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Gazprom schüttet bald 50 % seines Gewinns aus! Hol‘ dir einfach deine hohen Heizausgaben zurück

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Die Aktie von Gazprom (WKN: 903276) ist in den letzten Wochen ausgezeichnet gelaufen. Für die vergangenen drei Monate steht unterm Strich ein sattes Plus von 21 %. Aktuell wird das ADR (American Depository Receipt) zu 6,17 Euro (Stand: 8. Juni 2021) gehandelt.

Dabei half natürlich auch die äußerst positive Entwicklung in Sachen Nord Stream 2. Nachdem die Pipeline fertiggestellt ist, wird die Marktmacht des russischen Konzerns in Europa deutlich ansteigen.

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Nord Stream 2 wird früher fertig

Am 4. Juni erfolgte die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dem Sankt Petersburger Wirtschaftsforum: Die erste Röhre der Pipeline sei am gleichen Tag vollständig verlegt worden und müsse nun zusammengeschweißt werden.

Die zweite Röhre soll in zwei Monaten fertiggestellt sein. Bislang wurde das Finale für Ende des Jahres angekündigt.

Gazprom wächst im ersten Quartal

Gazprom ist immer etwas später dran als andere Konzerne. Zu den ersten drei Monaten 2021 hat der Gasriese erst am 26. Mai vorläufige Zahlen präsentiert.

Demnach stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 31 %. Der Gewinn kletterte in den grünen Bereich auf umgerechnet 5,2 Mrd. Euro. Die Gründe für den Aufwind liegen auf der Hand: In der Wintersaison 2020/21 haben sich die Marktbedingungen zugunsten von Gazprom entwickelt. Mit der relativ kalten Wintersaison stiegen auch die Heizkosten. Doch warten wir einmal ab, bis das geprüfte Zahlenwerk vorliegt.

Erfreulich gut lief bereits das Schlussquartal 2020

Gegenüber dem Vorjahr stieg das Nettoergebnis von Gazprom im vierten Quartal 2020 um 129 %. Dem Konzern kam zugute, dass die Gaspreise im vierten Quartal 2020 wieder stark anzogen. Der Cashflow konnte um 72 % zulegen, der Umsatz um immerhin 3 %.

Gazprom liefert mehr Flüssiggas

Insgesamt beliefert der Konzern mit seinem Liquified Natural Gas (LNG) bereits 14 Länder. Größter Abnehmer ist Indien. Etwa ein Viertel der aktuellen Produktionsmenge geht an dieses Schwellenland. Auf Platz zwei und vier finden wir jedoch Kunden aus Europa: die Niederlande und Großbritannien.

Als die Energiepreise im Sommer 2020 im Keller waren, brach der weltweite LNG-Markt zwar dramatisch ein, Gazprom war davon jedoch nicht betroffen. Im Gegenteil: Der Konzern konnte davon sogar auf zweierlei Weise profitieren. Zum einen musste Gazprom seine Förderung von LNG nicht drosseln, die Absatzmenge hat sich gegenüber dem Vorjahr sogar verdoppelt. Zum anderen konnte der Konzern auch sein herkömmlich gewonnenes Gas unterbrechungsfrei liefern.

Gazprom legt großen Wert auf seine Dividende

Allein schon aufgrund der hohen Staatsbeteiligung. Der Konzern kündigte an, die jährliche Ausschüttungsquote auf den Gewinn schrittweise auf 50 % hochzufahren. 2022 sollte es so weit sein. Nun setzt Gazprom dies schon ein Jahr früher um. Der Ausschüttungsbetrag je Aktie ist dadurch – trotz deutlich schwächerem Nettoergebnis – nicht sehr viel geringer als im Vorjahr. Es wird diesmal je Aktie umgerechnet 0,14 Euro geben. Je ADR (American Depository Receipt), das zwei Aktien repräsentiert, werden es somit 0,28 Euro sein. Zum aktuellen Kurs des ADR liegt die Dividendenrendite somit bei 4,5 %.

Ein wenig Vorsicht ist angeraten

Da Gazprom seine Dividendenpolitik am Gewinn orientiert und nicht am Cashflow, können die Dividenden im Zeitverlauf stärker schwanken als bei anderen Unternehmen.

Mit dem russischen Staat als Großaktionär können wir Fools aber davon ausgehen, dass Gazprom stets bemüht sein wird, die Auszahlung am oberen Ende der möglichen Bandbreite anzusetzen. Schließlich sind die Dividendeneinnahmen eine wichtige Säule der russischen Haushaltsfinanzierung. Wann immer möglich, wird Gazprom in Sachen Dividendenerhöhung großzügig sein. In Sachen Kürzungen wird der Konzern hingegen eher Vorsicht walten lassen.

Die Aktie ist weiterhin günstig

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 9,3, das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 0,9. Für 97 investierte Euro-Cent erhalten Aktionäre einen Euro vom Umsatz. Das sind allesamt günstige Werte. Und in Zeiten, in denen fast alle Assets atemberaubende Preisregionen erklimmen, juckt es so manchem Investor sicherlich schon jetzt in den Fingern.

Doch das Unternehmen ist natürlich nichts für Jedermann. Ich kann jeden gut verstehen, der aus politischen Gründen abwinkt.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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