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Siemens und die Elektromobilität: Das Hin-und-Her geht weiter

Kabellose induktive Ladestationen
Bild: Siemens

Mit dem von Mannesmann erworbenen großen Automobilzulieferer VDO und den eigenen Pionierleistungen rund um Elektromotoren und Generatoren war Siemens (WKN: 723610) eigentlich prädestiniert dazu, ein großer Player der Elektromobilität zu werden. All das hat der Konzern jedoch mittlerweile verkauft. Und die Energielösungen, die vom Trend zu strombetriebenem Verkehr künftig massiv profitieren sollten, hat er abgespalten.

Was bleibt, sind die digitalen Tools für Ingenieure und die Ladetechnik. Genau dort gibt Siemens jetzt allerdings wieder Vollgas.

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Wie Siemens nun sein Ladetechnik-Geschäft beschleunigt

In den letzten Jahren sah es so aus, als ob Siemens eher auf der Bremse stünde. Noch 2017 kaufte der Konzern sich beim aufstrebenden Spezialisten ChargePoint (WKN: A2QK1P) und bei Ubitricity mit seinen innovativen Laternenladestationen ein. Er beteiligte sich auch am Aufbau eines Ladenetzes in Österreich und diversen anderen Initiativen.

Zwischenzeitlich wurde es ruhiger. In Österreich ist man längst wieder draußen und für die Hochleistungsmodelle unter den Ladestationen lizenzierte man lieber etablierte Produkte von Tritium DCFC (WKN: A3DDU7), anstatt etwas Selbstentwickeltes zu vermarkten.

Zuletzt gab es aber wieder erhöhte Aktivität. Im August 2021 meldete Siemens, dass die Produktion in den USA ausgebaut werde, um über die folgenden vier Jahre mehr als eine Million Ladegeräte für den lokalen Markt zu fertigen. Dabei geht es vor allem um kleinere Wechselstrom-Geräte für Unternehmen und Privatkunden.

Im September 2021 folgte die Vorstellung von autonomer Ladetechnik, die große Potenziale birgt, wenn man daran denkt, dass der Lieferverkehr und vielleicht auch der ÖPNV zunehmend autonom werden. Seither präsentierte Siemens noch weitere innovative Ladelösungen, die die Ambitionen unterstreichen.

Jetzt im Juni gab Siemens eine Beteiligung an WiTricity bekannt, die sich auf kabellose Ladetechnik fokussiert. Damit verbunden ist auch eine Lizenzierung, sodass Siemens diese spannende Technik voraussichtlich zukünftig in eigenen Produkten nutzen wird. Mit dem zusätzlichen Einstieg bei Electrify America, dem führenden offenen Schnellladenetzwerk der USA, bringt sich Siemens in die Poleposition.

Was hinter der Strategie steckt

Das Geschäft mit großen Komponenten ist beim Siemens-Management schon seit Jahren in der Gunst gesunken. Lediglich bei der Krankenhausausrüstung und der Bahntechnik spielt es noch eine größere Rolle. Selbst dort nehmen aber digitale Lösungen einen immer bedeutenderen Stellenwert ein.

Auf den ersten Blick scheint der erneute Vorstoß in die schwergewichtige Ladetechnik nicht schlüssig. Zahlreiche Anbieter aus Amerika, Europa, Asien und Australien kämpfen hier um Kunden. Es ist absehbar, dass das Hardwaregeschäft nicht sonderlich einträglich wird.

Interessant ist allerdings die Einbindung der Ladestationen in größere Lösungen. Dort kann Siemens mit Planungssoftware, digital getriebenen Wartungskonzepten und Energiemanagementlösungen punkten.

Zudem sieht das Management vermutlich Potenziale aufgrund der flächendeckenden Vernetzung der Ladepunkte. Alles was mit Netzwerk und Plattform zu tun hat, bringt Siemens wieder ein Stück voran in seinem Bestreben, vom schnöden Technologie-Konglomerat zum veritablen Tech-Konzern aufzusteigen.

Hier könnte Großartiges entstehen, muss es aber nicht

Siemens hat in der Vergangenheit wechselhaftes Engagement rund um die Elektromobilität gezeigt. Ob es nun gelingt, aus den vielfältigen losen Enden ein profitables und umsatzstarkes Geschäft zu schmieden, ist daher noch nicht sicher.

Es wäre durchaus möglich, dass Siemens schon wieder Teile davon verkauft, bevor es richtig losgeht. Von daher würde ich mir noch nicht zu viel von den jüngsten Vorstößen versprechen, werde aber gespannt beobachten, wie die Geschichte weitergeht. Die Potenziale sind da.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Tritium DCFC. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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