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Was die Micron Technology-Aktie jetzt kaufenswert macht (und was nicht)

Halbleiter-Chip auf Leiterplatte
Foto: Getty Images

In diesem Artikel:

  • Die Micron-Aktie brach ein, nachdem das Unternehmen die Erwartungen für das Quartalsergebnis übertroffen hatte.
  • Mit hohen Investitionen in seine Produktionskapazitäten will Micron seinen Marktanteil verteidigen.
  • Diese zusätzlichen Kapazitäten rücken jedoch auch altbekannte Herausforderungen in den Fokus.

Die Aktien von Micron Technology (WKN: 869020) fielen in den folgenden zwei Tagen nach Bekanntgabe der Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2021. Der Hersteller von Speicherchips übertraf zwar die Schätzungen, aber die Sorgen über die Investitionsausgaben und das steigende Angebot veranlassten die Anleger, Aktien abzustoßen. Obwohl Micron weiterhin von der aktuellen Chip-Knappheit profitieren und längerfristig ein führendes Unternehmen für Speicherchips bleiben kann, müssen sich die Anleger fragen, ob sich dieser Erfolg in Kursgewinnen für die Chipaktie niederschlagen wird.

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So erging es Micron im letzten Quartal

Im vierten Quartal 2021, das am 2. September endete, kletterte der Umsatz um 36 % auf fast 8,3 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn stieg in diesem Zeitraum um 175 % auf über 2,7 Mrd. US-Dollar, da das Unternehmen das Wachstum der Betriebsausgaben gleichzeitig auf 5 % begrenzen konnte. Im Gesamtjahr 2021 stieg der Umsatz um 29 % gegenüber 2020 auf 28 Mrd. US-Dollar. Dank dieses soliden Umsatzwachstums konnte der Nettogewinn in diesem Zeitraum um 116 % auf 5,9 Mrd. US-Dollar gesteigert werden. Da der Anstieg der Betriebskosten auf Jahressicht vernachlässigbar war, stiegen die Gewinnmargen deutlich an.

Obwohl Micron keine Prognosen über das erste Quartal 2022 hinaus abgegeben hat, erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 7,45 und 7,85 Mrd. US-Dollar. Das Erreichen der Mitte dieser Spanne würde eine Steigerung von 33 % gegenüber dem Vorjahr bedeuten.

Sowohl diese Prognose als auch der Bericht über die vorangegangenen Quartale deuten jedoch auf ein kritisches Problem hin. Die Tatsache, dass das Unternehmen nur für das laufende Quartal einen Ausblick gab, könnte darauf hindeuten, dass das Unternehmen Zweifel daran hat, dass es in den Folgequartalen ähnlich erfolgreiche Zahlen abliefern kann.

Was Investoren dabei beachten sollten

Diese Befürchtung deutet auf Maßnahmen von Micron und seinen Konkurrenten hin, die die Chipknappheit letztendlich beenden dürften. Angesichts des derzeitigen Engpasses haben Chiphersteller in aller Welt, darunter auch Micron, begonnen, ihre Kapazitäten zu erweitern. Infolgedessen rechnet Micron damit, im Geschäftsjahr 2022 zwischen 11 und 12 Mrd. US-Dollar für Investitionen in Forschung und Produktionssteigerung auszugeben, was deutlich über den 9,7 Mrd. US-Dollar liegt, die im Jahr 2021 vorgesehen sind.

Darüber hinaus hat einer seiner größten Konkurrenten, Samsung (WKN: 881823), laut SDxCentral seinen Kunden zugesagt, in den nächsten drei Jahren 146 Mrd. US-Dollar für die Produktentwicklung und den Ausbau der Foundrys auszugeben.

Obwohl Micron und seine Konkurrenten wahrscheinlich keine Schwierigkeiten haben werden, mehr Speicherchips zu verkaufen, zeigt die Ausweitung der Produktionskapazitäten die negativen Auswirkungen auf die Aktionäre. Die Micron-Aktie kühlt deutlich ab. Der Aktienkurs von Micron hängt stärker von der Preisgestaltung bei Chips ab als der eines Halbleiterunternehmens wie Nvidia oder Intel.

Aufgrund der höheren Nachfrage nach Chips, die von künstlicher Intelligenz, virtueller Realität und dem Internet der Dinge herrührt, wirkte sich der Preisverfall 2018 nicht so stark auf die Micron-Aktie aus. Anstatt wie in früheren Kurszyklen unter 10 US-Dollar pro Aktie zu fallen, lag der Tiefststand 2018 bei etwa 28 US-Dollar pro Aktie. Dennoch war dies ein Rückgang von 56 % gegenüber dem 2018er-Hoch von etwa 65 US-Dollar pro Aktie.

Ein entsprechender Rückgang gegenüber dem Höchststand von 97 US-Dollar pro Aktie im Jahr 2021 würde Micron auf etwa 43 US-Dollar pro Aktie bringen, was deutlich unter dem Preis von 70 US-Dollar pro Aktie zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts liegt. Die starken Schwankungen der Speicherpreise im Laufe der Zeit machen Micron zu einer sehr zyklischen Aktie.

Sollten Investoren dennoch auf die Micron-Aktie setzen?

Die Micron-Aktie hat sich in der Zeit des Mangels an Speicherchips, der im Zuge der COVID-19-Pandemie entstanden ist, gut entwickelt. Da jedoch Unternehmen in der gesamten Chipindustrie ihre Kapazitäten erhöhen, wird das Angebot wahrscheinlich steigen und die Preise für Chips werden fallen. Die Geschichte der Micron-Aktie deutet darauf hin, dass es bei einem solchen Phänomen zu erheblichen Verkäufen kommt. Obwohl Micron ein führender Anbieter von Speicherchips bleiben dürfte, müssen sich die Anleger auf weitere kurzfristige Rückgänge und geringere langfristige Gewinne einstellen.

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Dieser Artikel wurde von Will Healy auf Englisch verfasst und am 02.10.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. Will Healy hat keine Position in einer der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia. The Motley Fool empfiehlt Intel.



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