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Aufgepasst, Nike! Adidas will schon kommendes Jahr 100.000 Paar Schuhe mit dem 3D-Drucker herstellen

Quelle: Pixabay, sbl0323

Der Sportartikelhersteller Adidas AG (WKN:A1EWWW) verkündete am Freitag, dass es sich mit dem wagniskapitalfinanzierten 3D-Druck-Unternehmen Carbon zusammenschließen wird, um seinen neuen „Futurecraft 4D“, einen Sportschuh für den Massenmarkt, herzustellen. Das Besondere am Schuh: Seine Zwischensohle wird im 3D-Drucker hergestellt und soll kundenspezifisch angepasst werden können.

Adidas ist auf bestem Wege, das Branchen-Schwergewicht Nike (WKN:866993) und andere Sportschuhhersteller wie Under Armour (WKN:A0HL4V) und das privat gehaltene New Balance im 3D-Druck-Schuhrennen abzuhängen. Alle oben genannten Konkurrenten haben in den vergangenen Jahren ein Schuh-3D-Druck-Programm angekündigt oder sogar bereits in die Wege geleitet, aber Adidas ist das erste Unternehmen in der Branche, das konkrete Pläne zur Produktion von massentauglichen 3D-gedruckten Schuhen vorgelegt hat.

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Bildquelle: CARBON.

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Adidas’ Futurecraft 4D

Adidas’ erster Futurecraft 4D ist ein Laufschuh. Jedoch scheint das Unternehmen den Schuh im Laufe der Zeit auch auf andere High-Performance-Sportschuh-Linien ausweiten zu wollen.

Der Name „Futurecraft“ repräsentiert Adidas’ Bestreben, „die Zukunft der Handwerkskunst durch die Erforschung neuer Technologie, Designs und Kollaborationen neu zu definieren, um jedem Sportler das bestmögliche Produkt anzubieten“, so Adidas in einer Pressemitteilung. Das „4D“ repräsentiert eine neue Dimension hinsichtlich des Herstellungsumfangs und der Sport-Performance, in die sich Adidas mit seinen 3D-gedruckten Sportschuhen begibt.

Sofern Nike, Under Armour, New Balance oder ein anderer Branchenplayer bald nicht ähnliche Pläne verkünden, wird Adidas’ Futurecraft 4D der erste massentaugliche Sportschuh mit einer 3D-gedruckten Zwischensohle. Der Futurecraft 4D ist außerdem der erste Performance-Sportschuh, dessen Zwischensohle mit der urheberrechtlich geschützten „Digital Light Synthesis“ Technologie von Carbon hergestellt wird. (Das im Silicon Valley ansässige Carbon ist ein privates Unternehmen — du kannst dir also dessen Aktien leider nicht kaufen).

Die Zwischensohle des Futurecraft 4D wurde auf Basis von Laufdaten konzipiert, die Adidas 17 Jahre lang von Sportlern gesammelt hat. Sie besteht aus einer Mischung von Polyurethan und einem einzigartigen ultravioletten, lichthärtenden Kunstharz, das Adidas im Zusammenarbeit mit Carbon entwickelt und sich dann patentieren lassen hat. Es ist ein unbewegliches, 3D-gedrucktes Elastomer mit einer Gitterstruktur, das für eine leistungsstarke und widerstandsfähige Zwischensohle sorgt. Gitterstrukturen scheinen für 3D-gedruckte Zwischensohlen von Sportschuhen besonders geeignet zu sein, da sie stark und dennoch leicht sind. Gitterstrukturen können nicht mit herkömmlichen Fertigungstechniken produziert werden – der 3D-Druck ist also keine reine Spielerei. Mit einem optimalen Design sollten die Zwischensohlen helfen, Performance zu steigern und die Verletzungsgefahr zu senken.

Der Schuh wird mit dem von Adidas urheberrechtlich geschützten Primeknit Obermaterial und Außensohlen von Continental vollendet. Seit 2007 beliefert Europas führender Reifenhersteller Adidas mit Kautschukmischungen, die eigens für Außensohlen von Sportschuhen konzipiert sind. Continental behauptet, dass die Außensohlen mit diesen Mischungen eine bis zu 30 % bessere Griffigkeit bieten als andere Außensohlen.

Eine Zwischensohle aus dem 3D-Drucker. Bildquelle: Adidas.

Eine Zwischensohle aus dem 3D-Drucker. Bildquelle: Adidas.

Wenn die Produktion voll anläuft, wird der Schuh zum bisher größten, in Massen hergestellten Produkt

Und so soll die Produktion von Adidas’ Futurecraft 4D genau ablaufen:

·      Noch diesen Monat: 300 Paar Schuhe für Familie und Freunde (vermutlich für Familie und Freunde von ausgewählten Adidas-Mitarbeitern und wichtige Partner des Unternehmens).

·      Herbst/Winter 2017: 5.000 Paar für den Einzelhandel.

·      Bis Ende 2018: Mehr als 100.00 Paar.

·      Ohne Zeitrahmen: Eine rasante Produktionsausweitung auf Stückzahlen im sechs- und siebenstelligen Bereich.

Wenn die Produktion erst einmal voll anläuft, wird der Futurecraft 4D zum bisher größten, in Massenanfertigung produzierten, 3D-gedruckten Produkt – vorausgesetzt, kein anderes Produkt überholt den Schuh noch kurz vor der Ziellinie.

Derzeit dauert die Herstellung einer Zwischensohle 90 Minuten. Jedoch arbeiten Adidas und Carbon an einer neuen Herstellungsmaschine, die die Produktionszeit auf 20 Minuten senken soll.

Noch sieht es nicht danach aus, als würden die ersten produzierten Schuhe mit individuell angepassten Zwischensohlen erhältlich sein — zumindest nicht laut der jüngsten Pressemitteilung. Doch Adidas plant, früher oder später Performance-Schuhe mit 3D-gedruckten Zwischensohlen anzubieten, die auf spezielle physische Eigenschaften und Bedürfnisse eines Sportlers angepasst werden können. Es gibt einige Wege, wie dies durchgeführt werden kann – einschließlich der Sammlung von Daten in einem Adidas-Store oder der Möglichkeit für Kunden, ihre Daten online einzureichen. Diese Schuhe werden in Werken produziert, die Adidas „Speedfactories“ nennt.

Was dies für die Sportschuhbranche bedeutet

Sportschuhe mit 3D-gedruckten und individuell anpassbaren Zwischensohlen versprechen vorausblickend großes Geschäftspotenzial. Angesichts der massiven Größe des globalen Sportschuhmarkts (laut Statista rund 81,9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2016) könnte diese aufstrebende Unterkategorie zu einer bedeutenden Nische heranwachsen – selbst dann, wenn sie nur einen relativ kleinen Anteil des Gesamtmarktes abdeckt.

Außerdem sollte sich diese Kategorie als besonders attraktiv herausstellen, da sie sicherlich in einem hohen Preissegment angesiedelt ist. Sportschuhe mit 3D-gedruckten Zwischensohlen sollten sich für das Unternehmen zumindest im Laufe der Zeit zu margenstarken Produkten entwickeln.

First-Mover-Vorteile können sich dauerhaft als sehr nützlich erweisen. Wenn Adidas es also schafft, sich Nike, New Balance, Under Armour und andere im dem Markt der Sportschuhe mit 3D-gedruckten Zwischensohlen vom Hals zu halten, könnte es langfristig einige Kunden von der Konkurrenz abwerben.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Nike, Under Armour (A-Aktien) und Under Armour (C-Aktien).

Dieser Artikel wurde von Beth McKenna auf Englisch verfasst und am 9.4.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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