Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Schaeffler mit weiterem Schritt zur Schaffung eines E-Mobility-Weltmarktführers

Schaeffler Mover
Foto: Schaeffler

Es läuft alles darauf hinaus, dass die Schäffler-Holding dabei ist, unter der Führung von Vitesco Technologies (WKN: VTSC01) den Markt- und Technologieführer der Elektromobilität zu schmieden. Was der Zukauf eines Industriezulieferers durch die börsennotierte Tochter Schaeffler (WKN: SHA015) damit zu tun hat, ist vielleicht nicht sofort einleuchtend. Doch es könnte ein weiteres Puzzleteil sein.

Angesichts der spottbilligen Bewertungen von Schaeffler und Vitesco ergeben sich daraus möglicherweise attraktive Kaufgelegenheiten für Anleger.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Der neueste Schaeffler-Streich: Ewellix

In der Presse werden die Schaeffler-Holding, also das Family-Office von Georg Schaeffler (mit den Gesellschaften „IHO“ und „INA-Holding“), und die börsennotierte Schaeffler AG gern durcheinandergewürfelt. Beim kürzlich angekündigten Ausbau der Beteiligung an Vitesco auf knapp 50 % war die Holding aktiv. Beim jüngsten Deal um Ewellix ist hingegen die operative AG am Zug.

Ewellix ist ein Spezialist für lineare Aktuatoren, dessen Produktionsnetzwerk sich über Schweden, Frankreich, die Schweiz, Deutschland, die USA, Taiwan und China erstreckt. Lineare Aktuatoren sind kompakte Komponenten, die für kontrollierte Bewegungen in unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt werden.

Von der präzisen Ausrichtung etwa in der Medizintechnik über ergonomische adaptive Möbel bis hin zum kraftvollen Anheben im Maschinenbau ist vieles möglich. Die Drehbewegung der eingebauten Elektromotoren wird dabei stets in eine lineare Bewegung umgesetzt. Seit Jahren erschließen Ewellix und seine Wettbewerber (wie etwa Bosch Rexroth) immer neue Anwendungsfelder dafür. Zumal die Möglichkeiten durch die Fortschritte bei Sensorik und Vernetzung immer vielfältiger werden.

Vor einigen Monaten hat Ewellix seine SmartX genannte digitale Plattform ausgerollt, die eine unkomplizierte Einbindung in komplexere Industrie-4.0-Lösungen ermöglicht. Passende Produkte haben Sensorik, Kommunikationsfähigkeiten und Steuerungstechnik bereits integriert, was den Ingenieuren die Arbeit stark erleichtern soll.

Auch bei Robotern, wo Schaeffler zuletzt sein Angebot stark erweitert hat, ist Ewellix ein gefragter Zulieferer mit seinen Systemen.

Hinter dem Ewellix-Deal könnte ein koordinierter strategischer Plan stecken

Dass die Produkte von Ewellix sich gut mit den Kompetenzen von Schaeffler ergänzen, ist allerdings nur einer von mehreren Punkten, die den Deal so spannend machen.

Ewellix war früher ein Teil des Erzrivalen SKF (WKN: 884316), bis es Ende 2018 vom Private-Equity-Investor Triton übernommen wurde. Das ist ein wenig beachteter, aber interessanter Aspekt. Denn wo die Schweden die Notwendigkeit sahen, ihr Profil zu schärfen, sehen die Deutschen offenbar eine Möglichkeit, sich breiter aufzustellen.

Schaeffler möchte nicht mehr als Automobilzulieferer wahrgenommen werden, sondern eher als ein Technologiekonzern. Mit der Stärkung des Industriegeschäfts kommt so im ersten Schritt mehr Balance in die Standbeine.

Schon seit längerem vermute ich, dass es am Ende darauf hinausläuft, die Elektromobilität-Aktivitäten von Continental und Schaeffler zusammenzuführen. Mit der Abspaltung von Vitesco, der Anteilserhöhung durch die Schaeffler-Holding und die Schaffung des Geschäftsbereichs E-Mobilität bei Schaeffler wurden in den letzten Jahren bereits wichtige Grundlagen dafür geschaffen.

Die Übernahme von Ewellix versetzt Schaeffler besser in die Lage, das Geschäft rund um die E-Mobilität abzuspalten und in Vitesco einzubringen. Das verbleibende Geschäft könnte dann immer noch auf einer Reihe von Wachstumssäulen aufbauen, einschließlich der linearen Aktoren.

Wie Vitesco mit Schaeffler den E-Mobility-Markt anführen würde

Während im Vordergrund die Autobauer um die Vorherrschaft in der Elektromobilität wetteifern, ist die Rivalität hinter den Kulissen bei den Zulieferern nicht geringer. Hier ist in den nächsten Jahren mit einem großen Auslese- und Konsolidierungsprozess zu rechnen. Nur diejenigen, die eine kritische Größe erreichen, werden sich langfristig im Spitzenfeld halten können.

Vitesco hat auch allein gute Chancen, einer der Top-Spieler zu bleiben. Über eine Fusion mit dem E-Mobilitäts-Geschäft von Schaeffler würde sich das Unternehmen jedoch in eine noch viel stärkere Position bringen. Vitesco könnte Entwicklungskosten effizienter einsetzen und würde über ein hohes Produktionsvolumen in allen Leistungsklassen seine Größenvorteile ausspielen können.

Alle Zeichen deuten für mich darauf hin, dass die Schaeffler-Holding dabei ist, den ultimativen E-Mobility-Champion zu schmieden. Spannende Aussichten!

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Ralf Anders besitzt Aktien von Schaeffler. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...