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Bitcoin war gestern: EM-Sponsor AntChain und was Siemens (vielleicht) damit zu tun hat

Blockchain
Foto: Getty Images

Die Fußball-EM 2021 ist in vollem Gange. Aus Investorensicht ist bei solchen Großevents immer interessant, was sich die Werbepartner ausgedacht werden. Diesmal steht die Blockchain oben auf der Agenda: Aufmerksamen Beobachtern ist sicherlich die Werbebande mit chinesischen Schriftzeichen und der Marke „AntChain“ aufgefallen.

Dabei handelt es sich um eine große Initiative, um das Thema Blockchain auf eine neue Ebene zu heben. Hier ist, was dahintersteckt und warum ich glaube, dass Siemens (WKN: 723610) etwas damit zu tun haben könnte.

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Antchain kurz erläutert

AntChain ist eine Marke der Ant Group, einem Teilkonzern aus dem Imperium von Alibaba (WKN: A117ME), zu dem auch der verbreitete Zahlungsdienstleiser Alipay gehört. Der Börsengang der Ant Group ist zwar spektakulär gescheitert, doch die Ambitionen sind unvermindert riesig.

Bereits 2015 hat sich die Ant Group auf das Thema Blockchain gestürzt, zunächst mit Fokus auf Großanwender. Smart Contracts, Vertraulichkeit, die Verbindung mit künstlicher Intelligenz sowie die Interoperabilität mit anderen Blockchains spielen eine wichtige Rolle.

2019 hat sie ein offenes Blockchain-Ökosystem geschaffen, um auch kleinen und mittleren Unternehmen einen einfacheren Zugang zu verschaffen. Und mit der 2020 vorgestellten AntChain Station gibt es sogar hocheffiziente Hardware, mit der blockchainbasierte Lösungen dank vorinstallierter Software viel schneller aufgesetzt werden können.

Gleichzeitig unternimmt die Ant Group große Anstrengungen, um viele Anwendungsfelder zu erobern. Allein innerhalb des Alibaba-Universums gibt es unglaublich viel zu tun, wenn man an die Logistik und Lieferketten der Millionen an die Plattform angeschlossenen Händler und Hersteller denkt.

Auch im Gesundheitssystem kommt die Technik bereits zum Einsatz und zusammen mit Bayer (WKN: BAY001) entwickelt Ant eine Lösung für die Rückverfolgbarkeit in der Nahrungsmittelkette. Mittlerweile wurden mehr als 50 verschiedene Anwendungsfälle umgesetzt.

Warum Anleger aufhorchen sollten

„Blockchain stellt die neue Norm dar und AntChain wird den Wandel anführen. Wir streben danach, für einen freien Fluss von Vertrauen zu sorgen.“ Solche Ansagen kennen wir auch von anderen Blockchain-Unternehmen. Doch bei der Ant Group steckt eine Menge Substanz dahinter. Bei der Anzahl von passenden Patenten hat sie sich längst an die Spitze gesetzt. Und nur wenige Konkurrenten gehen das Thema so ganzheitlich an.

Die nächste Raketenstufe zündete die Ant Group vor wenigen Tagen, als sie eine auf fünf Jahre angelegte Partnerschaft mit der UEFA verkündete. Als offizieller Blockchain-Partner kann sie reichweitenstark die Marke AntChain weltweit präsentieren.

Das hat Signalwirkung. Bisher beschränkte sich der Aktionsradius auf China und einige ausgewählte Nachbarländer. Dieses Sponsoring lässt jedoch darauf schließen, dass nun auch eine globale Offensive ansteht. Ant ist bereit!

Was AntChain mit Siemens zu tun hat

Dennoch kann kein Unternehmen auf eigene Faust Blockchain-Lösungen ausrollen. Man muss Mitstreiter gewinnen, um gemeinsam die Rahmenbedingungen zu setzen. Das ist eine hochkomplexe Aufgabe, sobald es um mehr geht als darum, nur ein paar digitale Tokens hin- und herzuschieben.

Und gerade in Europa und Amerika, wo chinesischen Unternehmen oft Misstrauen entgegenschlägt, könnten etablierte lokale Partner eine wichtige Rolle für die Akzeptanz spielen. Siemens könnte solch ein Spieler sein. Der DAX-Konzern genießt nicht nur weltweit eine hohe Reputation, sondern kann auch mit weiteren Vorteilen punkten.

Siemens-Produkte finden sich in der Gesundheits- und Bahninfrastruktur, in Fabriken, Bürogebäuden und vielem mehr. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen mit MindSphere über eine der ambitioniertesten Industrie-4.0-Plattformen. Und diese läuft in Asien bevorzugt in der Alibaba-Cloud, wie beide Seiten 2019 vereinbart haben. Die Ant Group wiederum möchte Industrie 4.0 und AntChain verbinden.

Und für Siemens ist das Thema Blockchain auch nicht neu. Der Konzern versucht seinerseits, eine führende Rolle bei der Implementierung von Anwendungsfällen zu spielen. Auf dem Hyperledger Global Forum 2021, das vor wenigen Tagen stattfand, war Siemens Platinumpartner. AntChain ist einer der zertifizierten Serviceprovider zur Bereitstellung der Hyperledger Fabric, die ein herausragendes Rückgrat für Blockchain-Lösungen darstellt.

AntChain könnte mit Siemens die Blockchain-Speerspitze bilden

Mit Vice President Yu Zhang gibt es bei Ant sogar eine Führungskraft, die bei Siemens China arbeitete, bevor sie zur Alibaba Group stieß. Verbindungen gibt es also genug zwischen den beiden Konzernen. Wenn die führende Blockchain-Technologie von AntChain, die führende Industrie-4.0-Plattform von Siemens und das komplementäre Anwendungs-Know-how zusammengebracht werden, dann kann Großartiges entstehen.

Sicher ist, dass Anleger sich mit der Tragweite des Blockchain-Trends befassen sollten. Ich rechne mit einer Explosion an Innovationen, die jeden von uns auf die eine oder andere Art betreffen wird. Damit sollten sich auch ausgezeichnete Investitionsgelegenheiten ergeben.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding.



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