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So würde ich in den Wasserstoff-Trend investieren

Aufschrift H2 auf einem Wasserstoff-Tank
Foto: Getty Images

Das Thema Wasserstoff ist in aller Munde. Die deutsche und die europäische Politik setzen aufgrund der Klimafreundlichkeit große Hoffnungen auf Energie aus Wasserstoff. Es gibt sogar eine deutsche und eine europäische Wasserstoffstrategie sowie staatliche Förderungen in Milliardenhöhe. Bundeswirtschaftsminister Altmaier möchte Deutschland zur Nummer 1 weltweit bei Wasserstoff machen. Hohe Subventionen gepaart mit Versprechungen von emissionsfreier Energie aus Wasser wecken Begehrlichkeiten bei Anlegern. Doch wie investiert man am besten in den Wasserstoff-Trend?

Vielfältige Möglichkeiten

Ganz grundsätzlich ist die Wertschöpfungskette, um Wasserstoff herzustellen und daraus Energie zu gewinnen und zu nutzen, komplex. Die meisten Unternehmen haben sich auf einzelne Bereiche spezialisiert. Ein Beispiel hierfür sind Produzenten von Elektrolyseuren, mit denen umweltfreundlicher Wasserstoff hergestellt werden kann – wie McPhy oder ITM Power. Ein zweites Beispiel sind Hersteller von Brennstoffzellen, mit denen der Wasserstoff in Energie umgewandelt wird – wie Fuelcell Energy oder Ballard Power Systems.

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Daneben gibt es Konzerne, die einen großen Teil des Wasserstoff-Ökosystems abdecken und sich voll auf dieses Thema fokussiert haben. Nel fällt in diese Kategorie. Das Unternehmen bietet Lösungen für die Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sowie dessen Speicherung und Verteilung.

So würde ich investieren

Die genannten Unternehmen sind für mich jedoch kein Investment wert. Alle haben gemein, dass sie im Jahr 2020 nicht profitabel waren. In den meisten Fällen ist sogar die Brutto-Marge negativ. Dies bedeutet, je mehr Umsatz das Unternehmen macht, desto größer wird der Verlust. Aufgrund der großen Konkurrenz, z. B. bei der Produktion von Brennstoffzellen sehe ich wenig Besserung in Sicht, selbst wenn sich Wasserstoff als Energieträger stärker durchsetzen sollte.

Um das Thema Wasserstoff abzudecken, würde ich hingegen in große Hersteller von Industriegasen investieren. Diese Konzerne sind aufgrund ihres klassischen Geschäfts deutlich profitabler. Außerdem gibt es nach diversen Übernahmen in den letzten Jahren einige wenige dominante Player. Dies ist einerseits gut für die Margen der Unternehmen, andererseits erleichtert mir dies, zukünftige Gewinner zu finden. Zudem gefällt mir, dass diese Unternehmen zwar von einer erhöhten Nachfrage nach Wasserstoff profitieren, aber auch ohne Probleme überleben könnten, wenn sich das Thema Wasserstoff doch als Blase herausstellen sollte.

Meine Favoriten

Doch welche interessanten Unternehmen gibt es in diesem Bereich? Die drei größten Hersteller von Industriegasen sind Linde (WKN: A2DSYC), Air Liquide (WKN: 850133) und Air Products (WKN: 854912) (gemessen am Umsatz im Jahr 2020). Gemeinsam haben sie einen Marktanteil von ungefähr 75 %. Auch wenn diese Unternehmen einen Großteil ihres Geldes mit anderen Produkten als Wasserstoff verdienen, sind die Umsätze mit Wasserstoff teils bereits enorm.

Linde macht laut Aussage des CEO heute schon 2 Mrd. Euro Umsatz mit Wasserstoff und glaubt, dieses Geschäft in Zukunft vervierfachen zu können. Zum Vergleich: Nel erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von 63 Mio. Euro. Alle drei Unternehmen konzentrieren sich nicht nur auf die Produktion, sondern bilden die komplette Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab. Weiterhin sind die Gashersteller bereits Kooperationen mit diversen Industrie-Unternehmen eingegangen, um die Energienutzung aus Wasserstoff gemeinsam voranzutreiben.

Die drei großen Hersteller von Industriegasen wachsen stetig, auch in den klassischen Bereichen. Getrieben durch eine anziehende Industrieproduktion wuchs der Umsatz im letzten Quartal zwischen 15 und 26 %. Einzig die Bewertung ist mir etwas zu hoch. Das erwartete KGV beträgt 26 für AirLiquide, 30 für Air Products und 31 bei Linde (jeweils Stand 03.09.21 und bezogen auf das erwartete Ergebnis im Geschäftsjahr 2021). Verglichen mit einigen Highflyern der Wasserstoff-Branche ist dies für mich jedoch ein akzeptabler Preis.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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