Hensoldt-Aktie und Rheinmetall-Aktie: Warum sie 89,9 % und 69,7 % gestiegen sind!
Seit dem Russland-Einmarsch in die Ukraine hat sich auch an der Börse sehr viel verändert. Die meisten Aktien sind gefallen, Gold, weitere Metalle und Rohstoffe sind hingegen sprunghaft gestiegen. Aufgrund der hohen Gas- und Ölpreise sind auch Wasserstoff-Aktien wieder angezogen. Darüber hinaus profitierten vor allem Rüstungsaktien wie Hensoldt (WKN: HAG000) und Rheinmetall (WKN: 703000).
Konnten Anleger auf diese Entwicklungen reagieren? Kaum, aber wer antizyklisch handelt, hatte bereits im Vorfeld viele Aktien verkauft und war somit gut vorbereitet.
Eines lässt sich allerdings mit hoher Gewissheit sagen: Die Politik hat viele schwere Fehler begangen. „Wandel durch Annäherung“ ist komplett gescheitert. Diktaturen durch Handel aufzubauen, führt am Ende zu Übergriffen. Trotz aller Sanktionen hat sich Europa durch diese Art der Politik von russischem Gas abhängig gemacht und finanziert so auch heute noch Tag für den Tag den Krieg. Später könnte mit China ein noch viel größeres Problem auftreten. Auch hier sieht die Politik nur den wirtschaftlichen Nutzen und baut so eine militärische Supermacht auf.
Hensoldt und Rheinmetall profitieren vom Politikwechsel
Über viele Jahre hat Deutschland seine Bundeswehr abgebaut, sodass das Land kaum verteidigungsfähig ist. Nun ist die Politik aus ihrem Winterschlaf erwacht und erhöht die Rüstungsausgaben. So stellt die Bundesregierung plötzlich 100 Mrd. Euro für die Bundeswehr zur Verfügung. Im Ernstfall wäre dies viel zu spät und auch jetzt wird es Jahre dauern, bis Deutschland sich wieder angemessen verteidigen kann. Hensoldt- und Rheinmetall-Aktien profitieren davon. Allerdings haben die meisten Anleger den Anstieg verpasst und springen erst jetzt auf den fahrenden Zug auf. Großinvestoren wie KKR haben hingegen nach dem Kurssprung bereits Hensoldt-Aktien verkauft.
Auch zukünftig will Deutschland mehr als 2 % der Wirtschaftsleistung in die Verteidigung investieren. Neben Hensoldt und Rheinmetall profitieren auch Heckler&Koch, Diehl und Dynamit Nobel Defence vom plötzlichen Politikwechsel. In den USA gewinnen Raytheon Technologies (WKN: A2PZ0R), Lockheed Martin (WKN: 894648) oder Northrop Grumman (WKN: 851915) hinzu.
Rüstungsausgaben bleiben hoch
Die Rüstungsausgaben bleiben wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum hoch. So rechnet Rheinmetall allein in Deutschland mit einem zusätzlichen jährlichen Umsatzpotenzial von bis zu 2 Mrd. Euro. 2021 verbuchte der Konzern einen Umsatz von 5.658 Mio. Euro, wodurch sich eine Steigerung um 35,3 % ergibt. Rheinmetall sieht kein Problem bei der Abarbeitung der zusätzlichen Aufträge. So kann das Unternehmen seine Produktion von zwei auf drei Schichten erhöhen und zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
Hensoldt ist ein deutscher Hersteller von Sensorlösungen. 2021 wuchs der Umsatz um 22 % auf 1.474 Mio. Euro und der Auftragsbestand um 49 % auf 5.092 Mio. Euro. Auch ohne deutsche Zusatzaufträge strebt das Unternehmen 2022 einen Umsatz von 1,7 Mrd. Euro an. Wahrscheinlich wird es am Ende deutlich mehr sein.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.