Zalando-Aktie: Der Blick in die Bilanz
Bei der Zalando-Aktie (WKN: ZAL111) hat es im vergangenen Quartal ein bisschen Erleichterung gegeben. Zwar bleibt die Ergebnisentwicklung durchwachsen. Aber, immerhin: Es gibt ein leichtes Umsatzwachstum, das durchaus ausreichend ist, um die Sorgen kurzfristig zu zerstreuen.
Nutzen wir ein weiteres Mal dieses Zahlenwerk, indem wir auf die Verbindlichkeiten schauen. In Zeiten der Inflation und möglicherweise weiterhin steigender Zinsen ist natürlich auch bilanzielle Qualität gefragt. Ob das Management hier Qualität liefern kann? Finden wir es heraus!
Zalando-Aktie: Die Bilanz im Fokus!
Generell hat uns das Management der Zalando-Aktie die bilanzielle Struktur selbst hervorragend aufgearbeitet. Im Zahlenwerk für das dritte Jahresviertel gibt es ausgewiesen die Bereiche Bilanzsumme, kurzfristige Verbindlichkeiten, langfristige Verbindlichkeiten und das liebe Eigenkapital. Allesamt entscheidende Kriterien, um ein Gespür für die Ausgangslage zu erhalten.
Grob gesagt liegt die Bilanzsumme derzeit bei 7,32 Mrd. Euro. Davon sind 2,08 Mrd. Euro oder 28,4 % Eigenkapital. Die langfristigen Verbindlichkeiten machen einen relativen Wert in Höhe von 23,9 % aus, was absolut gesprochen 1,75 Mrd. Euro entspricht. Im Umkehrschluss können wir sogar relativ simpel berechnen, dass 47,7 % oder 3,49 Mrd. Euro kurzfristige Verbindlichkeiten sind. Alles natürlich ein bisschen gerundet, wodurch sich kleinere Differenzen in der Summe ergeben könnten.
Was heißt das übersetzt? Nun, Investoren sollten durchaus mitnehmen, dass die Hälfte der bilanziellen Struktur auf eher kurzfristigen Verbindlichkeiten aufgebaut ist. Steigen die Zinsen und muss das Management refinanzieren, so dürfte es teuer werden. Wobei aus den Kommentierungen hervorgeht, dass das Management der Zalando-Aktie derzeit ein etwas aktiveres Schuldenmanagement betreibt.
Dennoch: Die bilanzielle Situation ist in weiten Teilen auf Fremdmitteln aufgebaut. Trotzdem gibt es noch einen soliden Eigenkapitalkern. Aber im Endeffekt wäre nachhaltige Profitabilität hilfreich, um hier im Moment einige Sorgen zu zerstreuen.
Kein Problem, kein Paradebeispiel
Die Zalando-Aktie ist gewiss kein Problemfall. Insgesamt erscheint die Bilanz für die vergangenen Jahre, für den Fokus auf Wachstum und auch für die Zeiten lange niedriger Zinsen überaus solide. Die vergleichsweise hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten resultieren natürlich auch aus Lieferverträgen, das dürfen wir selbstredend nicht vergessen.
Dennoch: Aufgrund der momentanen Marktphase mit steigenden Zinsen ist es möglich, mehr Zuversicht zu bieten, wenn das Management freie Cashflows und Ergebnisse für das Stärken der eigenen Bilanz verwendet. Auch das ist ein Zwischenfazit, das ich für mich ziehe.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.