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Die Touristen kommen wieder! Solltest du jetzt in die Lufthansa-Aktie einsteigen?

Glückliches Rentner-Ehepaar am Meer Rentenalter
Foto: Getty Images

Die Corona-Pandemie neigt sich dank der Impfkampagnen ihrem Ende entgegen, wie es scheint. Die Touristikbranche sieht schon wieder Licht am Ende des Tunnels. Die Buchungszahlen steigen seit mehreren Wochen. Und auch die Lufthansa (WKN: 823212) will nun 50 ihrer Flugzeuge reaktivieren, um auf die höhere Nachfrage zu reagieren. Heute notiert die Aktie bei 10,74 Euro (Stand: 1. Juni 2021). Was bedeutet der Miniaufschwung langfristig für sie?

Der Lufthansa-Vorstand frohlockt

Vorstandsmitglied Harry Hohmeister sagte zuletzt: „Seit acht Wochen wachsen die Buchungszahlen stabil, in der vergangenen Woche mit einem deutlichen Sprung nach oben. Das waren die stärksten sieben Tage seit April 2020.“

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Für Flüge im Juli und August sieht er die Nachfrage „zehn- bis elfmal so hoch“ wie noch vor vier Wochen. Auf manchen Strecken sei die Nachfrage noch weiter gestiegen. Die Corona-Krise hatte den deutschen Luftfahrtkonzern dazu gezwungen, Hunderte Flugzeuge im Hangar stehen zu lassen.

Hat die Lufthansa nun genug Aufwind, um sich aus der Krise zu stemmen?

Die Pleite war im Sommer 2020 womöglich näher, als manch ein Aktionär und Konzernmanager wahrhaben wollte. Vor einem Jahr erhielt die Lufthansa 9 Mrd. Euro an staatlichen Hilfen, um inmitten der Pandemie eine Insolvenz zu vermeiden.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds investierte insgesamt 5,8 Mrd. Euro in Form stiller Einlagen. Die Regierungen der Schweiz, von Österreich und Belgien gaben Kredite von insgesamt 2 Mrd. Euro. Die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau gab 1 Mrd. Euro.

Jetzt sitzt der Staat mit im Flieger

Aufgrund der gezahlten Staatshilfen hat die EU-Kommission Finanzexperten von Smith and Williamson als Aufseher zur Lufthansa geschickt. Und diese nehmen es besonders genau. Jede Transaktion, so klein sie auch ist, könnte gegen die Auflagen der EU-Kommission verstoßen.

Im operativen Tagesgeschäft sind die Finanzspritzen somit eine deutliche Belastung geworden. Die Ablösung der Kredite hat somit auch aus Sicht von uns Anlegern oberste Priorität.

Doch einfach wird die Umschuldung sicherlich nicht. Bereits für eine Kapitalerhöhung existieren hohe Hürden. Hier müssen der Staat und seine Aufseher mitziehen. Auch die vom Management angedachten Verkäufe von Beteiligungen gestalten sich kompliziert.

Was wir nicht vergessen dürfen: All diese bürokratischen Verpflichtungen, die die Lufthansa im Zuge der staatlichen Kredite eingegangen ist, binden im operativen Geschäft Kapazitäten, die für den Neustart dringend gebraucht werden. Gerade jetzt, da eine neue Touristenwelle im Sommer winkt, müssen die Lufthansa-Mitarbeiter über die Stöckchen der Bürokraten springen. Das bindet Zeit und Geld. Und von beidem hat die Deutsche Lufthansa zu wenig.

Der Kranich hat noch etwas Luft

Dank des dicken, vom Staat genährten Cash-Polsters kann die Lufthansa noch weiterarbeiten. Das Umlaufvermögen deckt 71 % der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Diese Kennzahl war auch vor der Krise nicht wirklich besser. Der Verschuldungsgrad konnte in den letzten Wochen etwas reduziert werden. Die Gesamtschulden liegen aber auch heute noch bei rund 670 % des Eigenkapitals. Das ist sehr hoch.

Der Free Cashflow befindet sich weiterhin im tiefroten Bereich. Aussicht auf Besserung gibt es nicht.

Der Turnaround lässt auf sich warten

Es gibt am Aktienmarkt einige attraktive Wetten auf die Wiedereröffnungsstrategien in Nordamerika und Asien. Doch bei der Deutschen Lufthansa sehe ich beim besten Willen keine vielversprechenden Chancen.

Der Kranich hat sich mit den Krediten zwar Zeit gekauft, doch vor allem auch lästige Verpflichtungen ans Bein gebunden, die ihn noch lange Zeit ausbremsen werden.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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