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Wasserstoff-Dynamik nimmt zu: Was die 12 neuen Mitglieder des Hydrogen Council vorhaben

Aufschrift H2 auf einem Wasserstoff-Tank
Foto: Getty Images

Der Hydrogen Council ist eine globale Initiative, die von CEOs einiger der wichtigsten Industrieunternehmen im Wasserstoff-Umfeld aus der Taufe gehoben wurde. Daraus ist mittlerweile ein mächtiger Interessenverband mit weit über 100 Mitgliedern aus mehr als 20 Ländern geworden. Im Juli sind neben einigen Investoren auch zwölf weitere Unternehmen hinzugestoßen. Sind darunter auch spannende Wasserstoff-Aktien? Ein Blick auf die Neuzugänge und ihre Pläne sollte Aufschluss darüber geben, ob hier versteckte Potenziale lauern, in die es sich zu investieren lohnt.

Darum könnte es sich lohnen, hier nach Wasserstoff-Aktien zu fahnden

Die Aktien einiger der bestehenden Mitglieder gehören zu den stärksten Investments, die man in den letzten Jahren hätte tätigen können. Plug Power (WKN: A1JA81) ist zum Beispiel schon 2017 dazugestoßen. Die Brennstoffzellen-Aktie hat sich seither etwa verzehnfacht. Auch der profitabel wachsende Industriegase-Konzern Air Liquide (WKN: 850133) war in diesem Zeitraum eine hervorragende Investition, genauso wie viele andere.

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CEOs, die sich in diesem Forum engagieren, zeigen erstens, dass sie an die Chancen der Wasserstoffwirtschaft glauben, zweitens, dass sie sie wesentlich mitgestalten wollen, und drittens, dass sie davon überzeugt sind, dass ihr jeweiliges Unternehmen die Kraft hat, tatsächlich einen Unterschied zu machen.

Auch wenn viele Mitglieder untereinander in Konkurrenz stehen, ziehen sie doch alle an einem Strang, wenn es darum geht, das gemeinsame Thema voranzubringen. Denn alle wissen: Je früher die Wasserstoffwirtschaft eine kritische Größe erreicht, desto mehr Gewinner wird es geben. Gut möglich, dass unter den neuen Mitgliedern eine Wasserstoff-Aktie dabei ist, die Wasserstoff-Fans noch nicht so sehr auf dem Radar haben.

Die neuen Mitglieder des Hydrogen Council

Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC)

Der Ölmulti aus Abu Dhabi ist ein sehr finanzkräftiges Mitglied, das viel bewegen kann. Seit einiger Zeit evaluiert das Management die Möglichkeiten, in den Bereich Wasserstoff zu expandieren, zumal im Rahmen seiner Petrochemie-Aktivitäten bereits Wasserstoff als Nebenprodukt entsteht.

Im Mai meldete ADNOC, dass sie einen großen Komplex zur Herstellung von Ammoniak auf Basis von blauem Wasserstoff bauen möchte. Der vom Erdgas abgeschiedene Kohlenstoff soll dabei dauerhaft im Untergrund gespeichert werden. ADNOC sieht sich in einer guten Kostenposition und wird riesige Mengen an Wasserstoff und weiterverarbeiteten „blauen“ Brennstoffen bereitstellen können. Zusammen mit Mubadala werden zudem Initiativen für grünen Wasserstoff verfolgt.

Honeywell

Honeywell (WKN: 870153) ist einer der wichtigsten Industriekonzerne der USA, der unter anderem für Steuerungstechnik und Luftfahrtkomponenten bekannt ist. Relevant für Wasserstoff ist wohl vor allem die Raffinerietechnik-Tochter UOP. Sie verfügt einerseits über Technologie zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff in Verbindung mit der Herstellung von blauem Wasserstoff aus fossilen Rohstoffen wie Erdgas oder Kohle.

Zum anderen engagiert sich UOP bei nachhaltig hergestellten Kraftstoffen auf Basis von Biomasse. Außerdem findet seine Technologie bei der Bereitstellung von hochreinem Wasserstoff für Brennstoffzellen-Projekte Anwendung.

Sasol

Der südafrikanische Energiekonzern gehört zu den Pionieren bei der Erzeugung von synthetischen Brennstoffen aus Kohle. Nun möchte Sasol (WKN: 865585) seine Erfahrung auch in Power-to-X-Projekte einbringen.

Im April wurden zwei Initiativen verkündet. In Südafrika geht es um ein Demonstrationsprojekt für den Betrieb von Brennstoffzellen-Lkws. In Deutschland beteiligt sich Sasol an der Herstellung von nachhaltig erzeugtem Kerosin.

Wood

Als einer der führenden Engineering-Konzerne erscheint Wood (WKN: A1JGY5) gut positioniert, um beim Aufbau der internationalen Wasserstoffinfrastruktur eine wichtige Rolle zu spielen. Bereits seit vielen Jahrzehnten liefert das Unternehmen Technologie und Know-how zur Herstellung von grauem Wasserstoff. Nun will Wood sich grüner ausrichten.

Im April hat das Management bekannt gegeben, dass Wood und Nel (WKN: A0B733) weltweit an der Entwicklung und Umsetzung von Wasserstoff-Projekten arbeiten wollen. Wood wird dabei vor allem seine große Projektmanagement-Erfahrung und sein Ingenieur-Know-how für industrielle Großprojekte einbringen.

Cellcentric

Cellcentric ist der Name der zusammengelegten Brennstoffzellen-Aktivitäten von AB Volvo (WKN: 871229) und der Truck-Sparte von Daimler (WKN: 710000). Das Joint Venture startete im April und strebt nun nach der Marktführerschaft. Es kann auf Jahrzehnte intensiver Forschung und Entwicklung verweisen.

Howden

Howden ist ein privat gehaltenes Unternehmen und gehört zu den führenden Anbietern von Technik zur Handhabung von Gasen, darunter schwergewichtige Geräte wie Kompressoren und Gebläse. Diese möchte das Unternehmen nun auch bei Wasserstoff zum Tragen kommen lassen, etwa wenn es um Betankungsanlagen geht. Im Juni unterschrieben Howden und Nel einen Rahmenvertrag, um ihre Technologie aufeinander abzustimmen und gemeinsam zu vermarkten.

Indian Oil Corporation

Der indische Ölmulti erforscht derzeit entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette die Möglichkeiten, sich einzubringen und ein neues Standbein aufzubauen. Die Indian Oil Corporation (WKN: A0B9FM) sucht die Partnerschaft mit anderen Mitgliedern, um seine ambitionierten CO2-Reduktionsziele zu erreichen.

IOC betreibt seit 2018 mit lokalen Automobilkonzernen ein Brennstoffzellen-Zentrum, wird noch in diesem Jahr 50 Brennstoffzellen-Busse in Betrieb nehmen und ist dabei, erste Wasserstoff-Tankstellen sowie Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff aufzubauen. IOC ist dabei technologieoffen.

John Cockerill

Die traditionsreiche John Cockerill, früher bekannt unter dem Kürzel CMI, ist ein Engineering-Konzern, ähnlich wie Wood. Zu seinen zahlreichen Leistungen gehört der Anlagenbau im Bereich Wasserstoff. Sowohl große Alkali-Elektrolyse-Systeme als auch Ausrüstung für die Speicherung, den Transport und die Betankung gehören dazu.

In den Jahren 2018 bis 2020 lieferte Cockerill zwölf Systeme mit 5 Megawatt Leistung aus, die vom Joint Venture Cockerill Jingli Hydrogen gefertigt werden. Im Elsass soll nun ein großer Produktionsstandort entstehen, der planmäßig 2023 in Betrieb geht. Das Management sieht sich als Technologieführer und sucht nun offenbar Partner für passende Projekte. Investierbar ist das privat gehaltene Unternehmen leider nicht.

Komatsu

Der japanische Gigant Komatsu (WKN: 854658) möchte auf lange Sicht seine Bergbau-Maschinen mit Brennstoffzellen ausrüsten. Erste Tests laufen schon dieses Jahr an. Die Kommerzialisierung ist allerdings erst für 2030 geplant.

MAN Energy Solutions

Nach der Übernahme von H-TEC Systems, einem deutschen Hersteller von PEM-Elektrolyseuren, will die Volkswagen (WKN: 766403)-Tochter MAN ES nun tiefer in das Thema einsteigen. Als Anbieter ganzheitlicher Energielösungen könnte sie eine Menge zur Gestaltung der Wasserstoffwirtschaft beitragen. Die Mitgliedschaft im Hydrogen Council ist daher ein logischer Schritt.

Parker Hannifin Corporation

Parker Hannifin (WKN: 855950) bietet ein unübersichtliches Sortiment an technischen Kleinteilen wie Dichtungen, Ventilen und Verbindungselementen sowie diverse elektromechanische Systeme. Darunter befinden sich auch Wasserstoffgeneratoren für Laboranwendungen. Wichtiger sind aber wohl Komponenten wie Hochdruckschläuche, Filtrationselemente und spezielle Verschraubungen für den Einsatz in vielfältigen Wasserstoff-Systemen einschließlich Wasserstoff-Turbinen.

Mit seinem Beitritt erhöht Parker seine Sichtbarkeit als Entwicklungspartner künftiger Lösungen für die Wasserstoffwirtschaft.

TÜV SÜD

Die deutschen Zertifizierungskonzerne sind weltweit die erste Anlaufstelle zur Qualitätssicherung. Gerade beim Umgang mit Wasserstoff spielen sie eine große Rolle, weshalb der Beitritt von TÜV Süd absolut Sinn ergibt.

Es ist nicht alles grün, was blüht

Wie sich in dieser Auswahl zeigt, ist die jeweilige Motivation von Mitglied zu Mitglied unterschiedlich. Klar erkennbar ist, dass die Protagonisten des blauen Wasserstoffs noch lange nicht aufgegeben haben gegenüber der in der öffentlichen Diskussion bevorzugten grünen Variante. Beide Lager sind stark und manche Unternehmen fahren sogar mehrgleisig.

Viele dieser Unternehmen passen bewährte Technologie an die Erfordernisse von Wasserstoffanwendungen an. Sie suchen ihre Chancen in der Wasserstoffwirtschaft, sind aber keine echten Wasserstoff-Aktien. Dennoch könnte es interessant sein, sich mit risikoarmen Unternehmen wie Wood, Honeywell oder Parker zu positionieren.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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