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Nordex-Aktie: Geringe Qualität und dennoch ein Kauf?

Schwertransport Nordex-Gondel
Foto: Nordex SE

Wer Nordex (WKN: A0D655) einmal genauer analysiert, kommt zu dem ganz klaren Ergebnis, dass die Aktie eine geringe Investmentqualität besitzt. Problematisch ist nicht das Umsatz-Wachstum, das in den vergangenen zehn Jahren mit annualisiert 19,7 % zulegte, sondern es sind die niedrigen Gewinnmargen und infolgedessen die schwache Bilanz. Hinzu kommt eine ungünstige Wettbewerbsposition, die in den kommenden Jahren wahrscheinlich über das Schicksal des Unternehmens entscheiden wird.

Krisen belasten Nordex

Die Nordex-Aktie leidet seit Anfang 2021 verstärkt unter den Pandemie- und seit Februar 2022 noch einmal zusätzlich unter den Kriegsfolgen. Lieferkettenschwierigkeiten führten zu einer Produktknappheit und so zu hohen Kosten. Mit dem Beginn des Ukrainekrieges sind vor allem die Energie- und Strompreise weiter gestiegen. Im ersten Halbjahr 2022 kam ein Cyberangriff hinzu, der das Unternehmen weitere Mio. Euro und Zeit kostete.

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Diese Faktoren belasten nicht nur Nordex, sondern auch viele weitere Unternehmen. Sie schreiben Verluste oder müssen sogar Insolvenz anmelden. Der Windanlagenbauer vergrößerte im ersten Halbjahr 2022 seinen Verlust von -63,7 auf -283,2 Mio. Euro. Dies ist mehr als im gesamten letzten oder in einem anderen Jahr zuvor in der Nordex-Geschichte.

Selbst das sonst so zuverlässige Umsatzwachstum erlitt im ersten Halbjahr 2022 einen Rückgang um 21,2 % auf 2.126,2 Mio. Euro.

Was dennoch Hoffnung macht

Doch Nordex besitzt mit Acciona (WKN: 865629) einen starken Hauptaktionär, der dem Unternehmen auch in der aktuellen Krise zur Seite steht. Das Unternehmen hat zuletzt mit drei Transaktionen die Kapitalstruktur gestärkt und so eine gute Chance, die Krise zu überstehen.

Nordex-Aktien sind derzeit unterbewertet und könnten aktuell an einem Wendepunkt stehen. So haben sich die Lieferkettenschwierigkeiten in den vergangenen Monaten bereits leicht abgeschwächt, wodurch die Logistikkosten fallen sollten. Viele Rohstoffpreise und auch Erdöl geben nach, was wahrscheinlich ebenfalls zu einer Entlastung führt.

Nordex hält deshalb an seinen Jahreszielen von 5,2 bis 5,7 Mrd. Euro Umsatz und einer operativen EBITDA-Marge von -4 bis 0 % fest. Mittelfristig soll sie sogar 8 % erreichen.

Nordex profitiert zudem vom aktuellen politischen Umfeld, das weltweit erneuerbare Energien fördert. Somit sollten weiter steigende Aufträge und Umsätze möglich sein. Im ersten Halbjahr 2022 verbesserte das Unternehmen im Bereich Projekte seinen Auftragseingang um 20,2 % auf 2.357,2 Mio. Euro. Der Auftragsbestand (Projekte) erhöhte sich um 38,1 % auf 6.676,7 Mio. Euro.

Ein Risiko bleibt jedoch eine schwere Wirtschaftskrise. Sie könnte die Aufträge, den Umsatz und auch das Ergebnis noch einmal in Mitleidenschaft ziehen. Am Ende ist auch eine Übernahme durch Acciona oder einen Wettbewerber nicht unwahrscheinlich.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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