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3 Gründe, warum der Absturz des ProSieben-Aktienkurses übertrieben ist

Achterbahnfahrt
Foto: Getty Images

Wenn man denkt, schlimmer geht’s nicht mehr, kommt von irgendwo die Aktie der ProSiebenSat.1 Media SE (WKN:PSM777) daher! So oder so ähnlich dürften sich derzeit viele ProSieben-Aktionäre fühlen. Denn nach den jüngst veröffentlichten Q3-Zahlen ging es für den bereits gebeutelten ProSieben-Aktienkurs noch einmal deutlich nach unten.

Schuld daran ist wieder einmal das schwächelnde TV-Geschäft. Dabei gibt es abseits des Fernseh-Segments durchaus Grund zum Optimismus. Aus welchen 3 Gründen ich das glaube und warum der Absturz der ProSieben-Aktie deshalb übertrieben sein könnte, erfährst du, wenn du weiterliest!

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Grund 1: Umsatz und Gewinn im E-Commerce-Segment legen zweistellig zu!

Zwar erwirtschaftet ProSieben einen Großteil seines Umsatzes (noch) mit TV-Werbung. Für Wachstum sorgt aber ein anderes Segment. E-Commerce Aktivitäten wie Parship, mydays, Amorelie oder Flaconi generieren seit Jahren zweistellige Wachstumsraten. Und das war auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres der Fall.

Q1 – Q3 2016Q1 – Q3 2017Veränderung
Umsatz (in Mio. Euro)        494        687    +39,1 %
Adjusted EBITDA (in Mio. Euro)        105        139    +32,4 %

Quelle: Q3-Bericht ProSiebenSat.1 Media SE, Segment Digital Ventures & Commerce

Im Gegensatz zum TV-Segment läuft es hier also weiterhin wie geschmiert! Für mich ist das ein wichtiger Hinweis darauf, dass ProSieben inzwischen eine Menge Know-how rund um Onlineaktivitäten aufgebaut hat. Eine wichtige Voraussetzung, um auch zukünftig auf die richtigen E-Commerce-Beteiligungen zu setzen und Synergien zwischen eben diesen zu heben, beispielsweise durch eine gemeinsame Datennutzung.

Der erste Grund, warum die ProSieben-Aktie also zu tief gefallen sein könnte, ist die prächtige Entwicklung im Segment Digital Ventures & Commerce. Doch auch ein anderer Bereich wußte in den ersten neun Monaten 2017 zu überzeugen.

Grund 2: Auch das Production-Segment entwickelt sich positiv!

Die Rede ist vom Produktions-Segment. Hier werden Programminhalte für Fernsehen und Internet, meist englischsprachig, produziert und weltweit verkauft.  Zwar scheint ein Großteil der Produktionen fürs TV-Geschäft erstellt zu werden, die Entwicklung in den ersten neun Monaten dieses Jahres zeigt aber, dass man sich dem Negativtrend der Branche entziehen konnte.

Q1 – Q3 2016Q1 – Q3 2017Veränderung
Umsatz (in Mio. Euro)        284        313    +10,2 %
Adjusted EBITDA (in Mio. Euro)         27         35    +29,6 %

Quelle: Q3-Bericht ProSiebenSat.1 Media SE, Segment Content Production & Global Sales

So konnte auch dieser Bereich zweistellig beim Umsatz zulegen, beim Gewinn waren es sogar knapp 30 %. Ich halte diese Entwicklung für wichtig, weil die Produktionen sowohl im klassischen TV als auch über Streaming-Dienste wie Netflix oder im Internet ausgestrahlt werden können.

Eine positive Entwicklung dieses Geschäftsbereichs zeigt, dass man immer noch weiß, welche Formate bei den Kunden ankommen, egal auf welchem Kanal sich diese die Produktionen anschauen. Die positive Entwicklung im Production-Bereich könnte daher der zweite Hinweis dafür sein, dass der Absturz der ProSieben-Aktie übertrieben war.

Grund 3: Nach dem Kurssturz kannst du günstiger kaufen als der CEO!

Der dritte Grund, warum die Börse die ProSieben-Aktie möglicherweise zu tief in den Keller geschickt hat, sind zahlreiche Vorstands- und Aufsichtsratskäufe seit dem letzten Kurseinbruch im September. Digital Entertainment-Vorstand Christof Wahl hat sogar den aktuellen Kursturz nach den Q3-Zahlen zum Nachkaufen genutzt.

KäuferPositionKaufpreis pro AktieKaufvolumen
Werner BrandtAufsichtsratsvorsitzender           29,04 €    108.900 €
Thomas EbelingVorstandsvorsitzender (CEO)           27,90 €    279.000 €
Ketan MehtaAufsichtsratsmitglied           27,87 €     41.805 €
Christof WahlVorstandsmitglied           25,80 €     51.600 €

Quelle: finanzen.net

Diese Käufe zeigen, dass die verantwortlichen Personen weiter an ihr Unternehmen glauben und den derzeitigen Kurs anscheinend für zu niedrig halten. Aktuell könnte man die ProSieben-Aktie sogar günstiger kaufen als Vorstand und Aufsichtsrat (Kurs vom 14.11.2017: 24,85 Euro).

Für mich ein weiterer Hinweis, dass der Absturz der ProSieben-Aktie vielleicht übertrieben sein könnte.

Mein Fazit zum ProSieben-Aktienkurs

Auch wenn der schwächelnde TV-Werbemarkt schmerzt: ProSieben hat mehr zu bieten als seine Fernsehsender. Zum Beispiel das erwähnte E-Commerce-Geschäft. Für Anleger, die an die Geschäftsbereiche abseits des TV-Bereichs glauben, könnte sich ein genauerer Blick auf die ProSieben-Aktie derzeit also lohnen!

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Thomas Brantl besitzt Aktien der ProSiebenSat.1 Media SE. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.



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