GameStop-Aktie: Auch nach den Q1-Zahlen teuer!
Die GameStop-Aktie (WKN: A0HGDX) ist zumindest mit Blick auf den Aktienkurs eine der Geschichten dieses Jahres. Das Hochpushen des Kursen vonseiten der Privatinvestoren, das Sich-Entgegenstellen gegen vermeintlich böse Hedgefonds und eine Performance, die in kürzester Zeit ihresgleichen sucht, dürfte in vielen Jahresrückblicken ein Thema sein.
Foolishe Investoren, die auf die GameStop-Aktie setzen, sollten allerdings den fundamentalen Blick nicht vergessen. Jetzt hat das Unternehmen frische Zahlen präsentiert, die mir jedenfalls eines zeigen: Die Aktie ist weiterhin überaus teuer. Selbst noch nach der Korrektur um ca. 16,7 % am Donnerstag dieser Woche.
GameStop-Aktie: Die Zahlen im Blick!
Wie das Management hinter der GameStop-Aktie jedenfalls verkünden konnte, nimmt der Turnaround weiter Form an. So kletterten die Umsätze im letzten Quartal um 25,1 % auf 1,277 Mrd. US-Dollar. Allerdings sind es die Ergebniszahlen, die weiterhin besorgniserregend sind.
So lag das operative Ergebnis bei einem Verlust von 40,8 Mio. US-Dollar. Netto und unterm Strich wies das Management einen Verlust in Höhe von 66,8 Mio. US-Dollar aus, was einem Ergebnis je Aktie von -1,01 US-Dollar entsprochen hat. Ergebnisseitig ist der Turnaround entsprechend weit entfernt. Selbst das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen liegt mit 0,7 Mio. US-Dollar derzeit in der Verlustzone. Im Endeffekt ist das Umsatzwachstum beziehungsweise der Turnaround bei den Erlösen das Einzige, was positiv ist.
Eine Prognose für das laufende Jahr gibt es zudem nicht. Das Management verweist bloß darauf, dass die Umsätze im Mai weiterhin um 27 % im Jahresvergleich geklettert sind. Auch das könnte natürlich einen moderaten Turnaround für die GameStop-Aktie umsatzseitig bedeuten. Wobei es eben auch andere Schlagzeilen rund um Verwässerungseffekte gibt. Oder die fundamentale Bewertung, die alles andere als preiswert ist.
Bewertung & Verwässerung
Wie wir nämlich mit Blick auf die GameStop-Aktie jetzt und sogar nach der Korrektur feststellen können, beläuft sich die Marktkapitalisierung im Moment auf 15,6 Mrd. US-Dollar. Gemessen an diesen Quartalsumsätzen in Höhe von 1,30 Mrd. US-Dollar (aufgerundet!) liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei 3. Das könnte für eine Wachstumsaktie natürlich günstig sein. Das Unternehmen ist für mich jedoch kein Wachstums-, sondern ein Turnaround-Kandidat mit einem weiterhin kriselnden Filialgeschäft. Die Ergebnisse verdeutlichen das im Grunde genommen recht gut, auch wenn der E-Commerce potenziell verlockend ist.
Zudem möchte das Management die weiterhin hohen Kurse erneut nutzen, um neue GameStop-Aktien herauszugeben und damit die Liquiditätslage zu verbessern. Für Investoren heißt das wiederum: Es droht eine weitere Verwässerung.
Keine Frage: Auch das dürfte die Aktie weiterhin teurer werden lassen. Ich schaue mir das Spektakel daher weiterhin aus der Distanz an. Weder auf der Long- noch auf der Short-Seite wage ich persönlich ein Investment.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.