Könnte Royal Dutch Shell wieder 0,47 US-Dollar Dividende pro Quartal zahlen?
Bei der Aktie von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) hat es zuletzt eine Menge Fokus um die Ölpreisentwicklung gegeben. Auch die damit verbundenen Themen wie die OPEC+ und die möglichen Ausweitungen des Förderangebots sind dabei ein Thema gewesen. Wobei die Ernüchterung über eine Nichteinigung die Preise derzeit weiter treibt.
Eine andere Perspektive bei der Aktie von Royal Dutch Shell ist die Dividende. Zuletzt zeichnete sich ab, dass sie wieder steigen könnte. Eine neue Ausschüttungspolitik gepaart mit stärkeren Ergebnissen und einem ansteigenden freien Cashflow könnte dazu führen. Zumindest in der Theorie und kurzfristig.
Foolishe Investoren könnten sich jedoch außerdem fragen: Besteht mittel- bis langfristig der Raum, auch wieder 0,47 US-Dollar je Vierteljahr auszuschütten? Die Antwort ist womöglich nicht so einfach, wie man es als Investor gerne hätte.
Royal Dutch Shell & die Dividende: Eigentlich nein
Grundsätzlich können wir einige Faktoren anführen, die zeigen: Ja, möglich wäre es. Royal Dutch Shell besitzt in solideren Jahren mit einem Ölpreis zwischen 50 und 80 US-Dollar ein Ergebnis je Aktie zwischen 1,50 US-Dollar und zwischenzeitig sogar auch mal 2,11 US-Dollar. Ein starker Wert, der definitiv ausreichend wäre, um eine Dividende von 0,47 US-Dollar je Quartal zu decken. Zumal der freie Cashflow häufig über diesen Werten gelegen hat.
Es gibt jedoch Grenzen für Royal Dutch Shell und die Dividende. Eine erste, wichtige Grenze ist beispielsweise die neue Ausschüttungspolitik. Das Management des britisch-niederländischen Öl- und Erdgasmultis möchte ab sofort lediglich eine Dividende zwischen 20 und 30 % der freien Mittelzuflüsse an die Investoren auszahlen. Hier erkennen wir ziemlich schnell: Die zukünftige Höhe der Auszahlungen könnte stark limitiert sein.
Ein Plus bei der Dividende ist daher durchaus möglich. Die derzeitigen Pi mal Daumen 0,18 US-Dollar je Vierteljahr müssten nicht zwangsläufig das Limit sein. Bis zu 0,47 US-Dollar als Ausschüttungssumme je Vierteljahr ist der Weg jedoch weit. Zumal mit den 20 bis 30 % der Mittelzuflüsse auch mögliche Aktienrückkäufe finanziert werden könnten. Eine weitere Kapitalrückführungsmaßnahme, die das Management regelmäßig bedient hat.
Royal Dutch Shell besitzt zudem auch andere Ziele. Mit den Mitteln, die das operative Geschäft erwirtschaftet, muss das Management außerdem einen Konzernumbau stemmen und deutlich nachhaltiger werden. Eine Mission, die jetzt eine höhere Priorität besitzen dürfte als das Ausschütten einer Dividende. Zumal wir nicht vergessen dürfen, dass auch die derzeitigen Ölpreise eine Momentaufnahme sein könnten.
Nicht zu viel erwarten!
Bei Royal Dutch Shell und der Dividende sollten Foolishe Investoren daher besser nicht zu viel erwarten. Ich sehe jedenfalls auf absehbare Zeit kaum eine Möglichkeit, nachhaltig und langfristig wieder auf eine Quartalsdividende in Höhe von 0,47 US-Dollar zu kommen. Einkommensinvestoren sollten daher mit ein wenig Demut die Ausschüttung des britisch-niederländischen Öl- und Erdgasmultis bewerten.
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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.