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Wird die Lemonade-Aktie im Jahr 2022 190 Dollar erreichen?

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Foto: Getty Images

In 3 Sätzen

  • Lemonade-Aktien sind im Jahr 2021 abgerutscht.
  • Trotzdem hat das Unternehmen eine unglaublich rosige Zukunft.
  • Es könnte mehr als ein Jahr dauern, bis die Aktien wieder ihre Allzeithochs erreichen.

Lemonade (WKN: A2P7Z1) war der Liebling der Anleger, als es an die Börse ging. Vielen Anlegern gefiel der innovative Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und das einzigartige Geschäftsmodell, das sich von dem der meisten Versicherungsunternehmen unterscheidet. Diese Unterscheidungsmerkmale ließen die Aktie im Januar 2021 auf rund 190 US-Dollar steigen. Seitdem sind die Aktien jedoch abgestürzt. Sie liegen jetzt über 78 % unter diesem Höchststand und werden zu weniger als 40 US-Dollar gehandelt.

Könnte Lemonade in diesem Jahr wieder auf das alte Level kommen? Um 190 US-Dollar zu erreichen, müsste das Unternehmen stark wachsen. Obwohl 190 US-Dollar in nur einem Jahr nach viel klingen, denke ich, dass sich das Unternehmen 2022 wieder erholen wird. In den nächsten Jahren dürften 190 US-Dollar wieder drin sein. Warum genau?

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Innovation im Versicherungsbereich

Lemonade bringt zwei bahnbrechende Dinge in die Versicherungsbranche. Erstens ist es ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Unternehmen, was bedeutet, dass alle Entscheidungen über Versicherungsantragsteller und -ansprüche auf KI und maschinellem Lernen beruhen. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, innerhalb von Minuten Entscheidungen über Ansprüche und Antragsteller zu treffen und den Verbrauchern einen schmerzfreien Prozess bei der Einreichung eines Anspruchs zu ermöglichen. 

Lemonade arbeitet außerdem mit einem völlig anderen Geschäftsmodell als herkömmliche Versicherungsunternehmen. Anstatt das Geld zu erhalten, das nach der Auszahlung von Ansprüchen übrig bleibt (das traditionelle Modell), nimmt Lemonade einen pauschalen Anteil von den Prämien im Voraus. Alles Geld, das nach der Auszahlung von Ansprüchen übrig bleibt, geht an wohltätige Zwecke. Damit entfällt für Lemonade der Anreiz, Ansprüche zu verweigern, was Kunden, das Unternehmen und Wohltätigkeitsorganisationen zufriedener und besser dastehen lässt.

Das Unternehmen hat einen großen Zuspruch von Nutzern in den USA erfahren, was zu einer unglaublichen Nachfrage nach weiteren Produkten geführt hat. Lemonade bietet in erster Linie Wohnungsversicherungen an. Aber erst seit Kurzem bietet das Unternehmen auch Haustier-, Lebens- und Hausratversicherungen an. Diese schnelle Einführung von Produkten hat zu jungen KI-Maschinen für jeden Dienst geführt – Maschinen, die noch immer Daten sammeln und lernen, um noch genauer zu werden. Da sie noch in der Lernphase sind, waren die Maschinen weniger genau, als sie es wären, wenn sie ausgereift wären. Das führte zu einer unterdurchschnittlichen Leistung.

Das Unternehmen konnte seine Brutto-Schadensquote – den prozentualen Anteil der Prämien, der für Schäden gezahlt wird – erheblich verbessern. Für einen ausgereiften Dienst strebt Lemonade eine Brutto-Schadensquote von 75 % an, die jedoch im Jahr 2021 höher lag. Im dritten Quartal lag die Gesamtschadensquote von Lemonade bei 77 %, aber das Unternehmen verzeichnete starke Verbesserungen. Die Schadensquote für Haustiere verbesserte sich im Vergleich zum Vorquartal um vier Prozentpunkte und die Schadensquote für Hausbesitzer um 52 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. 

Was Lemonade heute so attraktiv macht, sind nicht nur die erheblichen Verbesserungen bei bestehenden Produkten, sondern auch das neueste und potenziell größte Produkt: die Kfz-Versicherung. Anstatt die KI Daten sammeln und organisch lernen zu lassen, wie es bei anderen Produkten der Fall war, kaufte das Unternehmen eine andere Kfz-Versicherungsgesellschaft, Metromile. Metromile verfügt über Daten von über 400 Millionen Fahrten und Milliarden von gefahrenen Kilometern. Die werden alle in die KI-Engine von Lemonade einfließen. Das bedeutet, dass Lemonade mit diesem großen Produkt nicht bei null anfängt, sondern von Anfang an genauere Entscheidungen treffen kann.

Die andere Perspektive

Auch wenn das Unternehmen erhebliche Verbesserungen bei der Verlustquote vorweisen kann, bedeutet das nicht, dass die KI perfekt ist. Keine KI-Engine ist perfekt, und es gab es schon viele Fälle, in denen KI fehlerhaft war und durchweg ungenaue Ergebnisse lieferte. Dies könnte auch bei Lemonade der Fall sein, wenn die Verlustquote weiterhin hoch ist oder sich nicht verbessert. Das Unternehmen hat große Verbesserungen gezeigt, aber Investoren, die Lemonade betrachten, sollten dies im Hinterkopf behalten. 

Ein weiterer Grund, warum Lemonade weiterhin schlecht abschneiden könnte, sind seine hohen Nettoverluste. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 betrug der Nettoverlust 171 Mio. US-Dollar – mehr als die 87,5 Mio. US-Dollar, die Lemonade in diesem Zeitraum an Einnahmen erzielte. Wenn Lemonade weiterhin so schnell von den Kunden angenommen wird, wie es 2021 der Fall war, und es weiterhin in den USA expandiert, könnte sich dieser Nettoverlust verringern. Sollte der Nettoverlust jedoch weiterhin hoch bleiben, könnte dies die Aktie daran hindern, sich 2022 zu erholen.

Sind 190 US-Dollar realistisch?

Damit die Aktien bei einem Kurs von jetzt 34 US-Dollar auf 190 US-Dollar steigen, müssten sie bis zum Jahresende um über 387 % steigen. Diese Leistung wäre atemberaubend – aber auch unglaublich unrealistisch. Zum Vergleich: Der SPDR S&P 500 ETF hat in den letzten zehn Jahren nur 264 % zugelegt. 

Auch wenn dieses Kursziel in einem Jahr nicht erwartet werden sollte, könnte das Unternehmen diese Höchststände in den nächsten Jahren wieder erreichen. Die Strategie von Lemonade, den Versicherungsmarkt zu verändern, stößt bei den Kunden auf großes Interesse. Die Aktie wird zu einem sehr niedrigen Multiplikator von 2,3 mal Buchwert gehandelt. Wenn es dem Unternehmen also gelingt, die Branche erfolgreich zu verändern, könnten die Anleger in den nächsten fünf Jahren gut entlohnt werden. 

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Jamie Louko besitzt Aktien von Lemonade. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Lemonade. Dieser Artikel erschien am 17.1.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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