Investitionsthese. Denn für mich war immer das E-Commerce-Segment der ausschlaggebende Grund für mein Investment. Die Beteiligung von GA untermauert meine positive Einstellung zu diesem Bereich noch einmal nachhaltig.

Zukünftig könnte die NuCom Group mit Hilfe von General Atlantic sogar noch schneller wachsen, als sie es ohnehin schon tut (2017 verzeichnete sie ein Umsatzwachstum von über 30 % verglichen mit dem Vorjahr). Denn mit dem Know-how und dem Netzwerk von General Atlantic könnte das Segment weiteren Rückenwind erhalten und zukünftig vielleicht sogar noch mehr Gas geben.

Die Beteiligung von GA zeigt uns Aktionären also, dass auch absolute Experten vom ProSieben- E-Commerce-Portfolio überzeugt sind. Gleichzeitig sorgt der Einstieg in meinen Augen für zusätzliche Wachstumsphantasie, was den ProSieben-Aktienkurs weiter beflügeln könnte.

Grund 3: Neue Besen kehren gut

Neben dem Einstieg von General Atlantic stellte ProSieben auch seinen neuen Vorstandsvorsitzenden vor. Er heißt Max Conze und war bis Oktober 2017 Chef des britischen Staubsaugerherstellers Dyson. Davor war er in verschiedenen Managementpositionen für Procter & Gamble tätig. Kurzum: Conze ist sowohl im Fernsehgeschäft als auch im E-Business absoluter Quereinsteiger.

Ich persönlich hätte mir jemanden mit mehr Erfahrung im E-Commerce gewünscht, das gebe ich ehrlich zu. Ein bisschen enttäuscht bin ich daher schon über diese Entscheidung. Trotzdem gibt es einen Punkt, der mich an Conze begeistert: Bei Dyson war ihm Wachstum und Expansion extrem wichtig. Gleichzeitig war ihm klar, dass er für Wachstum investieren muss.

Und das hat er auch getan. In den sechs Jahren als CEO hat er 2,5 Milliarden Britische Pfund (circa. 2,8 Milliarden Euro) in Zukunftstechnologien investiert, über 40 Neuentwicklungen auf den Weg gebracht und die Expansion in Asien vorangetrieben. Der Lohn: Der Umsatz von Dyson stieg 2016 um 45 % verglichen mit dem Vorjahr (Quelle: wikipedia).

Genau diese Investitionsbereitschaft kann ProSieben im Moment gut gebrauchen. Auch wenn ich Conzes Vorgänger Thomas Ebeling sehr geschätzt habe, hat mich eine Sache nämlich massiv gestört: Statt zu investieren hat er beinahe den kompletten Konzernüberschuss für Dividendenzahlungen – die Dividendenfreunde unter euch werden es mir verzeihen – aus dem Fenster geworfen.

Mein Gefühl sagt mir, dass unter Conze ein Umdenken bei ProSieben stattfinden könnte, zumindest ein sanftes. So wäre ich schon zufrieden, wenn die Dividende zukünftig langsamer als der Gewinn steigen würde, also ein größerer Teil vom Gewinn im Unternehmen bliebe. So verärgert man die Aktionäre nicht allzu sehr und schafft trotzdem mehr Raum für Investitionen.

Und dieses Plus an Investitionen, so hoffe ich, wird dem ProSieben-Aktienkurs zukünftig einen ordentlichen Schub geben können.

Die Party könnte also weitergehen

Das Fernsehgeschäft stabilisiert sich, der E-Commercebereich wird von renommierten Experten unterstützt und ein investitionsfreudiger CEO übernimmt das Ruder – es könnte schlechtere Voraussetzungen für einen weiter steigenden ProSieben-Aktienkurs geben.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon, Procter & Gamble und der ProSiebenSat.1 Media SE. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix.



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