Amazon-Aktie: 95 % Kursrückgang? Und 1 Personalie!
Viele Amazon (WKN: 906866)-Anleger sehen heute (06.06.2022) wahrscheinlich verwundert in ihr Depot. Der Kurs der Aktien ist um 95 % gesunken. Berichtete der Onlinehandels- und Cloudgigant etwa über sehr schlechte Entwicklungen?
Amazon mit Aktiensplit
Nein, der tiefere Kurs hat tatsächlich nichts mit dem operativen Geschäft zu tun. Amazon hat lediglich einen Aktiensplit im Verhältnis 20 für eine Aktie durchgeführt. Anleger, die zuvor beispielsweise 100 Wertpapiere hielten, besitzen nun 2.000. Im gleichen Atemzug reduziert sich der Aktienkurs um 95 %.
Somit hat sich am Wert der eigenen Depotposition nichts verändert. Doch warum führen Unternehmen überhaupt Aktiensplits durch?
Ein Grund für den Aktiensplit
Der Amazon-Aktienkurs stieg aufgrund des großen Unternehmenserfolgs zwischenzeitlich bereits bis auf mehr als 3.257 Euro. Wenn nun Anleger ein Depot aus 20 Werten aufbauen möchten und alle Aktien wären genauso teuer, wären mindestens 65.140 Euro notwendig. Viele Menschen besitzen allerdings weniger Geld. Sie könnten von dem Beispiel ausgehend keine Amazon-Aktien kaufen.
Mit der Höhe des Aktienkurses reduziert sich somit das Handelsvolumen. Um dem entgegenzuwirken, führen Firmen wie Amazon regelmäßig Aktiensplits durch. Nach der Erhöhung der Aktienanzahl kostet eine Amazon-Aktie heute (06.06.2022) nur noch 114,38 Euro, was sie wieder für eine deutlich größere Anlegerzahl handelbar macht.
Warren Buffett hat hingegen Zeit seines Lebens auf einen Split verzichtet. Eine Berkshire Hathaway (WKN: 854075)-A-Aktie kostet deshalb heute (06.06.2022) 435.500 Euro und ist somit nur noch für Großanleger handelbar. Der Investor entschied sich bewusst für diesen Weg, um so möglichst viele Spekulanten und Kurzfristhändler fernzuhalten, was zu einer kontinuierlichen Kursentwicklung beiträgt. Er möchte nur Langfristanleger, die er als seine Partner versteht, anziehen.
Amazon-Consumer-CEO tritt zurück
Amazon meldete mit dem Rücktritt des Consumer-Leiters Dave Clark zudem eine wichtige Personalie. Er war seit 23 Jahren im Unternehmen tätig und arbeitete sich vom Logistiklager-Chef bis zum Gesamthandelsgeschäftsführer nach oben. Nun verlässt er das Unternehmen, nennt dafür aber keine Gründe.
Er hat seine Mitarbeiter zuvor auf den Rücktritt vorbereitet, sodass sie den Übergang gut meistern können.
„Zeit für mich, mich zu verabschieden und eine neue Reise anzutreten. Wir haben ein großartiges Führungsteam im gesamten Consumer-Geschäft, das bereit ist, die Herausforderungen zu meistern, denen wir uns während der COVID-19-Pandemie gestellt haben. Wir haben außerdem einen soliden Mehrjahresplan, um die Inflationsfolgen zu bekämpfen, mit denen wir im Jahr 2022 konfrontiert werden“, so Dave Clark in einer E-Mail an die Mitarbeiter.
Amazon ist bereits auf der Suche nach einem Nachfolger, den das Unternehmen in den kommenden Wochen präsentieren möchte.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Christof Welzel besitzt Berkshire Hathaway-Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $265 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).