Garantierte Dividende: Vorsicht!
Ich bin vorsichtig, wenn ich etwas über eine garantierte Dividende lese. Alleine die Historie hat uns gelehrt, dass es so etwas nicht gibt. Dividendenaristokraten, Aktien, die seit dem Zweiten Weltkrieg zuverlässig ausgeschüttet haben und weitere zuverlässige Auszahler haben alleine in Zeiten der Coronakrise klein beigegeben. Das Wörtchen garantiert ist schnell zu viel.
Aber nicht nur die Historie ist ein Mahnmal. Ich denke auch an zwei andere Dinge, die bei einer garantierten Dividende schwierig sind: der Preis und das Versprechen, das definitiv mit Schwierigkeiten verbunden sein kann.
Garantierte Dividende: Vorsicht, der Preis
Eine garantierte Dividende gibt es eigentlich nicht. Aber sollte ein Management irgendwann einmal in dieser Kategorie sprechen, so wäre der Preis etwas, das mit Sicherheit problematisch wäre. Zur Erinnerung: Schon Warren Buffett hat gesagt, dass man für ein kleines bisschen Sicherheit einen hohen Preis bezahlen muss.
Gleiches erkennen wir, wenn wir Dividendenaristokraten oder Dividendenkönige betrachten. Zugegebenermaßen auch nicht alle. Aber je stabiler eine Dividende erscheint, desto garantierter wirkt sie für Einkommensinvestoren. Und desto mehr sind sie bereit, für diese jeweiligen Aktien zu bezahlen.
Eine garantierte Dividende könnte in der Theorie zwar Sicherheit bedeuten. Aber diese Sicherheit wäre hoch bewertet. Risiken, Zyklizität oder andere Faktoren, die diese Garantie nehmen, sorgen im Endeffekt dafür, dass Foolishe Investoren auch mal günstige Chancen ergreifen können.
Ein Versprechen mit Problemen
Müsste ich als CEO ein garantierte Dividende aussprechen, so würde ich mir das dreimal überlegen. Das, was ebenfalls problematisch erscheint, ist die damit verbundene Erwartungshaltung. Priorität ist das eine. Aber eine Garantie: Das kann einen als Manager in einer unsicheren Zeit unternehmensorientiert vor Probleme stellen. Insbesondere, wenn der Cashflow nicht ausreicht, um die Dividende zu decken.
Vermutlich gibt es auch deshalb keine Garantien. Unternehmensorientiert ist Flexibilität einfach besser. Beziehungsweise die Möglichkeit, zur Not auch mal mit einer starken Historie zu brechen. Eine garantierte Dividende wäre jedenfalls eine Baustelle bei Problemen. Es würde Vertrauen kosten, sie zu brechen.
Garantierte Dividende: Auch näherungsweise Vorsicht!
Eine garantierte Dividende sehe ich daher in vielerlei Hinsicht skeptisch. Aber eben auch alles, was nah drankommt. Nicht nur die Historie ist ein Indikator dafür, dass es viele Beispiele gegeben hat, in denen die vermeintlichen Garantien im Endeffekt wertlos gewesen sind. Auch der Preis und das Versprechen an sich sind ein Problem.
Es gibt sie, wie gesagt, eher in der Theorie und in der Praxis fast gar nicht. Foolishe Investoren sollten jedoch auch hellhörig werden, wenn Äußerungen oder Marktinterpretationen in eine ähnliche Richtung gehen.
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