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7,27 % Dividendenrendite bei diesem SDAX-Konzern: Dividendenjäger, aufgepasst!

Versorger Investoren Enbridge
Foto: Getty Images

Dividenden sind für viele Investoren von großer Bedeutung. Besonders beliebt sind Dividenden-Aktien mit einer hohen Dividendenrendite. Mit 7,27 % (bezogen auf den Jahresschlusskurs 2020) Dividendenrendite zählt auch ein SDAX-Konzern zu diesen Hochdividenden-Titeln.

Hierbei handelt es sich um die Bilfinger SE (WKN: 590900), ein deutsches Dienstleistungsunternehmen, das sich auf die Effizienzsteigerung von Industrieanlagen spezialisiert hat. Bilfinger steht seinen Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette zur Verfügung: Vom Consulting über die Fertigung und Instandhaltung bis hin zur Digitalisierung deckt man alles ab.

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Tolles Wachstum – Vorkrisenniveau in Sicht

Erst vor einigen Tagen veröffentlichte das Unternehmen seine aktuellen Zahlen zum zweiten Quartal 2021. Gegenüber dem Vorjahr lesen sich die neuen Zahlen wie ein fröhliches Feuerwerk: Zum organischen Umsatzwachstum von 29 % kommen 10 % Bruttomarge und ein gesteigertes Auftragsplus von 16 % dazu. Der Umsatz lag bei 977 Mio. Euro.

Trotz dieser tollen Entwicklung wird das Vorkrisenniveau in diesem Jahr wohl noch nicht erreicht werden. Die allgemeine Stimmung für die zweite Jahreshälfte ist aber sehr positiv.

Dividenden: Wie verlässlich zahlt Bilfinger?

Das Unternehmen möchte seine Aktionäre mit einer attraktiven Dividendenausschüttung am Unternehmenserfolg teilhaben lassen: Es wird eine langfristige Ausschüttungsquote von 40 bis 60 % angestrebt. Bis dieser Zustand erreicht wird, schüttet das Unternehmen eine Mindestdividende von 1,00 Euro pro Aktie an seine Anteilseigner aus.

Die Ausschüttungsquote in den letzten Jahren schwankte aber stark (siehe Tabelle).

JahrBereinigter EPS in EuroDividende in EuroDividendenrendite in %Ausschüttungsquote auf bereinigten EPS in %
2016-0,171,002,7>100
2017-0,191,002,5>100
20180,871,003,9>100
20191,230,120,310
2020-0,201,887,3 100

Quelle: Bilfinger SE Factbook 08/2021

Nach einer coronabedingten Kürzung auf 0,12 Euro im Jahr 2020 erhöhte man die Ausschüttung in diesem Jahr auf 1,88 Euro pro Aktie. Das ergibt eine Dividendenrendite von 7,27 % auf den Jahresendkurs 2020.

Wie sich ebenfalls aus der Tabelle ergibt, konnte das Unternehmen in den letzten Jahren aber noch nicht unter Beweis stellen, dass es kontinuierliche, steigende Gewinne für seine Aktionäre erwirtschaften kann. Die Ausschüttungsquote lag in den letzten Jahren meist bei über 100 %.

Zweistellige Dividendenrendite in 2022

Mit dem aktuellen Quartalsbericht kam noch eine weitere erfreuliche Nachricht für Investoren: Im kommenden Jahr wird Bilfinger eine Sonderdividende ausschütten. Insgesamt sollen zu der Mindestdividende noch 3,75 Euro pro Aktie dazukommen: Das würde auf den aktuellen Kurs von 29,44 Euro (Stand: 25.08.21, gilt für alle Angaben) eine Dividendenrendite von jenseits der 16 % entsprechen – Wahnsinn!

Chancen und Risiken

Das Geschäft von Bilfinger ist in zwei Bereiche gegliedert: Engineering & Maintenance sowie Technologies. Das Kerngeschäft liegt in Deutschland und dem restlichen Europa. Insgesamt wird gut 80 % des Umsatzes hier erwirtschaftet. In Deutschland, Polen, Österreich und der Schweiz sowie in den skandinavischen Ländern ist man Marktführer. Dabei erzielt Bilfinger rund zwei Drittel seiner Umsätze aus langfristig geschlossenen Rahmen- und Serviceverträgen. Auf das Projektgeschäft entfallen etwas mehr als ein Drittel des Konzernumsatzes.

Die derzeitige Marktlage verlangt Bilfinger einiges ab: Man befindet sich in einem hart umkämpften Markt. Als Industrieunternehmen ist man auch stark von der Entwicklung des Ölpreises abhängig.

Trotz aller Schwierigkeiten sieht sich Bilfinger in der Lage, die Situation zu meistern. Der konjunkturelle Aufschwung in vielen Teilen der Welt trägt maßgeblich zum jüngsten Erfolg des Unternehmens bei. Zudem steht die Industrie vor vielen Herausforderungen – Bilfinger bietet entsprechende Lösungen und Innovationen an.

Aktuelle Bewertung

Bezogen auf die Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2020 ergibt sich ein aktuelles KGV von 12 und ein KUV von 0,38. Damit scheint die Bilfinger-Aktie erst einmal attraktiv bewertet. Allerdings ist zu beachten, dass in den sieben Jahren seit 2014 ganze vier Jahre ein negativer Netto-Ertrag eingefahren wurde. Die Ertragslage bei Bilfinger ist also – bescheiden gesagt – durchwachsen.

Ist die Bilfinger-Aktie einen Kauf wert?

Die Bilfinger-Aktie ist optisch günstig bewertet und es winkt für das kommende Jahr eine saftige Dividende. Zu einer klassischen Dividenden-Aktie wird das Unternehmen dadurch dennoch nicht.

Der Entschluss der Führungsetage, im kommenden Jahr eine hohe Sonderdividende auszuschütten, ist aufgrund der schwankenden Ertragslage betriebswirtschaftlich nur schwer zu begründen. Unternehmen, die eine lange Historie an gezahlten und erhöhten Dividenden haben, beweisen, dass sie wirtschaftlich erfolgreich arbeiten und dabei auch stets die Interessen ihrer Aktionäre im Blick haben. Bilfinger gehört nicht zu diesen Unternehmen.

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Philipp Kozloski besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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