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3 der wachstumsstärksten Aktien derzeit am Markt

Investoren konzentrieren sich oft auf unterschiedliche Bewertungskennzahlen, um festzustellen, ob eine Aktie eine gute Kaufgelegenheit ist. Bewertungskennzahlen können nützlich sein, aber die meisten schauen lediglich auf das vergangene Jahr zurück. Ironisch ist, dass langfristige Investoren nach vorne schauen sollten. Doch wenn wir drei, fünf oder zehn Jahre in die Zukunft blicken, können diese Bewertungskennzahlen oft wenig hilfreich sein.

Daher sind Wachstumsaktien so attraktiv für Anleger, die geduldig sind. Mit genügend Zeit können Top-Wachstumswerte die Renditen um ein Vielfaches steigern, sodass vermeintlich überbewertete Aktien im Nachhinein wie Schnäppchen aussehen. Daher ist es wichtig, auf Wachstumsaktien zu achten. Und Digital Turbine (WKN: A14MRK), Peloton Interactive (WKN: A2PR0M) und Snap (WKN: A2DLMS) sind drei der wachstumsstärksten Aktien überhaupt. Schauen wir doch mal, warum die Umsatzwachstumsraten für potenzielle Investoren so wichtig sind.

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1. Digital Turbine

Noch vor etwas mehr als einem Jahr lag die Marktkapitalisierung von Digital Turbine bei weniger als 1 Milliarde USD. Aber CEO Bill Stone hatte die Vision, dass das Unternehmen zu einem, wie er sagt, „einzigartigen Ökosystem der nächsten Generation [der Werbetechnologie]“ wird, um sich einen Anteil an einem Markt zu sichern, von dem er glaubt, dass er über 300 Milliarden USD wert ist. Vor über einem Jahr erwarb das Unternehmen eine Firma namens Mobile Posse, um den Aufbau des Ökosystems zu unterstützen. Und im vergangenen Jahr wurden AdColony, Appreciate und Fyber übernommen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens ist inzwischen auf über 7 Milliarden USD angestiegen, was zum Teil auf diese Übernahmen zurückzuführen ist. 

So schnell wächst das Geschäft von Digital Turbine: Im Geschäftsjahr 2020 (das im März 2020 endete) erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von fast 139 Millionen USD, was einem Anstieg von 34 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für das Geschäftsjahr 2021 sprang der Umsatz auf fast 314 Millionen USD, ein Plus von 126 %. Und für das Geschäftsjahr 2022 glaubt das Management, dass es satte 1 Milliarde USD erreichen kann – das ist fast das Achtfache des Umsatzes von vor zwei Jahren.

Digital Turbine hilft Entwicklern, ihre Apps auf mobile Geräte zu bringen, indem es Partnerschaften mit Mobilfunkanbietern wie T-Mobile US und AT&T eingeht. Da es nur relativ wenige Mobilfunkanbieter gibt, ist Digital Turbine einem Risiko ausgesetzt, sollte sich einer dieser Anbieter dazu entschließen, nicht mehr mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten – zur Veranschaulichung: 26 bzw. 23 % des Umsatzes im Geschäftsjahr 2021 stammen von mobilen Geräten in den Netzen von T-Mobile bzw. AT&T. Außerdem läuft der Großteil des Geschäfts auf Googles Android-Plattform, die zu Alphabet gehört. Und da Google in letzter Zeit sein Anzeigengeschäft umgestellt hat, wird es vielleicht anfangen, etwas zu bauen, das in den Bereich von Digital Turbine eingreift.

Letztlich könnte man Risiken erkennen, wenn man bedenkt, wie viele große Akquisitionen das Unternehmen in letzter Zeit getätigt hat. Es ist eine Herausforderung, alles zu integrieren und das kombinierte Unternehmen mehr wert zu machen als die Summe seiner Teile. Abgesehen davon wird das Unternehmen nur zum Siebenfachen des Umsatzes für das Geschäftsjahr 2022 und zum 35-Fachen der zukünftigen Gewinnschätzungen gehandelt. Für eine Wachstumsaktie ist das ein relativ vernünftiger Wert, der sich auszahlen wird, wenn Digital Turbine seine Ziele erreicht.

Und das muss es. Bei der Übernahme von Fyber im Mai sagte Stone: „Wir glauben, dass wir jetzt alle wichtigen Elemente beisammen haben, um die Vision des Unternehmens zu verwirklichen.“ Daher wird das nächste Jahr entscheidend sein, um zu beweisen, ob die Strategie des Managements aufgeht.

2. Peloton 

Im Gegensatz zu Digital Turbine ist Peloton bisher nicht so sehr durch Übernahmen gewachsen. Dennoch hat das Unternehmen seit seiner Gründung eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von mehr als 100 % erzielt. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2020 (das im Juni endete) stieg im Jahresvergleich um rund 100 % auf 1,8 Milliarden USD. Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet das Management nun mit einem Umsatz von 4 Milliarden USD, was einer Steigerung von 122 % gegenüber 2020 entspricht. Diese Prognose wurde aufgrund der anhaltenden unglaublichen Nachfrage mehrmals nach oben korrigiert und berücksichtigt sogar die negativen Auswirkungen des Rückrufs von Laufbändern in Höhe von 75 Millionen USD.

Das beeindruckende Umsatzwachstum von Peloton verdient die Aufmerksamkeit der Investoren, weil sich gleichzeitig die Gewinnmarge für das Abonnementgeschäft vergrößert. Das Unternehmen hat ein zweiseitiges Geschäft: Es verkauft die Trainingsgeräte für einen einmaligen Betrag und berechnet ein laufendes monatliches Abonnement für die angeschlossenen Funktionen. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021 lag die Bruttomarge von Peloton für seinen Abonnementservice bei 62 %, verglichen mit 57 % im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Langfristig geht das Management von Peloton davon aus, dass die Bruttomarge für das Abonnementgeschäft bei über 70 % liegen wird. Wenn es dem Unternehmen gelingt, seine Kunden wie in der Vergangenheit an sich zu binden, könnte das Abonnementgeschäft im Laufe der Zeit einen größeren Teil des Umsatzmixes ausmachen, was die Gesamtmarge erhöht. Außerdem hat das Abo-Geschäft weniger Ausgaben, die mit dem Nettogewinn zusammenhängen. Zum Beispiel muss man keine Werbung dafür machen (Leute, die ein Peloton besitzen, kennen den Service bereits), sodass die Vertriebs- und Marketingkosten geringer sind.

Peloton beendete sein jüngstes Quartal mit über 2 Millionen aktiven Abonnements. Langfristig will das Management 100 Millionen. Das klingt nach einem sehr ehrgeizigen Ziel, und vielleicht ist es das auch. Aber nur einen Bruchteil davon zu erreichen, würde das Abo-Geschäft des Unternehmens in enorme Höhen treiben und es zu einem viel profitableren Geschäft am Ende der Laufzeit machen. Daher ist dies eine Wachstumsaktie, die man zumindest auf dem Schirm behalten sollte. 

3. Snap

Snap, die Muttergesellschaft von Snapchat, wächst schnell und immer schneller. Der Gesamtjahresumsatz des Unternehmens wuchs 2018, 2019 und 2020 um 43, 45 bzw. 46 % im Vergleich zum Vorjahr. Für das erste Quartal 2021 stieg der Umsatz sogar um 66 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Und für das zweite Quartal wird ein Umsatzwachstum von 81 bis 85 % im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert. Daher sieht es so aus, als ob 2021 für Snap das dritte Jahr in Folge mit beschleunigtem Umsatzwachstum sein wird. Das ist eine bemerkenswerte Leistung für ein milliardenschweres Unternehmen.

Das Wachstum von Snap ist viel langsamer als das von Digital Turbine und Peloton. Aber es schafft es auf diese Liste dank der Frage, wie lange es in der Lage sein könnte, dieses irre Wachstum aufrechtzuerhalten. Bei der Präsentation am Investorentag im April sagte das Management, dass es in den nächsten Jahren ein jährliches Umsatzwachstum von mehr als 50 % erwarte.

Der Ausblick von Snap scheint mir vernünftig zu sein. Snap zieht eine wachsende Nutzerbasis der Generation Z an, deren Kaufkraft weiter zunimmt. Und die Unternehmen verlagern ihre Werbeausgaben auf digitale Kanäle wie Snap, die messbare Ergebnisse bieten. Dies führt zu mehr Wettbewerb um Werbeplätze, was die Preise erhöht und zu höheren Einnahmen für Snap führt.

Allerdings beobachte ich Snap mittlerweile wegen seines Gewinnwachstums. Im ersten Quartal war das Unternehmen zum ersten Mal seit seinem Börsengang im Jahr 2017 positiv beim Free-Cashflow, und der operative Cashflow betrug 137 Millionen USD – eine mehr als 20-fache Steigerung gegenüber den mageren 6 Millionen USD im gleichen Quartal des Vorjahres. Kurz gesagt, es scheint, als hätte Snap endlich die Kurve zur Profitabilität bekommen. Das bedeutet, dass das anhaltende Umsatzwachstum in absehbarer Zukunft für einen hervorragenden Cashflow sorgen sollte. 

Dieser Cashflow wird Snap eine Menge Optionen für die Zukunft geben. Insbesondere sieht das Unternehmen eine große Chance im Bereich Augmented Reality (AR) und hat in den letzten Monaten mehrere große Akquisitionen getätigt. Laut Reportlinker.com wird der AR-Markt im Jahr 2020 auf rund 49 Milliarden USD geschätzt, soll aber bis 2025 fast 300 Milliarden USD erreichen. Daher scheint es, dass Snap tatsächlich eine Chance gefunden hat, um den Cashflow zu reinvestieren und das Geschäft langfristig auszubauen.

Fazit für Anleger

Investoren, die Wachstumsaktien wollen, sind mit Peloton und Snap gut bedient. Umsatzwachstum ist wichtig, ja. Aber wachsen auch die Margen (wie bei Peloton)? Wenn nicht, sollten Investoren weiter suchen – es könnte keine großartige langfristige Chance sein. Wenn das Geschäft boomt, wird das Wachstumsunternehmen dann einen Ort haben, an dem es den Cashflow für weiteres Wachstum reinvestieren kann (wie Snap es getan hat)? Wachsende Margen und eine Möglichkeit, sinnvoll zukünftigen Cashflow zu investieren, sind wichtige Aspekte für jede Wachstumsinvestition. Und beide Unternehmen bieten derzeit den Investoren diese Chance.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Alphabet und Peloton Interactive und empfiehlt T-Mobile US. Jon Quast besitzt Aktien von Peloton Interactive. Dieser Artikel erschien am 30.6.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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