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Börse: 3 psychologische Fallen, die es gerade jetzt zu umschiffen gilt

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Wir durchleben raue Zeiten an der Börse. Da ist es oft nicht so leicht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Daher sollte man besonders die folgenden drei psychologischen Fallstricke jetzt im Auge behalten.

Ankereffekt

Die Aktie des beliebten Herstellers von Brennstoffzellen Plug Power ist ausgehend von ihrem Allzeithoch im Frühjahr 2021 um 80 % gefallen (Stand 07.11.22). Also sollte sie jetzt ordentlich Potenzial zu steigen haben. Oder nicht? Das historische Kurshoch ist der Anker, an dem wir uns in diesem Fall gerne orientieren.

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Rein rational ist es jedoch völlig irrelevant, wie hoch diese Aktie einmal stand. Es zählen nur die Aussichten sowie die Bewertung heute. Andere Anker im Zusammenhang mit dem Aktienpreis könnten der persönliche Einstandspreis oder Schätzungen von Analysten sein. Gerade heute sollten wir uns von den auf breiter Front abgestürzten Aktienkursen nicht blenden lassen und unsere Investitionsentscheidungen unabhängig von Ankern treffen.

Rezenzeffekt

Der Rezenzeffekt beschreibt das psychologische Phänomen, dass Menschen zuletzt wahrgenommene Informationen übergewichten. Dies ist an der Börse besonders relevant. Die Kurse vieler Aktien fallen seit Monaten, bei vielen (ehemaligen) Technologie-Highflyern sogar seit dem Frühjahr 2021. Der Rezenzeffekt verleitet uns dazu, die vorherige extrem gute Kursentwicklung unterzugewichten und davon auszugehen, dass sich die jüngste schlechte Entwicklung fortsetzen wird.

Fallen wir auf den Rezenzeffekt herein, könnten wir zum Beispiel gerade jetzt unsere (schlecht gelaufenen) Technologieaktien verkaufen und in (zuletzt gut gelaufene) Ölaktien umschichten. Oder wir verkaufen eine Aktie nur, weil die Zahlen eines Quartals schlecht waren.

Ich erwische mich selbst öfter bei dem Gedanken, mein Portfolio aufgrund aktueller, aber langfristig unbedeutender Entwicklungen anzupassen. Mir helfen meine dokumentierten Kaufgründe für jede Aktie sowie ein langfristiger Blick auf Entwicklungen, um nicht impulsiv zu handeln und an meiner langfristigen Strategie festzuhalten. Auch wenn sich die Kurse meiner Aktien in den letzten Monaten besonders schlecht entwickelt haben.

Survivorship Bias

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. So sehe ich in der derzeitigen Situation am Aktienmarkt gewisse Parallelen zur Dotcom-Krise. Sowohl damals als auch in den letzten Quartalen fielen die Kurse vorher extrem hoch bewerteter Technologieunternehmen ins Bodenlose. Rückblickend ist dies immer leicht zu erkennen (dies ist ebenfalls eine pychologische Falle: der Hindsight Bias).

Als wachstumsorientierter Anleger finde ich die Dotcom-Krise besonders interessant. Wenn ich auf diese Zeit zurückschaue, neige ich dazu, auf Unternehmen wie Amazon, eBay und Booking Holdings (damals Priceline) zu schauen. Natürlich stürzten die Aktien dieser Internet-Unternehmen im Zuge des Platzens der Dotcom-Blase extrem ab. Dennoch waren sie auf lange Sicht unglaublich tolle Investments.

Dies verleitet mich dazu, zu denken, dass stark gefallene Highflyer wie CrowdStrike Holdings oder Datadog auf lange Sicht auch gut abschneiden sollten. Schließlich besetzen diese weiterhin intakte Wachstumstrends. Da hilft es, sich den Survivorship Bias ins Gedächtnis zu rufen. Vor dem Platzen der Dotcom Blase gab es Hunderte junge, technologiegetriebene Unternehmen wie Amazon. Nur haben diese nicht überlebt. Atmel, Tellabs oder Parametric sagen mir nichts. Ich halte es daher für wahrscheinlich, dass viele der Highflyer der letzten Jahre langfristig ebenfalls von der Bildfläche verschwinden werden.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Amazon, CrowdStrike Holdings und Datadog. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, CrowdStrike Holdings, Inc. und Datadog und empfiehlt eBay, sowie die folgenden Optionen: Short October 2022 $50 Call auf eBay.



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