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Lufthansa rechnet mit weiter schwierigen Zeiten: Jetzt lieber raus aus der Aktie?

Deutsche Lufthansa Aktie Lufthansa-Aktie
Foto: The Motley Fool

Die Lufthansa (WKN: 823212) zählt zweifellos zu den am schwersten von der Pandemie in Mitleidenschaft gezogenen und börsennotierten Unternehmen in Deutschland. Wie stark die Airline unter der Pandemie gelitten hat und auch immer noch leidet, lässt sich hervorragend am Aktienkurs ablesen. Seit Anfang des letzten Jahres hat die Aktie mehr als 50 % an Wert verloren.

Der Sommer lief für die Lufthansa immerhin wieder etwas besser. Immerhin liegt die Auslastung wieder etwa bei der Hälfte des Vorkrisenniveaus. Aber das Unternehmen rechnet Medienberichten zufolge auch in diesem Jahr mit einem schwierigen Wintergeschäft. Sollte man deshalb jetzt lieber die Flucht ergreifen und die Aktie verkaufen? Oder könnte es sich vielleicht doch noch lohnen, abzuwarten und auf eine Erholung nach Ende der Pandemie zu hoffen?

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Kapitalerhöhung droht den Kurs weiter zu drücken

Auch als größter Optimist sollte man sich bei der Lufthansa wohl in nächster Zeit keine Hoffnung auf nachhaltig steigende Kurse machen. Neben dem erwarteten schwierigen Wintergeschäft gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Probleme, mit denen die Airline zu kämpfen hat.

Zum einen wäre da die Staatshilfe, die man im vergangenen Jahr in Anspruch nehmen musste. Diese Hilfen wurden so strukturiert, dass die Lufthansa für einen Übergangszeitraum auf verhältnismäßig günstiges Kapital zurückgreifen kann. Aber um einen Anreiz zu schaffen, das Kapital so schnell wie möglich zurückzuzahlen, steigt der Zinssatz in den Jahren 2022 bis 2027 deutlich an. Deshalb wird die Lufthansa alles daransetzen, die Hilfen so schnell es geht abzulösen.

In einem ersten Schritt ist dafür eine Kapitalerhöhung in unbekannter Höhe geplant. Gerüchten zufolge möchte man etwa 2 Mrd. Euro einsammeln. Beim aktuellen Kurs von 8,51 Euro (Stand: 31.08.2021) ist die Lufthansa aber nur mit wenig mehr als 5 Mrd. Euro bewertet. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Kapitalerhöhung zum aktuellen Börsenkurs durchgeführt werden könnte, würde sich die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien um 40 % erhöhen. Bei so umfangreichen Kapitalmaßnahmen sind aber hohe Abschläge auf den Kurs üblich. Vermutlich wird sich die Zahl der Aktien also noch stärker erhöhen, sofern die Lufthansa sich nicht mit weniger frischem Kapital begnügt. Denn wie gesagt ist noch keine konkrete Summe veröffentlicht worden.

Lufthansa kämpft weiterhin mit hohen Verlusten

Aber auch wenn die Kapitalerhöhung erfolgreich durchgezogen ist, sind noch lange nicht alle Probleme beseitigt. Denn auch wenn die Nachfrage der Kunden wieder deutlich steigt, reicht das noch nicht, um die Lufthansa in die schwarzen Zahlen zu fliegen. Im zweiten Quartal beispielsweise ist trotz der kräftig gestiegenen Auslastung ein Nettoverlust von mehr als 750 Mio. Euro angefallen.

Zudem lastet auch dann noch ein großer Schuldenberg auf der Bilanz. Schon vor Beginn der Krise ist die Verschuldung auf mehrere Milliarden Euro gestiegen. Inzwischen hat man aber ganze 8,9 Mrd. Euro angehäuft. Diesen Schuldenberg abzutragen wird die Lufthansa einige Jahre kosten. Bis die Verschuldung nicht auf ein nachhaltiges Niveau gesenkt wurde, dürften auch die Aktionäre leer ausgehen. Ohnehin wurde seit dem Geschäftsjahr 2019 keine Dividende mehr gezahlt. Damit überwiegen derzeit aus meiner Sicht die Punkte, die gegen die Aktie sprechen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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