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Dies ist die Top- und die Flop-Aktie in meinem Depot in diesem Jahr

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Foto: Getty Images

Wenn ich mir die Kursentwicklung seit Jahresanfang anschaue, besteht mein Depot zum Großteil aus Flop-Aktien. Insgesamt liegt mein Depot um 20 % im Minus und hinkt damit dem breiten Markt hinterher (Stand: 15.09.22, gilt für alle Angaben). Schauen wir einmal, welche meiner Werte die beste und die schlechteste Kursentwicklung in diesem Jahr hatten und wie ich diese Aktien heute beurteile.

Top: Waste Management

Mit einem kleinen Kursplus von 5 % in diesem Jahr (gemessen in US-Dollar) belegt Waste Management (WKN: 893579) den Spitzenplatz in meinem Depot. Das vergleichsweise langweilige Geschäft der Müllentsorgung läuft unverändert gut. Im letzten Quartal stieg der Umsatz um 12 %, der bereinigte Gewinn um 11 %.

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Auch für die Zukunft sehe ich das US-Unternehmen gut aufgestellt. Einerseits, weil das Unternehmen mit seinen 260 Mülldeponien von einer Zunahme des Mülls in den USA profitieren sollte. Andererseits aufgrund des hohen Fokus auf Nachhaltigkeit. Waste Management betreibt eigene Solar- und Windenergieanlagen auf den Deponien und gewinnt Biogas aus Abfällen. Weiterhin wird ein immer größerer Teil der Abfälle recycelt – vor einigen Tagen wurde eine Akquisition in diesem Bereich verkündet. Das KGV von 35 erscheint mir für einen Nachkauf jedoch etwas hoch.

Flop: Upstart Holdings

Meine Flop-Aktie Upstart Holdings (WKN: A2QJL7) hat seit Jahresbeginn krasse 82 % verloren. Ausgehend vom Allzeithoch im Herbst letzten Jahres ist das Kursminus sogar noch höher. Wie konnte das passieren?

Upstart verarbeitet unterschiedlichste Daten mithilfe künstlicher Intelligenz, um bessere und schnellere Kreditentscheidungen im Vergleich zu traditionellen Kriterien wie der Schufa in Deutschland zu ermöglichen. Diese Informationen stellt Upstart Banken gegen eine Gebühr zur Verfügung. Im Jahr 2021 lief dieses Geschäft wie geschnitten Brot. Getrieben durch eine hohe Nachfrage nach Konsumentenkrediten sowie eine stetig steigende Anzahl an Partnerbanken stieg der Umsatz um 264 %. Der Gewinn stieg um den Faktor 22,5. Der Aktienkurs explodierte.

In diesem Jahr folgte jedoch die Ernüchterung. Steigende Zinsen und Rezessionsängste führten zu einer geringeren Kreditnachfrage auf der Seite der Kreditgeber. Upstart trat infolgedessen nicht mehr nur als Marktplatz auf, sondern nahm vermehrt Kredite in die eigene Bilanz auf. Mit entsprechenden Auswirkungen auf das Risiko des gründergeführten Unternehmens. Der Umsatz stieg im letzten Quartal „nur noch“ um 18 % gegenüber dem Vorjahr. Nachdem im Vorjahresquartal noch satte Gewinne anfielen, stand nun ein Verlust unter dem Strich. Im aktuellen Quartal soll der Umsatz sinken, die Verluste ansteigen. Ob die Algorithmen von Upstart auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten zu besseren Ergebnissen führen, wird sich nun zeigen müssen.

Es gibt also gute Gründe für den Kursabsturz. Positiv sehe ich, dass die Anzahl der Partnerbanken kontinuierlich wächst. Ende 2021 lag diese noch bei 42, zum Ablauf des letzten Quartals bei 71. Auch die Anzahl der Kreditnehmer steigt weiterhin. Zudem wird derzeit damit begonnen, den großen Markt der Autokredite zu bedienen. Bisher beurteilt der Algorithmus von Upstart Kreditausfallraten deutlich besser als der FICO-Score (das US-Äquivalent zur Schufa). Der Cashbestand von zuletzt 914 Mio. US-Dollar gibt etwas Sicherheit.

Upstart steht meiner Meinung nach heute an einem Scheidepunkt. Die Marktkapitalisierung beträgt 2 Mrd. US-Dollar, das nicht aussagekräftige KGV bezogen auf das Ergebnis aus 2021 liegt bei 18. Aus meiner Sicht könnte sich die Aktie in den nächsten Jahren locker mehr als verzehnfachen. Oder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Ich vermag nicht die Wahrscheinlichkeiten für beide Szenarien zu beurteilen und halte meine mittlerweile kleine Position.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Upstart Holdings und Waste Management. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Upstart Holdings und empfiehlt Waste Management.



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