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Nordex-Aktie: Führt das „Osterpaket“ jetzt zu einem Kurssprung?

Schwertransport Nordex-Gondel
Foto: Nordex SE

Deutschland will die erneuerbaren Energien weiter ausbauen, um so einerseits den CO2-Ausstoß zu senken und andererseits die Abhängigkeit von russischen fossilen Energielieferungen zu beenden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dazu sein „Osterpaket“ vorgestellt, nachdem sich die erneuerbaren Energien in Deutschland in weniger als zehn Jahren verdoppeln und deren Ausbaugeschwindigkeit verdreifachen soll. Davon wird mit hoher wahrscheinlich auch Nordex (WKN: A0D655) profitieren, aber wird auch die Aktie steigen?

Dazu zunächst ein Blick in die Vergangenheit.

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Nordex-Profitabilität zu gering

Erneuerbare Energien und Nordex boomen bereits seit mehr als 20 Jahren. Nordex kam im Jahr 2001 an die Börse und ist seitdem sehr stark gewachsen. Allein im Zeitraum 2012 bis 2021 ist der Umsatz von 1.080 Mio. auf 5.444 Mio. Euro gestiegen. Die Aktie liegt allerdings heute immer noch weit unter dem Ausgabepreis des Jahres 2001.

Das Nordex-Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass ein Megatrend oder eine Wachstumsaktie allein nicht zu großen Kursgewinnen führen. Das Unternehmen muss im Laufe der Zeit auch sein operatives Ergebnis deutlich steigern, auch wenn sich dabei nur die Verluste verringern. Bleibt diese Entwicklung aus, kann auch der Aktienkurs nicht steigen.

Fünf der zehn vergangenen Jahre endeten für Nordex mit einem Verlust. Im Durchschnitt liegt die Nettogewinnmarge bei -1,3 %. Das Unternehmen ist somit in Summe nicht profitabel und wäre ohne weitere Kapitalerhöhungen bereits insolvent. Für Investoren ergibt sich so ein negativer Innerer Wert.

Ukrainekrieg verschärft die Situation

Die Profitabilitätsprobleme halten bis heute an, denn der Ukrainekrieg hat zu einem weiteren Rohstoffpreisanstieg geführt. Nordex leidet aktuell zudem immer noch unter den Wirtschaftsschließungsfolgen. In der Folge haben sich die Schiffstransport- und Rohstoffkosten bereits deutlich erhöht.

Der Nordex-CEO José Luis Blanco rechnet deshalb auch in diesem Jahr (2022) mit einer geringen Rentabilität. Trotz aller Einsparbemühungen droht ein weiteres Verlustjahr, auch wenn die Aufträge und der Bedarf weiter steigen. Zuletzt hat Nordex sogar die Schließung seines Rostocker Standortes angekündigt, um die Kosten noch weiter zu reduzieren.

Ein weiteres Problem ist die Unberechenbarkeit der weiteren Entwicklung. Niemand weiß, wie lange der Krieg noch dauert, ob er weiter eskaliert und ob sich die Wirtschaftsfolgen weiter verschärfen. CEO Blanco warnt deshalb vor weiter steigenden Rohstoffkosten.

Nordex plante darüber hinaus in der Westukraine den Bau zweier Windparks, der sich nun sehr wahrscheinlich zerschlägt. Bisher war weder eine Windrad-Lieferung noch dessen Aufbau möglich. Nordex könnte so die geplanten Einnahmen aus den Projekten verlieren.

Das Unternehmen steigert zwar seine Produktpreise, aber da Windenergie immer günstiger wird, steigt auch der Kostendruck innerhalb der Branche. Die Profitabilität der Windrad-Hersteller sinkt weiter.

Fazit

Wenn sich also an den Rahmenbedingungen nichts ändert, wird es für Nordex auch zukünftig schwer, Gewinne zu erzielen. Der Aktienkurs bliebe so weiter am Boden.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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