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Ein Börsencrash ist unvermeidlich. Hier sind 3 Aktien, die auch widrigen Umständen standhalten können

Tsunami-Warnung
Bild: Ralf Anders

Im März 2020 hat der US-Aktienmarkt den kürzesten Bärenmarkt der Geschichte erlebt, gefolgt von einer heftigen technologiegetriebenen Rallye und einer starken Rotation von Wachstums- zu Value-Aktien. Die Dinge könnten sich nun wieder ändern – und zwar zum Schlechteren. Im April stieg der Verbraucherpreisindex (CPI, eine Kennzahl zur Messung der Inflation) im Jahresvergleich um 4,2 %, ein deutlicher Sprung gegenüber dem Anstieg von 2,6 % im März.

Dies hat Investoren und Analysten besorgt gemacht, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik früher als erwartet straffen könnte. Während Finanzministerin Janet Yellen diese Inflation als vorübergehend ansieht, scheinen steigende Arbeitskosten (die Lohninflation ist hartnäckig) und steigende Rohstoffpreise auf einen hartnäckigeren Inflationstrend hinzuweisen.

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Vor diesem Hintergrund könnte ein weiterer Marktcrash nun unausweichlich erscheinen. Du kannst dein Portfolio jedoch auch in einem solch unsicheren Umfeld vor dramatischen Einbrüchen schützen, indem du einige fundamental starke Allwetteraktien einsammelst. Zu meinen Ideen dafür gehören American Tower (WKN: A1JRLA), Visa (WKN: A0NC7B) und Trulieve Cannabis (WKN: A2N60S).

1. American Tower

Der Real Estate Investment Trust (REIT) American Tower (AMT) besitzt und betreibt derzeit 187.000 Standorte mit Mobilfunkmasten und anderen Telekommunikationsanlagen in 22 Ländern. Die kürzlich angekündigte Übernahme von Telxius erweitert das Portfolio von AMT um 31.000 weitere Kommunikationsstandorte. Zudem stärkt sie die Präsenz des Unternehmens in Europa erheblich.

Mit seiner großen Reichweite an Mobilfunkmasten ist AMT ein Hauptnutznießer vieler aktueller Trends, darunter die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen, die steigende Nutzung mobiler Daten und die Verfügbarkeit preiswerterer Smartphones. All diese Faktoren treiben die Mobilfunkbetreiber dazu an, den Ausbau des 5G-Netzes zu beschleunigen und Frequenzen im mittleren Frequenzbereich wie 2,5 Gigahertz und C-Band zu erwerben, um die Abdeckung des 5G-Netzes in städtischen und ländlichen Gebieten zu erweitern.

American Tower ist gut positioniert, um diese nachhaltigen Rückenwinde langfristig zu nutzen. Das Unternehmen investiert in mehrere Initiativen, darunter die Aufrüstung der Kapazität seiner Türme. Damit wird es mehr Mieter unterbringen und mehr Ausrüstung für bestehende Mieter ergänzen können. Wachstum verspricht auch der Bau oder Erwerb neuer Türme samt energiesparender Lösungen.

Im ersten Quartal (das am 31. März endete) stieg der Umsatz von American Tower im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 % auf 2,2 Mrd. US-Dollar, während die bereinigten Funds from Operations (AFFO, eine in der REIT-Branche verwendete Rentabilitätskennzahl) im Vergleich zum Vorjahr um 23,8 % auf 1,1 Mrd. US-Dollar stiegen. Das Unternehmen genießt eine hohe Umsatztransparenz und eine geringe Volatilität des Umsatzes, vor allem dank seiner langfristigen Verträge mit prominenten Mobilfunkanbietern wie AT&T (WKN: A0HL9Z), Verizon (WKN: 868402) und T-Mobile (WKN: A1T7LU).

Als REIT muss AMT mindestens 90 % seines steuerpflichtigen Einkommens als Dividende ausschütten. AMT zahlt derzeit eine vierteljährliche Dividende von 1,24 US-Dollar pro Aktie, was einer Dividendenrendite von 1,85 % entspricht. Mit einer Dividendenausschüttungsquote (basierend auf den gezahlten Dividenden als Prozentsatz des AFFO) von 58,8 % über einen Zeitraum von zwölf Monaten verfügt AMT über ausreichend finanziellen Spielraum, um seine Dividendenzahlungen in den kommenden Quartalen weiter zu erhöhen.

AMT wird zu einem Kurs-Umsatz-Multiple (P/S) von 14,48 gehandelt (bezogen auf die letzten vier Quartale), was nicht billig ist – der Durchschnitt für REITs lag im ersten Quartal bei 8,32. Wenn man jedoch bedenkt, dass der REIT bereits einen starken Burggraben in einem schnell expandierenden Markt genießt, könnte er sich selbst auf diesen hohen Niveaus noch als attraktives Investment für Privatanleger erweisen.

2. Visa

Der Zahlungsnetzwerkriese Visa verzeichnete im Jahr 2020 einen dramatischen Rückgang der grenzüberschreitenden Transaktionen, da die Pandemie einen Einbruch des internationalen Reiseverkehrs verursachte. Langfristig wird das Unternehmen jedoch von der pandemiebedingten Verschiebung hin zu einer bargeldlosen Wirtschaft profitieren. Da die Akzeptanz von E-Commerce und digitalen Transaktionen weiter zunimmt, erwartet Visa einen Anstieg der Zahlungen von Konsumenten, sowohl der Kredit- als auch der Debit-Transaktionen. Die Zahl der kartenlosen digitalen Transaktionen nimmt weiter zu, wobei die kartenbasierten Transaktionen in der sich erholenden US-Wirtschaft ebenfalls zunehmen.

Visa erwartet, dass kontaktlose Dienste wie digitale Geldbörsen und Zahlungen per Telefon in den kommenden Jahren zu großen Wachstumstreibern werden. Das Unternehmen hat außerdem die Echtzeit-Zahlungsplattform Visa Direct Payouts eingeführt und rollt schrittweise die Infrastruktur für verschiedene Arten von Kryptowährungstransaktionen aus. Die Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu digitalen Erfahrungen treibt auch die Nachfrage nach den Mehrwertdiensten von Visa an, darunter die sichere Zahlungsplattform Cybersource sowie Angebote für Risikomanagement und Authentifizierung.

Dank dieses nachhaltigen Rückenwinds hat die operative Performance von Visa im zweiten Quartal (zum 31. März) in vielen Bereichen bereits das Niveau von vor der Pandemie übertroffen. Das globale Zahlungsvolumen des Unternehmens stieg um 11 % im Vergleich zum Vorjahr und um 16 % im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Jahres 2019. Das US-Zahlungsvolumen stieg ebenfalls um 18 % im Vergleich zum Vorjahr und um 24 % gegenüber 2019.

Während das grenzüberschreitende Volumen im Jahresvergleich immer noch um 11 % gesunken ist, verzeichnete Visa im März und April einen saisonalen Aufschwung. Selbst im ersten Quartal haben sich die Ausgaben im grenzüberschreitenden Reiseverkehr (ohne innereuropäische Reisen) dank der Lockerung von Beschränkungen und der Erholung einiger grenzüberschreitender Reisen verbessert. Da sich das Tempo der Impfungen beschleunigt und sich der internationale Reiseverkehr erholt, könnte Visa in den nächsten Monaten einen deutlichen Sprung im reisebezogenen grenzüberschreitenden Volumen sehen.

Mit einem Kurs-Umsatz Verhältnis bezogen auf die letzten vier Quartale von 22,9 erscheint Visa recht teuer. Es handelt sich jedoch um ein Unternehmen, das gut positioniert ist, um von Netzwerkeffekten und Skaleneffekten in einer sich erholenden Wirtschaft zu profitieren, die sich rasch digitalisiert. Daher bietet das Unternehmen trotz der hohen Bewertung ein attraktives Chancen-Risiko-Verhältnis für Privatanleger.

3. Trulieve Cannabis

Trulieve Cannabis hat im vergangenen Jahr um 194 % zugelegt – und das aus gutem Grund. Das Unternehmen ist einer der wenigen profitablen Betreiber mit Präsenz in mehreren amerikanischen Bundesstaaten (MSOs) im Cannabisbereich. Trulieve hat sich weitgehend auf den medizinischen Marihuana-Markt in seinem Heimatstaat Florida konzentriert. Mit Stand vom 13. Mai betrieb das Unternehmen 82 Ausgabestellen und hatte seine Produkte an 2,5 % der insgesamt 500.000 registrierten Patienten in Florida verkauft. Trulieve konzentriert sich auch auf den Aufbau einer Präsenz in den medizinischen Marihuana-Märkten von Kalifornien, Connecticut, Pennsylvania und Massachusetts.

Die Übernahme der in Arizona ansässigen Harvest Health & Recreation durch Trulieve in einem Aktien-Deal im Wert von 2,1 Milliarden US-Dollar wird die geografische Präsenz des kombinierten Unternehmens auf elf US-Bundesstaaten erweitern. Nach Abschluss des Deals, der für das dritte Quartal erwartet wird, wird Trulieve 126 Ausgabestellen für medizinische und Freizeitzwecke in seinem Portfolio haben, die auf den aufkeimenden Cannabismarkt im Südosten, Westen und Nordosten der USA abzielen. Es wird erwartet, dass das kombinierte Unternehmen im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 1,2 Mrd. US-Dollar und ein bereinigtes EBITDA von 461 Mio. US-Dollar erzielen wird. Das Management denkt auch, dass der Deal das geografische Konzentrationsrisiko von Trulieve reduzieren wird, das sich aus der starken Abhängigkeit des Unternehmens vom Markt in Florida ergeben hat.

Im ersten Quartal (zum 31. März) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 102 % auf 194 Mio. US-Dollar, das bereinigte EBITDA um 87 % auf 91 Mio. US-Dollar und der Nettogewinn um 27 % auf 30 Mio. US-Dollar. Das Unternehmen verfügt auch über eine solide Bilanz, wie die 162 Mio. US-Dollar Barmittel und 86 Mio. US-Dollar Schulden zum Ende des ersten Quartals zeigen.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,6 bezogen auf die letztverfügbaren vier Quartale ist Trulieve im Vergleich zu anderen US-amerikanischen MSOs wie Curaleaf Holdings (OTC: CURLF) und Green Thumb Industries (OTC: GTBIF) günstig bewertet. Die jüngste Geschichte hat gezeigt, dass die legale Cannabisbranche größtenteils rezessionssicher ist – was bedeutet, dass Trulieve sich in einem Marktabsturz voraussichtlich gut bewähren kann. Vor dem Hintergrund des soliden Umsatzwachstums, der Profitabilität und der robusten Wachstumsstrategie kann sich dieses Unternehmen als langfristiger Gewinner für Privatanleger erweisen.

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Dieser Artikel wurde von Manali Bhade auf Englisch verfasst und am 12.06.2021 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. Manali Bhade hat keine Position in einer der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von American Tower, Green Thumb Industries, Trulieve Cannabis Corp. und Visa. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US und Verizon Communications.



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