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Was jetzt für weiter fallende Kurse spricht – und was dagegenspricht

Bulle und Bär Aktien Bullenmarkt
Foto: Getty Images

Der S&P 500 hat diese Woche offiziell einen Bärenmarkt betreten. Seit Jahresbeginn beträgt das Minus 22 % (Stand: 14.06.22, gilt für alle Angaben). Der DAX steht mit minus 17 % in diesem Jahr noch vergleichsweise gut da, bei dem technologielastigen Nasdaq sieht es mit minus 32 % seit Jahresbeginn schlimmer aus. Wie könnte es in den nächsten Wochen an den Börsen weitergehen?

Argumente für weiter fallende Kurse

Für die Probleme, die aktuell auf die Kurse drücken, ist keine Lösung in Sicht. Der Krieg in der Ukraine kann noch Jahre dauern. Die Inflation steigt von Monat zu Monat und wird nach Schätzungen einiger Analysten noch einige Jahre auf einem hohen Niveau verharren. Entsprechend steigern die wichtigen Zentralbanken ihre Leitzinsen mit negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Eine Rezession wird wahrscheinlicher.

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Die meisten Zentralbanken haben zudem ihre Billionen schweren Anleihekäufe beendet oder dies zumindest angekündigt. Sollten sie beginnen, diese Wertpapiere zu verkaufen, wird dies den Druck auf die Finanzmärkte verstärken. Angesichts der hohen Inflation ist derzeit nicht absehbar, dass die Zentralbanken die Finanzmärkte kurzfristig unterstützen werden – wie das in den letzten Bärenmärkten der Fall war.

Zu guter Letzt sind die Kurse im breiten Markt „erst“ um 22 % gefallen – auch wenn es wachstumsorientierten Anlegern schlimmer vorkommen mag. Damit sind wir noch weit entfernt von dem durchschnittlichen Kursabschlag in einem Bärenmarkt – dieser beträgt 36 %. Auch die Dauer eines durchschnittlichen Bärenmarktes ist mit knapp zehn Monaten länger als die knapp sechs Monate, in denen die Kurse bisher fallen. Es könnte also in den nächsten Monaten noch deutlich bergab gehen.

Argumente für steigende Kurse

Aber die Kurse könnten auch schon bald wieder steigen. Schließlich sind die aktuellen Probleme wie hohe Inflation, steigende Leitzinsen und der anhaltende Krieg in der Ukraine weitgehend bekannt und somit eingepreist.

Weiterhin scheint mir die allgemeine Stimmung derzeit ziemlich schlecht zu sein. Jamie Dimon (CEO von JP Morgan) sagt einen „ökonomischen Hurrikan“ voraus, Elon Musk erwartet ebenfalls eine Rezession und verhängte deshalb bei Tesla einen Einstellungsstopp. Der Fear and Greed Index von CNN steht auf 17 und signalisiert somit extreme Angst bei den Anlegern.

Wenn die Mehrheit sehr pessimistisch ist, steigt das Potenzial für positive Überraschungen. Es könnte ja zum Beispiel sein, dass die Inflationsrate bald angesichts erhöhter Vorjahreswerte weniger stark steigt. Oder dass die FED die Zinsen doch nicht so stark wie erwartet anheben wird (die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet, dass die FED diese Woche einen Anstieg von 75 Basispunkten verkündet).

Zudem ist die Bewertung vieler Aktien nach einer Übertreibung im Anschluss an die Corona-Krise deutlich heruntergekommen. Dies gilt besonders für viele Wachstumsunternehmen, aber auch für den breiten Markt. Nachdem das KGV des S&P 500 Anfang 2021 noch bei 36 lag, liegt es jetzt bei 19 und damit so tief wie zuletzt Ende 2018.

Mein Fazit

Es gibt gute Argumente für beiden Seiten. Kurzfristig können die Märkte noch deutlich tiefer fallen, oder eben steigen. Als langfristiger Investor zerbreche ich mir darüber nicht den Kopf. Ich bleibe investiert und kaufe regelmäßig zu. Da ich aktuell bereits an vielen Stellen attraktive Kaufkurse sehe, kaufe ich auch etwas mehr zu. So sehe ich mich langfristig gut aufgestellt. Denn ich denke, dass der breite Aktienmarkt in zehn Jahren deutlich höher als heute stehen wird.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfehlt Aktien von Tesla.



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