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TeamViewer-Aktie nach dem Crash: Deshalb bleibt das Unternehmen auf meiner Watchlist

Cloud Computing
Foto: Getty Images

Die Aktionäre von TeamViewer (WKN: A2YN90) haben zuletzt wenig zu lachen gehabt. Schließlich verlor die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 47 %.

Vor wenigen Tagen krachte sie um 11 %. Der Grund war eine Ad-hoc-Nachricht zum bisherigen Geschäftsverlauf. Die Zahlen bleiben hinter den Erwartungen vieler Analysten zurück. Doch für mich ist das kein Grund, dem Management nicht mehr zu vertrauen. Das Unternehmen enttäuscht aus kurzfristiger Sicht tatsächlich, aber langfristig bleiben die Perspektiven gut.

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TeamViewer startete stark in das Jahr

Die Billings, also die tatsächlich geflossenen Gelder der Kunden für die anstehende Nutzung der Software, stiegen um 31 % auf 146,6 Mio. Euro. Beachtlich ist aus meiner Sicht vor allem die enorme Bruttomarge, die TeamViewer erzielt: 93 %. Das adjustierte EBITDA stieg um 22 % auf 90 Mio. Euro, was einer Marge von 61 % entspricht. Kosten für Marketing und Vertrieb stellen weiterhin die größten Positionen dar. Mit einem Anteil von etwa 11 % des Umsatzes liegen sie aber im Rahmen.

Die Net Retention Rate, also die Umsatzentwicklung der Bestandskunden netto nach Kündigungen, liegt bei 100 %. Das ist gesund, aber ausbaufähig. Zur Erklärung: 100 % bedeutet hier, dass die Umsätze durch Bestandskunden im Vergleich zum Vorjahr gleich hoch blieben. Die eingegangenen Partnerschaften wirken sich jedoch negativ auf die Entwicklung des freien Cashflows nach Zinsen aus. Dieser Wert sank um 29 % auf 25 Mio. Euro. Grund dafür waren die deutlich angestiegenen Marketingausgaben.

Langfristig bleibt TeamViewer optimistisch

Bereits im Jahr 2023 sollen die Billings die Marke von 1 Mrd. Euro erreichen. Und auch nach diesem Meilenstein erwartet das Unternehmen ein Wachstum von mindestens 25 % pro Jahr. Bis 2023 soll die EBITDA-Marge stabil um 50 % liegen. Das ist noch immer ein hervorragender Wert.

Aber – und das ist aus meiner Sicht der Knackpunkt – er liegt unter den bisherigen Schätzungen vieler Analysten. Und genau dafür kassierte TeamViewer Prügel an der Börse. Aus meiner Sicht bleibt TeamViewer aber unverändert ein cashflowstarkes Unternehmen mit einem skalierbaren Geschäftsmodell.

TeamViewer zieht dicke Werbe-Deals an Land

Hast du das gewusst? TeamViewer ist mittlerweile Werbepartner von Manchester United und Mercedes-Benz. TeamViewer wird ab der kommenden Saison 2021/2022 Haupt-Trikotsponsor des international bekannten Fußball-Klubs. Begründet wurde der Werbe-Deal mit den weltweit 1,1 Mrd. Anhängern des Klubs und der allgemeinen Beliebtheit des Sports. So möchte das Unternehmen die eigene Marktpräsenz weiter ausbauen, besonders in Asien.

Die zweite Partnerschaft schloss TeamViewer mit Mercedes-Benz. Das Firmenlogo taucht in Zukunft in der Formel 1 und in der Elektrovariante Formula E auf. Im Ergebnis hat TeamViewer starke und bekannte Partner gefunden. Das Investitionsvolumen, das im dreistelligen Millionenbereich liegt, ist ebenso beachtlich wie der Nimbus der Werbepartner.

Ich bin hier aber nicht sonderlich euphorisch. Die Deals sind zunächst teuer. Und TeamViewer ist eine Wette eingegangen, nicht mehr und nicht weniger. Ob sich die Deals auszahlen, wird die Zukunft zeigen.

Viel wichtiger ist die strategische Kooperation mit SAP

Mitte Juni folgte die nächste größere Nachricht von TeamViewer: Das Unternehmen hat eine strategische Partnerschaft mit dem Walldorfer Software-Riesen SAP (WKN: 716460) geschlossen. TeamViewer will seine Augmented-Reality-basierte Software Frontline in SAP-Lösungen integrieren. Zudem nahm SAP TeamViewer in sein Partnerprogramm auf.

Ich denke, diese Kooperation ist eine echte Chance. Der Deal zeigt, dass TeamViewer auch von großen Häusern anerkannt und geschätzt wird. Zudem gelangt das Unternehmen durch die Kooperation an viele potenzielle Neukunden.

Ich bleibe gelassen

Nach der letzten Meldung zu den aktuellen Geschäftszahlen bin auch ich etwas vorsichtiger. Dennoch denke ich, dass die Aktie nach dem Kurssturz etwas unterbewertet ist. Bis 40 Euro denke ich ernsthaft über einen Einstieg nach. Aktuell notiert das Papier bei 29,27 Euro (Stand: 12. Juli 2021).

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt SAP.



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