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Ungleiche Elektroauto-Aktien: Ist NIO oder SONO jetzt attraktiver?

Solarfahrzeuge mit Technik von Sono Motors
Bild: Sono Motors

Die Elektromobilität hat endlich den Durchbruch geschafft und steht nun vor vielen Jahren des starken Wachstums. Zwei Spezialisten, die davon besonders profitieren wollen, sind Sono Motors (WKN: A3C7QW) aus München und Nio (WKN: A2N4PB) aus Shanghai und Hefei. Die Konzepte der beiden sind dermaßen unterschiedlich, dass möglicherweise auch der langfristige Erfolg sehr unterschiedlich ausfallen wird.

Welche Aktie ist also jetzt attraktiver, Nio oder Sono? Hier kommt eine Entscheidungshilfe.

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So läuft es bei Nio

Nio hat seine Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt und die Anleger wussten zunächst nicht so richtig, wie sie diese einordnen sollten. Zuerst waren sie erschreckt über die Verluste und dann ziemlich begeistert über die Aussichten.

Bei Umsätzen von 1,5 Mrd. US-Dollar, was immerhin einer Steigerung von fast 22 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht, fiel ein Verlust von 400 Mio. US-Dollar an. Das war über 50 % mehr als im vorherigen Quartal. Dass einige Aktionäre sich darüber Sorgen machen, ist verständlich.

Als Grund für das schlechte Ergebnis gab das Management Produktionsausfälle und Konsumentenzurückhaltung wegen der Zero-COVID-Strategie Chinas und Herausforderungen in der Teilebeschaffung an. Nachdem die Börse diese Informationen verarbeitet hatten, konzentrierten sie sich jedoch auf die längerfristigen Aussichten.

Und an dieser Front sieht es besser aus. Zum einen beweisen die zweistelligen Wachstumsraten, dass Nio trotz des Gegenwinds in der Lage ist, zu expandieren. Und zum anderen steht die Markteinführung gleich mehrerer Modelle an, von denen sich das Management deutliche Impulse erhofft. Darunter ist auch der ET7, der seit Kurzem in Europa angeboten wird. Die Mittelklasse-Limousine wird von Nio als „Kombination aus Hypercar-DNA und dem Design für die Ära des autonomen Fahrens“ beschrieben.

Insgesamt stehen die Chancen also gut, dass Nio seine Verkäufe weiter ankurbeln kann und damit auch unterm Strich seine Ergebnisse verbessern wird.

So läuft es bei Sono

Sono hat keine großen Ambitionen, was die Fahrzeugautonomie, Infotainment und anderer Hightech-Schnickschnack angeht. Hier geht es darum, praktische und bezahlbare Fahrzeuge bereitzustellen, die dank Solartechnik auch ohne Steckdose laden können. Autarkie statt Autonomie.

Mit smarten Konzepten sollen mobile Solarmodule überall verbaut werden. Dazu sucht das Unternehmen auch Partnerschaften mit anderen Fahrzeugherstellern, von kleinen Nutzfahrzeugen bei Ari Motors über MAN-Busse bis hin zu Lkw-Koffer-Trailern von Kögel. Der Ansatz stößt offenbar auf reges Interesse.

Sono kann aktuell 21 Projekte verweisen, von denen einige bereits beliefert werden und Umsätze im Bereich von 1 Mio. Euro einbringen sollen im laufenden Geschäftsjahr. Das eröffnet große Potenziale, gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Gas-und-Stromkrise.

Am wichtigsten ist aber zunächst der Erfolg des ersten Pkw-Modells namens Sion. Das Management rechnet mit einem Produktionsstart in der zweiten Jahreshälfte 2023 – noch ein Jahr warten also, dann sollten die ersten Serienmodelle auf die Straße kommen.

Anfang September sprach Sono von rund 20.000 Vorbestellungen. Kurz darauf meldete das Unternehmen eine Absichtserklärung über die Reservierung und den Kauf von 12.600 Sion durch FINN, eine „Plattform für flexible und klimaneutrale Auto-Abos“. Demzufolge sollen ab 2025 jährlich 2.500 Modelle an FINN geliefert werden.

Sollten sich solche Deals nun häufen, dann könnte Sono schon kurzfristig zum Milliardenunternehmen werden. Bei einer vorgesehenen Produktionsrate von 43.000 Einheiten pro Jahr könnte schon allein der Sion für gut 1 Mrd. Euro Umsatz p. a. sorgen.

Noch macht Sono bei hohen operativen Fixkosten allerdings praktisch keine Umsätze. Die Liquidität ist von 133 Mio. Euro Ende 2021 auf 90 Mio. Euro Mitte 2022 abgeschmolzen. Bis zum Produktionsstart des Sion rechnet der Finanzchef mit einem Kapitalbedarf von 246 Mio. Euro.

Welche Aktie jetzt attraktiver ist

Nach verlustreichen Quartalen scheint Nio aktuell auf einen guten Weg einzuschwenken. Aber wie stark kann sich das Unternehmen wirklich vom Wettbewerb differenzieren? Eine Reihe von chinesischen Elektroautomarken ist ähnlich positioniert. Hinzu kommen die Joint Ventures und die internationalen Rivalen, die alle um ähnliche Kundengruppen buhlen.

Sono hingegen hat mit seiner Beharrlichkeit ein Problem gelöst, an dem sich viele andere die Zähne ausgebissen haben: Eine effektive, robuste und kostengünstige Integration von Solarzellen in die Außenhaut von Fahrzeugen. Wer ein alltagstaugliches Solarauto sucht, der landet fast automatisch bei Sono.

Diese spannenden Perspektiven gibt es zu einer Marktkapitalisierung von gut 200 Mio. Euro. Bei Nio hingegen werden stattliche 29 Mrd. US-Dollar aufgerufen (8. Sept.), also über 100-mal mehr. Für mich ist die Sache damit klar.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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