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FlatexDegiro-Aktie: Nach 78,8 % Kursrückgang ein Kauf?

Deutsche Börse Bulle und Bär
Foto: The Motley Fool

FlatexDegiro (WKN: FTG111) ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. So ist beispielsweise der Umsatz zwischen 2011 und 2021 von 19 auf 417,6 Mio. Euro gestiegen. 2019 übernahm Flatex den niederländischen Onlinebroker Degiro und gewann so noch mehr Kunden hinzu.

FlatexDegiro bisher mit guten Ergebnissen

Doch das FlatexDegiro-Brokergeschäft ist auch stärker von der Konjunktur- und Börsenentwicklung abhängig. In Zeiten fallender Aktienkurse ziehen sich Anleger meist zurück und handeln weniger. Innerhalb der ersten drei Quartale 2022 sank deshalb die Zahl der abgewickelten Transaktionen um 24,9 % auf 53,4 Mio.

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Dennoch reduzierte sich der Umsatz nur um 4 % auf 301,6 Mio. Euro und das EBITDA wuchs sogar um 52,2 % auf 126,7 Mio. Euro. Die Zahl der Kundenkonten legte um 21,3 % auf 2,36 Mio. zu. So gesehen scheint der aktuelle Kursabschlag übertrieben.

Reduzierter Ausblick

FlatexDegiro senkte zuletzt seine Aussichten, was für einen weiteren starken Kursabschlag sorgte. So rechnet das Unternehmen nun im Gesamtjahr 2022 mit einem Umsatz von etwa 380 Mio. Euro, was einem Rückgang um 9 % entsprechen würde. Für die bereinigte EBITDA-Marge geht es von circa 37 % aus, die so ebenfalls unter den Vorjahreswert von etwa 42,4 % fällt.

Dennoch erwartet FlatexDegiro im Gesamtjahr 2022 den bisher höchsten Jahresgewinn seiner Firmengeschichte. Zudem sind die verwahrten Kundenvermögen seit Ende September 2022 um vier auf etwa 42 Mrd. Euro gestiegen. Davon profitiert der Broker, der eine Depot-Verwahrgebühr berechnet.

Darüber hinaus geht der Vorstandsvorsitzende Frank Niehage aufgrund der steigenden Zinsen selbst 2023 von einem weiter steigenden Gewinn aus.

BaFin-Prüfbericht verunsichert Anleger

Ein wichtiger Grund für den derzeit eher irrationalen Kursverfall ist ein BaFin-Prüfbericht, der FlatexDegiro Mängel in den Geschäftspraktiken und der Unternehmensführung bescheinigt. Er ordnet zudem eine Eigenmittel-Erhöhung an. Diese Mitteilung rief bei vielen Aktionären Verunsicherung hervor.

FlatexDegiro stellt nun weitere 50 Mio. Euro aus Eigenmitteln zur Kapitalisierung zur Verfügung. Das Unternehmen nimmt darüber hinaus personelle Veränderungen vor. So wurde Dr. Matthias Heinrich zum Chief Risk Officer ernannt. Muhamad Chahrour wird ab 1. Januar 2023 zum stellvertretenden CEO und Chief Operating Officer sowohl der FlatexDegiro AG als auch der FlatexDegiro Bank AG berufen.

Dr. Benon Janos folgt auf Muhamad Chahrour als Finanzvorstand. Zum Vorstand als Chief Technology Officer neu hinzukommt ist am 1. Januar 2023 ebenfalls Stephan Simmang. Christiane Strubel, seit 2016 für das Personalwesen zuständig, rückt, sobald alle regulatorischen Voraussetzungen erfüllt sind, zusätzlich in den Vorstand auf

FlatexDegiro-Fazit

Wenn keine weiteren Mängel auftauchen, sollte FlatexDegiro die aktuellen Probleme lösen können. Unter dieser Annahme sind die Aktien derzeit schon deutlich unterbewertet. Positiv stimmt zudem, dass die Manager in den letzten Tagen vermehrt Aktien des eigenen Unternehmens gekauft haben.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt flatexDegiro.



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