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Autonomes Fahren: Ford zieht die Reißleine – was macht VW?

die automobile Zukunft
Foto: Getty Images

Elon Musk hatte sich völlig verschätzt mit seinen Robotertaxis, aber er steht damit nicht allein. Auch die kaum weniger ambitionierten Wettbewerber tun sich schwer, über Pilotprojekte hinauszukommen. Argo AI, ein Joint Venture von Ford (WKN: 502391) und Volkswagen (WKN: 766403), löst sich jetzt auf.

Ford möchte lieber Fahrassistenzsysteme perfektionieren, als selbstfahrende Autos zu entwickeln. Was macht Volkswagen nun und was bedeutet das für die Zukunft von Robotertaxis und anderen autonomen Fahrzeugen?

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Die Komplexität ist kaum zu beherrschen

Dass es möglich ist, autonome Fahrzeuge mit 99%iger Zuverlässigkeit zu bauen, ist mittlerweile erwiesen. Aber das genügt nicht. Und das letzte Prozent ist einfach unglaublich schwer zu erreichen. Dort geht es um seltene Grenzfälle, die die Maschine kaum lernen kann.

Klar, auch menschliche Fahrer sind nicht perfekt. Aber wenn bei der Teilnahme im Straßenverkehr unser Leben von dieser Technologie abhängt, dann muss diese einfach extrem nah an 100 % herankommen, um breite gesellschaftliche Akzeptanz zu gewinnen.

Der Aufwand, der für dieses Ziel betrieben werden muss, ist enorm. Und solange es kein kommerzielles Produkt gibt, stehen dem auch keine Einnahmen gegenüber. Nicht einmal TuSimple (WKN: A2QSNY), die eine Lösung für den Speditionsverkehr unter stark vereinfachten Umgebungsbedingungen anstrebt, hat bisher Erfolg.

Es ist daher nachvollziehbar, dass Ford nun die Reißleine gezogen hat. Schließlich lassen sich die Forschungskapazitäten kurzfristig viel effektiver im Bereich der Assistenzsysteme einsetzen, wo bereits jetzt Milliarden verdient werden.

Die gesamte Autonomiebranche steckt in der Krise

Gerade hatte Mobileye (WKN: A119ES) einen holprigen Börsengang hinter sich gebracht. Die Aktie von Konkurrent Aurora Innovation (WKN: A3CY5C) ist genauso abgestürzt wie diverse weitere Aktien aus diesem Umfeld.

Entgegen der Erwartungen aus den Vorjahren hat auch keine boomende Nachfrage nach Lidar-Systemen und Ähnlichem eingesetzt. Der Chart von Aeva Technologies (WKN: A2QQ2Q) sieht ebenfalls übel aus, obwohl das Unternehmen sogar diverse Absatzmärkte adressiert.

Aeva ist eine Beteiligung der Volkswagen-Mutter, und TuSimple ist ein strategischer Partner der Nutzfahrzeugtochter. Zusammen mit der Mobility-Tocher MOIA und der Beteiligung an Argo AI schien die VW-Gruppe gut aufgestellt zu sein, um ganz vorn mitzuspielen beim Thema selbstfahrende Fahrzeuge.

Zunächst hat jedoch offenbar auch VW zumindest auf dem Papier viel Geld verloren, denn all diese Beteiligungen sind heute viel weniger wert als noch letztes Jahr. Ob die eingesetzten Milliarden irgendwann zurückfließen, muss sich noch zeigen.

Was Volkswagen nun vorhaben könnte

Bleibt VW also anders als Ford trotz der großen Herausforderungen weiterhin auf Kurs? Auf alle Fälle bekommt ein Teil der Mitarbeiter von Argo AI ein Angebot, um direkt unter dem Dach von VW weiter intelligente Technologien zu entwickeln.

Ein Fingerzeig ist auch die kürzliche Meldung, dass die Softwaresparte des Konzerns in China ein 60:40-Joint-Venture mit Horizon Robotics bilden wird.

Man wolle die Entwicklung von automatisierten Fahrsystemen als Bestandteil der NEW-AUTO-Strategie beschleunigen, hieß es da. Energieeffiziente, voll integrierte Software- und Hardware-Technologie soll dabei entstehen. Stattliche 2,4 Mrd. Euro sollen dafür fließen.

Und auch für die Sammeltaxis, die seit einiger Zeit in Hamburg getestet werden, soll ab 2025 eine autonome Version in Betrieb gehen. Dabei denkt das Management schon über das Jahr 2030 hinaus. Dann soll MOIA nämlich international skalieren.

Argo AI ist am Ende, aber VW bleibt an der Spitze dran

Die strategische Allianz zwischen VW und Ford wird auch ohne Argo AI auf anderen Feldern weiterhin fortbestehen. Genauso wird VW weitgehend unverändert seine Robotaxi-Strategie ausrollen.

Die jüngsten Schritte zeigen ganz klar, dass VW unbeirrt große Ziele verfolgt und das langfristig aussichtsreiche Geschäft nicht amerikanischen und asiatischen Konzernen überlassen will.

VW kann integrierte Lösungen aus einer Hand entwickeln wie kaum ein anderer Marktteilnehmer. Die Chance, dass die bisherigen Milliardeninvestitionen sich noch rechnen, sind also unverändert vorhanden. Dafür muss die viel gescholtene Softwaretochter Cariad nun liefern, um die nächsten Meilensteine erfolgreich zu meistern.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG.



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