Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Tritium-Aktie wird handelbar: 30 % Rendite pro Jahr mit dem Ladetechnik-Partner von Ionity (?)

Tritium-Aktie vor Börsengang
Bild: Tritium

Bald werden jährlich viele Millionen Elektrofahrzeuge verkauft. Sie alle wollen gelegentlich aufgeladen werden und das kann je nach Ladetechnik dauern. Damit es keinen Stau an öffentlichen Ladestationen gibt, müssen Schnellladenetze massiv ausgebaut werden. Hier kommt Tritium ins Spiel, einer der stärksten Anbieter von Gleichstromgeräten. Aber hat die bereits jetzt handelbare Tritium-Aktie auch ein attraktives Profil?

Wie die Tritium-Aktie handelbar wird

Wie so oft in letzter Zeit wird der Börsengang von Tritium über ein spezielles Akquisitionsvehikel (englisch kurz: SPAC) erfolgen. Decarbonization Plus Acquisition Corp II (WKN: A2QPLW) stattete sich im Zuge seines eigenen Börsengangs vor einigen Monaten mit gut 400 Mio. US-Dollar aus, um auf die Jagd nach einem passenden Zielobjekt zu gehen.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

In das Beuteschema passt Tritium. Vor wenigen Tagen einigten sich die Verantwortlichen der beiden Gesellschaften auf eine Fusion. Im Ergebnis sollen rund 70 % der Anteile an dem kombinierten Unternehmen bei den bestehenden Tritium-Eigentümern verbleiben, während die neuen, einschließlich der SPAC-Aktionäre, auf 30 % kommen werden.

Immerhin 6 % greift der SPAC-Sponsor ab und für die Durchführung der Transaktion sind Kosten in Höhe von 55 Mio. US-Dollar vorgesehen. Das hört sich nach sehr viel an, liegt aber im üblichen Rahmen. Voraussichtlich werden sich die Partner einige Monate Zeit nehmen, um den Deal abzuschließen.

Danach wird Tritium offiziell an der Nasdaq unter dem Tickersymbol DCFC (das steht für „Gleichstrom-Schnellladen“) gehandelt werden und die Marktkapitalisierung wird sich etwa vervierfachen.

Ob die Fusion zustande kommt, ist erst dann zu 100 % sicher, wenn tatsächlich aus der SPAC-Aktie die Tritium-Aktie wird. So hängt zum Beispiel der SPAC-Deal von EVBox derzeit in der Luft, offenbar weil der Tritium-Wettbewerber Probleme hat, seinen Jahresabschluss für 2020 sauber fertigzustellen.

Wie attraktiv ist die Tritium-Aktie?

Bisher haben sich Ladetechnik-Aktien wie etwa Compleo Charging Solutions (WKN: A2QDNX) als sehr populär erwiesen. Bei Tritium wollte jedoch bisher keine Begeisterung aufkommen, der Kurs blieb unmotiviert unter der 10-Dollar-Schwelle.

Derzeit stellt sich die Börse allerdings allgemein gegen den SPAC-Markt. Der große Hype ist erst einmal vorbei. Die vielen Deals haben die Investoren müde gemacht, sodass sicherlich die eine oder andere Perle zu Unrecht keine Beachtung findet. Gehört die Tritium-Aktie dazu? Hier sind die Argumente, mit der für den Deal geworben wird:

  • Tritium wird das einzige börsennotierte Unternehmen sein, das sich auf Gleichstrom-Schnellladesysteme fokussiert.
  • Mit über neun Jahren seit der ersten Produktvorstellung gehört Tritium zu den Pionieren. Die Systeme haben sich unter härtesten Umgebungsbedingungen bei vielfältigen Kundengruppen bewährt.
  • Es gibt nur fünf bis zehn größere Wettbewerber. Obwohl in Australien beheimatet, ist Tritium internationaler aufgestellt als viele Konkurrenten (stark in Nordamerika, Europa, Australien/NZ).
  • Fortschrittliche Flüssigkühlung mit Vorteilen bei Energieverbrauch, Wartungsaufwand und Stellplatzverbrauch gegenüber herkömmlich luftgekühlten Systemen.
  • Eigene Software, die globale Skalierung und lokale Anpassbarkeit verbindet und datengetriebene Wertschöpfung ermöglicht. Das Software- und Servicegeschäft wächst mit der installierten Basis.
  • Starkes Partner-Ökosystem.

Auf dieser Basis sollen die Umsätze von gut 80 Mio. US-Dollar im laufenden Jahr zügig auf über 1,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2026 hochschießen. Aus den aktuell noch hohen Verlusten sollen ab 2023 stattliche Gewinne werden. Für 2026 peilt das Management einen freien Cashflow von über 300 Mio. US-Dollar an. Die Aktie ist so bewertet, dass Aktionäre bei Erfüllung des Plans bis dahin rund 30 % Rendite pro Jahr machen. Das erscheint sehr attraktiv.

Mein Fazit

Ich frage mich, ob es wirklich ein Vorteil ist, lediglich Schnellladesysteme anzubieten und auf das Massengeschäft mit Wechselstromgeräten zu verzichten. Die Vollsortimenter bekommen eher den Fuß in die Tür und können gegebenenfalls ihre Software besser skalieren. Dazu muss man allerdings sagen, dass Tritium als Technologiepartner bei diversen großen Marken im Geschäft ist.

Potenzielle Wettbewerber wie ChargePoint (WKN: A2QK1P) und Siemens (WKN: 723610) haben Tritium-Systeme unter ihrer eigenen Marke ins Programm genommen. Auch das führende europäische Schnellladenetz Ionity und der große amerikanische Tankstellendienstleister Gilbarco Veeder-Root zählen zu den zahlreichen erstklassigen Referenzen.

Die Anzahl der echten Rivalen erscheint tatsächlich begrenzt. Mit der Kapitalspritze von über 300 Mio. US-Dollar wird Tritium mit Volldampf seine Wachstumsstrategie umsetzen können. Weitere Marktanteilsgewinne sind wahrscheinlich, zumal schon nächstes Jahr wegweisende Produkte auf den Markt kommen sollen, darunter ein batteriegepuffertes 1-Megawatt-System.

Und all das in einem Markt, der sich in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich mehr als verzehnfachen wird. Wenn es dann noch wie geplant mit der operativen Marge von über 20 % klappt, dann sollte einem Anschwellen der Marktkapitalisierung auf rund 5 Mrd. US-Dollar bis 2026 nichts mehr im Wege stehen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



Das könnte dich auch interessieren ...