Crash, Sell-All-Stimmung … Turnaround!
Das Handelsblatt zitierte zuletzt einen Analysten, der von einer Sell-All-Stimmung an den Aktienmärkten sprach. Konkret bedeute das, dass nicht nur Aktien einbrechen. Investoren trennen sich derzeit offenbar von allem, was mit Risiken und Volatilität verbunden ist. Auch Gold als vermeintlich sicherer Hafen sei davon betroffen.
Diese Sell-All-Stimmung scheint kurzfristig eines auszulösen: einen Crash. Erneut sind es die wachstumsstarken Aktien, die massiv einbüßen. Aber es sind auch die breiten Märkte. Der S&P 500 notierte nach dem Wochenstart unter 4.000 Punkten, der DAX kämpfte mit 13.500 Zählern.
Crash und Sell-All-Stimmung können jedoch auch ein Kontra-Indikator sein. Vielleicht dauert es noch etwas. Aber ich wittere den Turnaround bereits, wenn wir psychologisch in eine solche Phase eintreten.
Sell-All-Stimmung: Erst im Crash runter, dann am Tiefpunkt
Die sogenannte Sell-All-Stimmung ist für mich ein Indikator dafür, dass der Aktienmarkt so langsam psychologisch in die Angst- und vielleicht sogar Panik-Phase eintritt. Der Markt ist nervös, in Teilen zu Recht. Aber er verliert eben auch die Perspektive für Chancen, für Bewertungen und einen rationalen Blickwinkel. Einfach nur zu verkaufen, ist offenbar das Mindset, mit dem kurz- und mittelfristig orientierte Investoren agieren.
Börsenpsychologisch nähern wir uns mit diesem Verhalten einer möglichen Übertreibung. Eben weil verkauft wird und sich das Tempo beschleunigt, ist vielleicht auch bald ein Tiefpunkt erreicht. Viele Investoren sind bereits aus dem Markt. Der NASDAQ als Index- und Vergleichswert für Tech-Aktien hat in den vergangenen fünf Handelstagen ca. 7 % an Börsenwert eingebüßt. Wobei der Ark Innovation ETF als Referenzwert für Growth-Aktien sogar weitere 18 % innerhalb von fünf Tagen einbüßte. Das zeigt, dass sich gerade im Tech-Segment womöglich eine Übertreibung breitmacht.
Irgendwann dürfte nach der Sell-All-Stimmung kaum Abwärtspotenzial mehr vorhanden sein, eben weil viele Investoren bereits aus dem Markt herausgegangen sind. Es kann zugegebenermaßen noch Quartale oder Jahre der Unsicherheit geben. Vielleicht machen wir jetzt jedoch die Phase der Angst und Panik mit. Oder der Übertreibung und legen damit den Grundstein für eines: einen Turnaround, der früher oder später kommt.
Psychologisch denken
Es ist falsch, den Markt zu timen. Aber es kann, wenn man Phrasen wie eine Sell-All-Stimmung hört, durchaus sinnvoll sein, börsenpsychologisch zu denken. In den klassischen Zyklen und Phasen zwischen Gier und Panik gibt es irgendwann den Moment, wenn der Markt abverkauft ist. Beziehungsweise, wenn die Stimmung am Boden ist. Womöglich nähern wir uns dieser Phase bereits.
Danach kommt in der Regel eine Pause, ehe es in Richtung Turnaround geht. Der bisherige Crash hat zudem viele Chancen zu deutlich günstigeren Konditionen bepreist. Auch das kann dazu führen, dass der Markt sich allmählich einer besseren Perspektive nähert. Selbst oder gerade wenn sich das im Moment noch nicht so anfühlen mag.
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