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Neuer 5G-Standard: Ist dieses MDAX-Unternehmen DER Digitalisierungsgewinner?

Funkmast
Foto: Getty Images

Digitalisierung. Dieses Wort allein bereitet den einen Kopfschmerzen und versetzt andere in Ekstase. Neue Technologien haben das Leben der Menschen seit jeher nachhaltig verändert. Heute haben wir zum Beispiel nicht nur Fernsehen und Radio, sondern auch Telefonie, Internet und Mobilfunk. Aktuell stehen wir bei Letztgenanntem vom Übergang von LTE zum neuen Standard 5G. Der Ausbau des 5G-Netzes hat auch in Deutschland Priorität – und ein MDAX-Konzern könnte einer der größten Profiteure sein.

Die Zukunft des Mobilfunks

Der flächendeckende Ausbau der neuen Generation des Mobilfunks verläuft in Deutschland und Europa bisweilen noch schleppend. Um künftig mit 5G surfen zu können, bedarf es expliziter Infrastruktur. Konkret sind das Antennen, die an Funkmasten hängen und für die entsprechende Verbindung für den Nutzer sorgen.

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Das deutsche Unternehmen Vantage Towers (WKN: A3H3LL) betreibt derzeit über 82.000 solcher Masten in zehn europäischen Ländern. Dabei ist man in neun dieser Standorte auf Platz eins oder zwei auf dem jeweiligen Markt.

Wichtig zu wissen: Der Börsengang erfolgte durch eine Ausgliederung aus dem britischen Konzern Vodafone (WKN: A1XA83): Dieser hält rund 82 % der Aktien an Vantage Towers und ist damit größter und einziger Großaktionär. Das Börsendebüt von Vantage Towers im März 2021 spülte mehr als 2 Mrd. Euro in die Kassen von Vodafone.

Stabiler Cashflow, aber große Abhängigkeit

In einem großen Wachstumsmarkt wie der Digitalisierung und insbesondere für Zukunftstechnologien wie 5G gibt es ständig neue Impulse am Markt, auf die auch Vantage Towers selbstverständlich reagieren muss. Deshalb ist eines der größten Risiken für das Unternehmen das Aufkommen einer disruptiven Technologie, die das gesamte Marktumfeld erschüttern könnte.

Des Weiteren ist Vodafone als Mutterkonzern selbstverständlich der größte Mieter bei Vantage Towers. Das birgt natürlich die Gefahr einer großen einseitigen Abhängigkeit.

Positiv hervorzuheben ist, dass durch langfristig laufende Mietverträge über viele Jahre hinweg ein konstanter, planbarer Cashflow generiert werden kann. Zudem befindet sich das Unternehmen in einem enormen Wachstumsmarkt, welcher noch lange nicht durchdrungen ist: Die Vermietungsquote der Antennen von durchschnittlich 1,41 Mietern pro Mast liegt noch unter dem mittelfristig angestrebten Ziel von 1,50.

Vom IPO in den MDAX in sechs Monaten

Im vergangenen März endete das Geschäftsjahr 2021 von Vantage Towers mit einem Umsatz von 970 Mio. Euro. Die schlanke Kostenstruktur des Unternehmens erlaubt eine unglaubliche bereinigte EBITDA-Marge von 86 %. Diese Zahlen sind Pro-forma-Angaben: Pro-forma heißt in diesem Zusammenhang, dass für die Berechnung angenommen wurde, Vantage Towers hätte zum 1. April 2019 seine Geschäftstätigkeit neu und eigenständig aufgenommen. Somit kann ein Vergleich zu vorherigen Geschäftsjahren gezogen werden: Das Umsatzplus zum Geschäftsjahr 2020 lag in diesem Fall bei 2,2 %.

Neben den finanzwirtschaftlichen Dingen gibt es auch operativ gute Neuigkeiten: Im aktuell schon laufenden Geschäftsjahr 2022 konnte man bisher über 200 neue Mietverträge abschließen. Auch die Joint-Ventures mit zwei Unternehmen aus Großbritannien und Italien laufen erfolgreich.

Nach einem verhaltenen Handelsstart im März wurde die Vantage-Towers-Aktie im Juni 2021 in den SDAX aufgenommen. Seit dem 20. September findet sie sich nun im MDAX wieder. Ein rasanter Aufstieg für das Unternehmen, das aktuell knapp 15 Mrd. Euro Marktkapitalisierung auf die Waage bringt (Stand: 24.09.2021, gilt auch für nachfolgende Angaben).

So teuer ist Vantage Towers gerade

Bezogen auf die Zahlen vom Geschäftsjahr 2021 liegt das KGV Stand aktuell bei 57,58. Richtig einordnen lässt sich diese Kennzahl aber noch nicht. Da die Aktien von Vantage Towers erst seit Kurzem an der Börse gehandelt werden, ist somit kein historischer Vergleich möglich. Optisch ist das Unternehmen aber eher teuer bewertet.

Die 0,56 Euro Dividende je Aktie für das Geschäftsjahr 2021 entsprechen einer aktuellen Dividendenrendite von 1,89 %.

Gute Prognosen alleine machen noch keine gute Aktie

Vantage Towers bezeichnet sich selbst als „5G Superhost für Europa“. Die Technologisierung im Mobilfunkbereich schreitet immer schneller voran, die Wachstumsaussichten sind also großartig. Im Vergleich zur internationalen Konkurrenz ist vor allem die aktuelle Vermietungsquote aber noch eher niedrig.

Die Aktie hat nach der Bekanntgabe, dass sie in den S- beziehungsweise MDAX aufgenommen werden wird, einen starken Kursanstieg verbuchen können. Ob sich diese gute Performance aber auch in Zukunft wiederholen wird, bleibt abzuwarten. Sollte das Unternehmen in den nächsten Quartalen weiterhin gute Zahlen vorlegen können, könnte ein Kauf eine Überlegung wert sein. Bis dahin bleibt der Funkmastenbetreiber eher ein Kandidat für die Watchlist.

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Philipp Kozloski besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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