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Der Crash kommt – wie ich mich jetzt verhalte

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Foto: Getty Images

Die großen Börsen sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Auf Sicht von einem Jahr ist der DAX um 26 % gestiegen, der S&P 500 gar um 38 % (Datum: 30.06.21, gilt für alle Angaben). Auch über die letzten zehn Jahre haben sich die beiden Indizes mit 8,0 % p. a. (DAX) und 12,6 % p. a. (S&P 500) sehr gut entwickelt. Diese Steigerungen liegen über dem langjährigen Mittel des S&P 500 von ca. 10 % jährlicher Rendite. Bedeutet dies, dass die Aktienmärkte zu heiß gelaufen sind?

Anzeichen für Überhitzung an den Börsen

Um zu erfassen, ob ganze Aktienmärkte überbewertet sind, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen.

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Eine Möglichkeit ist der sogenannte Buffett-Indikator. Diese Kennzahl wurde von Investorenlegende Warren Buffett ins Leben gerufen und setzt den Wert aller öffentlich gehandelten Aktien eines Landes ins Verhältnis mit dem BIP dieses Landes. Diese Kennzahl zeigt aktuell für Deutschland eine Überbewertung von 67 % an, für die USA sogar um 89 % – beides sind Rekordwerte.

Auch das Shiller-KGV weist auf hohe Bewertungen hin. Zur Berechnung dieser Kennzahl wird die Marktkapitalisierung dividiert durch den inflationsbereinigten mittleren Gewinn der vergangenen zehn Jahre. Somit werden zyklische Effekte geglättet. Das Shiller-KGV für den S&P 500 liegt aktuell mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt. In den letzten 150 Jahren lag diese Kennzahl nur zur Dotcom-Blase im Jahr 2000 höher.

Also jetzt alles verkaufen?

Ich finde, dass man diese Indikatoren jedoch nicht zu ernst nehmen sollte. Der Buffett-Indikator weist bereits seit 2018 auf eine Überbewertung hin. Seitdem sind die Märkte jedoch unbeeindruckt weitergestiegen.

Zudem kann man argumentieren, dass es gute Gründe gibt, warum diese Kennzahlen heute höher stehen als zu früheren Zeiten. Zum einen führt das historisch niedrige Zinsniveau zu einer höheren Bewertung von Unternehmen. Zum anderen operieren die meisten Unternehmen heute globaler als noch vor dreißig Jahren. Wenn Volkswagen in China Millionen Autos produziert und profitabel verkauft, hat dies einen positiven Effekt auf die Marktkapitalisierung des Unternehmens. Das deutsche BIP ändert sich jedoch nicht. Als Folge steigt der Buffett-Indikator für Deutschland.

Weiterhin ändert sich die Zusammensetzung der großen Indizes über die Zeit. Im Jahr 1980 machte der IT-Sektor nur 9 % des S&P 500 aus. Heute sind es über 26 % – und hierbei sind riesige Unternehmen wie Amazon und Facebook noch nicht mit einberechnet, da diese anderen Sektoren zugeordnet sind. Viele IT-Unternehmen erzielen bisher vergleichsweise geringe Gewinne, wachsen stark und sind auf Basis klassischer Kennzahlen wie dem KGV hoch bewertet. Somit werden auch die vorgestellten Bewertungskennzahlen in die Höhe getrieben.

Der Crash kommt

Trotz aller Kritik würde ich diese Indikatoren allerdings nicht als gänzlich unsinnig abtun. Zur Dotcom-Krise zeigten beide vorgestellten Kennzahlen eine extreme Überbewertung an. Wer zu den Hochs im Jahr 2000 verkauft hat, ist einem Absturz von ca. 45 % im S&P 500 entgangen.

Der nächste Crash am breiten Aktienmarkt kommt mit Sicherheit. Ein Crash ist dabei als ein Kursrückgang von mindestens 20 % definiert. Dieser trat im Durchschnitt der letzten 70 Jahre im S&P 500 alle sieben Jahre auf. Trotz dieser zwischenzeitlichen Rückschläge stiegen die Aktienmärkte langfristig immer weiter mit im Durchschnitt ca. 10 % pro Jahr.

So verhalte ich mich jetzt

Ich glaube daran, dass sich dieses Wachstum langfristig fortsetzen wird. Da ich mir nicht zutraue, den Markt zu timen, bleibe ich investiert. Ich achte darauf, diversifiziert anzulegen. Und investiere in Unternehmen, bei denen ich unabhängig von Marktbewegungen davon ausgehe, dass sie in zehn Jahren deutlich besser dastehen werden als heute. Zudem investiere ich nur Geld, das ich in den nächsten fünf Jahren nicht benötige.

Um für den Falle eines Crashs gewappnet zu sein, halte ich zusätzlich eine Cash-Reserve in Höhe von ca. 5 % meines Depotwerts. Dies ist für mich psychologisch wichtig, da ich so starken Kursrückgängen auch etwas Positives abgewinnen kann, indem ich dann günstiger nachkaufe. Und falls der Crash noch einige Jahre auf sich warten lässt, freue ich mich über die Rendite bis dahin.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Amazon und Facebook. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Facebook und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.



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