Aktienkurse immer tiefer: Wer jetzt (noch) nicht nachkauft, ist vielleicht cleverer als alle anderen!
Wie geht es dir in der aktuellen Börsenkrise? Ist mittlerweile der Punkt erreicht, an dem die Aktienkurse so weit gefallen sind, dass du an eventuelle Nachkäufe denkst? Dann bist du auf jeden Fall in bester Gesellschaft. Denn immer noch ist es in den einschlägigen Internetforen das vorherrschende Thema.
Und wenn wir uns einmal die Entwicklung der großen Indizes anschauen, dann könnte jetzt wirklich langsam ein Niveau erreicht sein, das für Nachkäufe attraktiv erscheint.
Denn unser DAX notiert derzeit fast 17 % tiefer als Anfang des Jahres. Und beim S&P 500 sehen wir seit Anfang Januar ein Minus von 22 %. Beim Nasdaq Composite ist der Abschlag mit einem Minus von 32 % allerdings mit Abstand am größten (Stand: 14.06.2022).
Die Aktienkurse liegen also am Boden, könnte man meinen. Und so sollte doch nun auch nicht mehr viel dagegensprechen, massiv auf Einkaufstour an der Börse zu gehen. Ich wäre hier im Moment aber extrem vorsichtig.
Niemals sollte man nämlich die Mentalität der breiten Masse der Anleger vergessen. Hier könnte sich durchaus gerade etwas zusammenbrauen. Und dies würde einen Nachkauf zur jetzigen Zeit im Nachhinein vielleicht äußerst unattraktiv erscheinen lassen.
Nie die „zittrigen Hände“ vergessen
Während ein Teil der Investoren nun dazu übergehen möchte, günstige Nachkäufe zu tätigen, gibt es auf der anderen Seite eine Masse von Anlegern, die langsam, aber sicher in den Panikmodus verfallen. Denn weiß Gott nicht jeder kann es locker wegstecken, wenn der Depotwert um 20 oder 30 % einbricht.
Hier kommen jetzt nämlich die von André Kostolany geprägten „zittrigen Hände“ ins Spiel. Und ich könnte mir vorstellen, dass wir genau an dieser Stelle jetzt bald angekommen sind. Und zwar an dem Punkt, wo viele dem Druck nicht mehr standhalten können. Denn das Abschmelzen der Aktienkurse scheint derzeit kein Ende nehmen zu wollen.
Nicht wenige Anleger könnten deshalb in den nächsten Tagen oder Wochen aus Angst, noch mehr ins Minus zu rutschen, entnervt auf den Verkaufen-Button drücken. Dies würde die Aktienkurse aber natürlich noch weiter unter Druck bringen. Und eine längere Abwärtsspirale könnte hier unter Umständen die dramatische Folge sein.
Versuche, besonnen zu handeln
Wenn wir es einmal ganz nüchtern betrachten, dann ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen. Und wenn du zu denen gehörst, die bis jetzt an ihren Aktien festgehalten haben, dann herzlichen Glückwunsch. Ganz logisch betrachtet macht es meiner Ansicht nach nicht unbedingt Sinn, die angehäuften Buchverluste jetzt auch tatsächlich zu realisieren.
Besonnenheit könnte hier das Gebot der Stunde sein. Lass doch einfach die „zittrigen Hände“ aus dem Markt aussteigen und warte ab, wie weit die Aktienkurse noch in den Keller rauschen. Wenn wir uns vorherige Börsenkrisen anschauen, dann könnte es hier allerdings noch einmal relativ brisant werden.
Weitere minus 20 bis 25 % wären sicherlich durchaus möglich. Zumindest wenn es tatsächlich zu einer regelrechten Panik an den Märkten kommen sollte. Hier könnte es demnächst also noch eine Menge Chancen für eventuelle Nachkäufe geben.
Aber auch wenn du den tiefsten Punkt verpassen solltest. Besonnenes Handeln könnte derzeit trotzdem äußerst wichtig sein. Und ich bin mir fast vollständig sicher, dass es in der nächsten Zeit noch viele günstige Ein- oder Nachkaufgelegenheiten geben könnte.
Wer jetzt Geduld und ein starkes Nervenkostüm sein Eigen nennen kann, der sollte aus dieser Börsenkrise nicht geschwächt, sondern gestärkt hervorgehen können.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.