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So Tech wird der neue DAX 40 Index (obwohl die BioNTech-Aktie nicht reindarf)

Zieleinlauf Sprint
Foto: Getty Images

Mit neuen Regeln soll der bewährte DAX-Index die Unternehmenslandschaft in Deutschland besser widerspiegeln. Traditionelle Branchen wie Versorger, Finanzdienstleister, Anlagenbau, Chemie, Pharma und Automobil dominierten über Jahrzehnte das Bild. Soliden Dividenden stand bei diesen eher defensiven Aktien meist wenig Wachstum gegenüber. Nun soll der Kreis zum DAX 40 vergrößert werden und so wie es aussieht, wird er mehr Tech den je bieten

Wie der DAX bereits jetzt mehr Tech-Appeal bekommt

In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die meisten DAX-Konzerne stark gewandelt. Aus reinen Dienstleistern und Herstellern sind zunehmend System- und Lösungsanbieter geworden, die eng mit ihren Kunden kooperieren. Zudem spielen digitale Features eine immer wichtigere Rolle und seit ein paar Jahren werden diese Anstrengungen auf die nächste Stufe gehoben.

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Ganze Geschäftsmodelle werden nun digital getrieben und viele versuchen, ein Plattformgeschäft nach kalifornischem Vorbild aufzuziehen. Siemens (WKN: 723610) hat nach langjährigen Umbaumaßnahmen nun Software in den Mittelpunkt seiner Strategie gestellt und Volkswagen (WKN: 766403) versucht sich in Mobility-as-a-Service. Die gute alte Deutsche Post (WKN: 555200) präsentiert sich mit der Tochter DHL als Rückgrat der E-Commerce-Welt, während die Deutsche Telekom (WKN: 555750) ambitionierte Plattformen für das Internet der Dinge und Edge Computing ausrollt.

Es gibt noch weitere gute Beispiele und wenn der Dax jetzt auf 40 Mitglieder vergrößert wird, dann wird es möglicherweise noch besser. Sicher ist allerdings, dass Superstar BioNTech (WKN: A2PSR2) nicht dabei sein wird, obwohl die Aktie beim zukünftigen Hauptkriterium Marktkapitalisierung (der frei handelbaren Aktien) klar zu den größten gehört.

Doch mit dem primären Listing in den USA und den hohen Verlusten der letzten Jahre wird das nichts vor 2023. Bis dahin könnte die Aktie vom Freiverkehr in den regulierten Markt wechseln und mit zwei Jahren operativen Gewinnen aufwarten.

Auch ohne BioNTech: Mehr Tech für den DAX 40

Die drei folgenden Beispiele zeigen, wie der DAX 40 durch weitere spannende Plattformen bereichert werden wird.

Airbus

Der sicherste Kandidat ist der deutsch-französische Flugzeuggigant Airbus (WKN: 938914) mit Sitz in den Niederlanden. Durch seine Größe und extrem hohen Anforderungen an seine Lieferanten ist Airbus einer der wichtigsten Treiber von Hightech etwa rund um den 3D-Druck, Verbundmaterialien, Supraleitung oder Industrie 4.0.

Mit dem 2017 ins Leben gerufene Skywise Ecosystem stößt Airbus zudem in das datengetriebene Plattformgeschäft vor. Mittlerweile sind über 140 Airlines mit Flugzeugen verschiedener Hersteller und 150 Zulieferer daran angeschlossen sowie auch Leasing- und Wartungsunternehmen. Alle Beteiligten profitieren von effizienteren und transparenteren Prozessen, was sich letztlich auch auf die Erfahrung der Passagiere positiv auswirkt.

Seit Airbus die Plattform 2019 für IT-Integratoren geöffnet hat, füllt sich der App-Store zunehmend – eine sehr spannende Entwicklung, wie ich finde.

Zalando

Sicher dabei ist auch der zweitgrößte Kandidat, Zalando (WKN: ZAL111), der mit nerviger Schuhwerbung groß geworden ist. Das E-Commerce-Unternehmen hat sich zu einem europaweiten Mode-Imperium entwickelt und setzt dabei konsequent auf Tech. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Big Data ist schon längst ein großer Entwicklungsschwerpunkt und das Management verfolgt eine konsequente Plattformstrategie.

Hinzu kommen eigene Logistiklösungen und digitale Services. Damit stellt Zalando für Modehändler und Marken wohl den einfachsten Weg dar, um 22 europäische Märkte zu erreichen.

Siemens Healthineers

Nach zwei Kapitalerhöhungen ist der Anteil von Siemens (WKN: 723610) auf 75 % gesunken, während der Kurs hochgeschossen ist. Damit spricht alles dafür, dass auch Siemens Healthineers (WKN: SHL100) in den DAX aufsteigen wird. Bekannt ist das Unternehmen vor allem für seine Geräte rund um die bildgebende Diagnostik. Und mit der Übernahme von Varian Medical Systems stärkte das Management das Hardwaregeschäft weiter.

Doch gerade durch diese Akquisition kann Healthineers seine Plattformstrategie noch beschleunigen. Über die Kombination von Hardware-Konnektivität, das Zusammenführen von großen Datenmengen und die intelligente Auswertung von Daten und Bildern kann Healthineers ein neues Leistungsniveau erreichen. Und die cloudbasierte Teamplay Digital Health Platform steht Partnern offen, um weitere Apps und Geräte einzubinden.

Noch mehr Tech im Anmarsch

Airbus, Zalando und Healthineers sind die drei größten Kandidaten. Unter den anderen sieben Aufsteigern werden mit Sicherheit noch weitere Konzerne sein, die stark auf Plattformstrategien setzen. All das wird nichts daran ändern, dass auch im DAX 40 vor allem solide Dividendenzahler versammelt sind. Dennoch ist es gut zu wissen, dass dort mehr Tech drinsteckt, als man auf den ersten Blick vielleicht vermuten würde.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens und Siemens Healthineers. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.



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