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Palladium und Platin im Crash: Wo liegen die Chancen und Risiken?

Metallverarbeitung
Foto: Getty Images

Die bekannten Metalle Palladium und Platin zählten zu den großen Gewinnern in den ersten Monaten nach dem Corona-Crash. Ausgehend vom Tief bei 764 US-Dollar verteuerte sich Platin um über 64 % innerhalb eines Jahres auf 1.256 US-Dollar.

Ähnlich verlief die Entwicklung beim Industriemetall Palladium. Hier stiegen die Preise von 1.706 US-Dollar um 69,7 % auf 2.895 US-Dollar an. Doch seit dem Frühjahr 2021 läuft es überhaupt nicht mehr für die beiden Metalle. Woran könnte dies liegen? Und welche Chancen bietet der aktuelle Abverkauf?

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Fundamentale Preisbestimmung

Aus meiner Sicht ist die Bewertung von Metallen deutlich schwieriger als eine Preisfindung bei Aktien. Denn bei Unternehmensbeteiligungen hat man als Investor deutlich mehr Daten zur Verfügung. Man kann erzielte Umsatzerlöse und Gewinne in Relation zum aktuellen Marktpreis setzen. Zudem kann man Prognosen des Managements verfolgen und das Geschäftsmodell analysieren.

Da Edelmetalle jedoch keine Wertschöpfung erzielen, hängt der Preis ausschließlich vom Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ab. Bei Metallen wie Palladium und Platin macht es daher Sinn, zu analysieren, aus welcher Intention die Marktteilnehmer tätig werden.

Denn anders als beim Gold- oder Silberpreis gibt es deutlich weniger Privatpersonen, die die Metalle aus Gründen der Wertaufbewahrungsfunktion erwerben. Bei Platin und Palladium sind die Käufer viel mehr Automobilhersteller, die die Metalle als Katalysatoren weiterverarbeiten. Diese Katalysatoren sollen chemische Reaktionen beschleunigen und schädliche Abgase aus einem Verbrennungsmotor in unschädliche Gase verwandeln. Somit ist klar, dass die Automobilindustrie einen wesentlichen Bestandteil der Nachfrage darstellt.

Ursachen für Preissturz

Keine Frage, die Ursachen für die aktuellen Kursverluste sind mannigfaltig. Jedoch sind aus meiner Sicht zwei wesentliche Treiber beteiligt. Zum einen führt der aktuelle Chipmangel dazu, dass Hunderttausende Fahrzeuge weniger produziert werden. Folglich ist es kaum verwunderlich, dass auch die Nachfrage nach Platin und Palladium sinkt, da weniger Katalysatoren benötigt werden.

Zum anderen könnte die Forcierung auf Elektroautos dazu führen, dass in der Zukunft deutlich weniger Katalysatoren zur Umwandlung von Schadstoffen benötigt werden. Da die Finanzmärkte zukünftige Entwicklungen bereits vorab einpreisen, wäre es durchaus denkbar, dass die aktuellen Kursverluste darauf zurückzuführen sind.

Anlagemöglichkeiten

Meiner Meinung nach sollte man als Privatanleger von zu spekulativen Finanzprodukten Abstand nehmen. Dazu zählen für mich gehebelte Faktorzertifikate und Produkte mit einem Knock-out-Risiko. Keine Frage, mit diesen Produkten kann man wirklich reich, aber auch sehr schnell arm werden. Wie im Casino.

Daher würde ich im Falle eines Investments vorrangig auf ETCs (Exchange Traded Commodities) setzen. Hier fallen zwar auch Gebühren an, doch sind die Risiken eines Totalverlustes geringer als bei gehebelten Zertifikaten.

Fazit

Aus meiner Sicht stellt der Chipmangel einen wesentlichen Belastungsfaktor für die Palladium- und Platinpreise dar. Denn voraussichtlich wird der Mangel an Halbleitern den Kapitalmarkt noch ein bis zwei Jahre begleiten. Dadurch erwarte ich keine sprunghafte Erholung der beiden Metalle.

In Hinblick auf die Gefahr durch Elektromotoren erwarte ich jedoch, dass die Auswirkungen für Platin und Palladium gering sind. Denn ob eine ausschließliche Produktion ressourcentechnisch überhaupt möglich ist, ist fraglich. Des Weiteren wird bis dahin noch einige Zeit vergehen.

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