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11 % Dividendenrendite! Wo ist der Haken?!

Dividende Dividendenrendite
Foto: Getty Images

Die Aktie des deutschen Stahl- und Aluminiumhändlers Klöckner & Co. (WKN: KC0100) weist eine Dividendenrendite von 11 % auf (Stand: 15.08.22, gilt für alle Angaben). Mit einem Investment sichert man sich also eine saftige Dividende, deren Rendite höher ist als die langfristig erwartbare Rendite im MSCI World. Das klingt doch noch einem klasse Investment! So einfach sollte man es sich meiner Meinung nach aber nicht machen. Hier sind zwei Gründe, die am Beispiel von Klöckner & Co. zeigen, warum ein zu großer Fokus auf hohe Dividendenrenditen schädlich sein kann.

1. Nicht nachhaltige Dividende

Klöckner & Co. agiert in einer zyklischen Branche. Dies wird an den drei größten Kundengruppen Baugewerbe, Maschinenbau und Automobilindustrie gut deutlich, die im Jahr 2021 78 % der Umsätze ausmachten. Insbesondere im Geschäftsjahr 2021 profitierte Klöckner & Co. von einer hohen Nachfrage und hohen Stahlpreisen. Der Umsatz stieg um 45 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Konzernergebnis explodierte und stieg von einem Verlust von 114 Mio. Euro im Vorjahr auf einen Gewinn von 629 Mio. Euro. Zur Einordnung: In den vorherigen zehn Jahren war das Konzernergebnis in fünf Jahren positiv, der höchste Wert betrug 102 Mio. Euro im Jahr 2017.

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Man erkennt also schnell, dass der Gewinn aus dem Jahr 2021 aller Voraussicht nach nicht nachhaltig sein wird. Das Unternehmen hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis 2025 das normalisierte EBITDA im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren zu verdoppeln. Dies entspräche ungefähr einem Rückgang von 75 % bezogen auf die Zahlen aus dem Jahr 2021. Damit wird klar, dass die hohe Dividende, die auf Basis des Rekordgewinns ausgeschüttet wurde, nicht nachhaltig sein wird. Zuvor wurde zuletzt im Jahr 2018 eine Dividende gezahlt, die dann in den Folgejahren ganz gestrichen wurde. Auch wenn Umsatz und Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2022 noch einmal gesteigert werden konnten, sollte man als Aktionär nicht davon ausgehen, dass Dividendenzahlungen in dieser Höhe zur Regel werden.

2. Die Gesamtrendite zählt

Weiterhin vernachlässigen Anleger mit einem hohen Dividendenfokus meiner Erfahrung nach öfter die Gesamtrendite. Diese setzt sich aus der Kursentwicklung und den Dividendenzahlungen zusammen. Wer pauschal die Kursentwicklung ausklammert mit dem Verweis darauf, dass man die Aktie ja ewig halten möchte und regelmäßig Dividenden erhält, lügt sich meiner Meinung nach selbst in die Tasche.

Auch hier gibt die Aktie von Klöckner & Co. ein schönes Beispiel ab. Der Aktienkurs steht heute tiefer als zum Börsengang im Jahr 2006.

Mein Fazit

Wir sollten uns nicht von hohen Dividendenrenditen blenden lassen. Es lohnt sich immer zu schauen, wie nachhaltig diese sind, und besonders die allgemeine Unternehmensentwicklung- und -aussicht nicht aus dem Blick zu verlieren. Klöckner & Co. gilt mir hier als Beispiel, wobei ich nicht ausschließen mag, dass die Aktie heute ein gutes Investment sein kann. Das Unternehmen setzt stark auf die Digitalisierung (46 % Anteil Verkäufe über digitale Kanäle) und scheint global gesehen eine starke Marktstellung zu haben (Nummer 2 in den USA, Nummer 3 in Europa). Diese Faktoren würde ich mir genauer anschauen. Ob die Dividendenrendite 11 % oder 3 % beträgt, wäre mir hingegen egal.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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