BioNTech-Aktie im Sturzflug – sind die besten Zeiten vorbei?
Die BioNTech (WKN: A2PSR2) muss zur Abwechslung mal ordentlich Federn lassen. Um mehr als 8 % ist der Kurs am Mittwoch zeitweise gefallen. Aktuell kostet eine Aktie noch knapp 168 Euro (Stand: 16.06.2021). Damit ist der Aktienkurs insgesamt schon um 20 % von seinem Allzeithoch bei 208 Euro gefallen.
Ist das ein Zeichen, dass die Zeiten der rasant steigenden Kurse vorbei sind? Nicht unbedingt!
BioNTech wird noch viele erfolgreiche Quartale sehen
Denn BioNTech könnte mit den Zahlen für die nächsten Quartale noch das eine oder andere Kaninchen aus dem Hut zaubern. Im vergangenen Quartal hat BioNTech bereits bewiesen, dass hier still und heimlich ein neuer Gigant herangewachsen ist. Allein in diesem einen Quartal hat BioNTech einen Umsatz von mehr als 2 Mrd. Euro erreicht. Davon sind insgesamt 1,1 Mrd. Euro nach Steuern als Gewinn hängen geblieben. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das noch vor einem Jahr Umsätze im niedrigen zweistelligen Millionenbereich und Verluste in ähnlicher Größenordnung erwirtschaftet hat.
Je Aktie hat BioNTech einen Gewinn von 4,39 Euro ausgewiesen. In nur einem Quartal, wohlgemerkt! BioNTech ist also aktuell etwa mit dem 38-Fachen des Quartalsgewinns bewertet. In dem Quartal wurden die Impfstofflieferungen aber gerade erst hochgefahren. Im bis Ende des Monats laufenden Quartal könnten Umsatz und Gewinn deshalb noch deutlich höher liegen. Noch fließt das Geld aber nicht in Strömen in die BioNTech-Kassen. Im ersten Quartal haben die Kosten für die Aufstockung der Produktionskapazitäten und der Anstieg der Vorräte deutlich mehr Geld verschlungen, als das Geschäft eingebracht hat. Da die Auslieferungen inzwischen aber auf Hochtouren laufen, dürfte sich zumindest der Lagerbestand stabilisiert haben, was sich positiv auf den Kapitalfluss auswirkt. Denn je größer die Vorräte, desto mehr Kapital wird hier gebunden.
Warum ist der Aktienkurs so stark gefallen?
Medienberichten zufolge werden die Lieferungen an deutsche Impfzentren im Juli fallen, da Teile davon vorgezogen wurden. Das lässt natürlich fürchten, dass die Umsätze in den kommenden Monaten fallen könnten. Aber ist das wirklich so?
Wahrscheinlich nicht! Denn allein am Ende des ersten Quartals hatte BioNTech bereits unterzeichnete Lieferverträge im Umfang von mehr als 12,4 Mrd. Euro allein für dieses Jahr. Insgesamt sollen bis Jahresende 1,8 Mrd. Impfdosen ausgeliefert werden. Bis Anfang Mai wurden davon erst etwa 450 Mio. Impfdosen ausgeliefert. Im ersten Quartal daher noch deutlich weniger. Damit dürfte es sicher sein, dass BioNTech den Umsatz in diesem und den folgenden Quartalen in diesem Jahr weiter steigern wird. Beim Gewinn dürfte die Entwicklung ganz ähnlich aussehen.
Wie die Situation in den kommenden Jahren aussehen wird, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Dafür muss klar sein, wie groß die Nachfrage nach Impfstoffen sein wird, wenn ein Großteil der Bevölkerung weltweit vollständig geimpft ist. BioNTech ist aber auf große Liefermengen vorbereitet. Bis Jahresende soll die Fertigungskapazität auf drei Milliarden Impfdosen pro Jahr steigen. Im kommenden Jahr soll es sogar noch mehr werden.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.