Siemens Gamesa-Aktie: 2 Gründe, weshalb es langfristig weiter raufgehen könnte
Die Aktie von Siemens Gamesa Renewable Energy (WKN: A0B5Z8) ist seit 2016 an der Börse gelistet. Damals hat Siemens sein Windkraftgeschäft mit der spanischen Gamesa fusioniert. In den darauffolgenden Jahren hat die Aktie eine wilde Achterbahnfahrt durchgemacht. Letztendlich ging es aber doch deutlich rauf. Wer die Aktie damals gekauft hat, könnte sich inzwischen über einen Wertzuwachs von mehr als 50 % freuen (Stand: 28.05.2021).
Aktuell gibt es aus meiner Sicht zwei Gründe, weshalb die Aktie in den kommenden Monaten und Jahren weiter an Wert gewinnen könnte.
1. Die Branche erholt sich von einer langen Flaute
Die gesamte Windkraftbranche erlebt gerade einen enormen Aufschwung. Bei praktisch allen großen Marktteilnehmern sind die Auftragsbücher prall gefüllt, sodass die seit 2016 andauernde Flaute als beendet angesehen werden kann.
In den Jahren bis 2016 gab es dank üppiger Subventionen eine enorme Nachfrage nach Windkraftanlagen. In den Folgejahren ist die Nachfrage aber stark eingebrochen, was zu einem Preiskampf unter den Herstellern geführt hat. Das hat erhebliche Spuren in den Bilanzen der Konzerne hinterlassen, von denen sie sich erst jetzt langsam wieder erholen.
Bei Siemens Gamesa ist der Umsatz allein von 2017 auf 2018 von 11 Mrd. Euro auf nur noch 9,1 Mrd. Euro eingebrochen. Auch im letzten Geschäftsjahr lag der Umsatz noch deutlich unter dem Spitzenwert von 2017. Dank der steigenden Nachfrage dürften sich die Umsätze aber wieder dem Rekordniveau annähern und diese auf absehbare Zeit sogar übersteigen. Das wird auch der Profitabilität auf die Sprünge helfen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat Siemens Gamesa noch einen Verlust von fast 54 Mio. Euro verbucht. Hier gibt es also noch jede Menge Luft nach oben.
2. Siemens Gamesa-Mutter will die Struktur vereinfachen
Noch wichtiger ist aber die Tatsache, dass Siemens Gamesa einen Großaktionär hat, der auf lange Sicht wohl alle Aktien übernehmen möchte. Siemens Energy (WKN: ENER6Y) besitzt nach aktuellem Stand bereits 67 % der Aktien und kann die Tochter daher bereits in der eigenen Bilanz konsolidieren. Die Gewinne, die Siemens Gamesa erwirtschaftet, finden sich also anteilig auch in den Gewinnen von Siemens Energy wieder.
Da das Windkraftgeschäft im Gegensatz zu den traditionellen Kraftwerken ein wachsender Markt ist, wird Siemens Energy früher oder später auch den Rest der Siemens Gamesa-Aktien kaufen wollen. Vor wenigen Tagen gab es bereits Spekulationen, dass ein Übernahmeangebot direkt bevorstehen könnte. Das wurde zwar vom Konzern dementiert, aber für die Zukunft ausschließen möchte man das Szenario auch nicht.
Wie wichtig die Tochter Siemens Gamesa wirklich ist, zeigt der Vergleich der Marktwerte. Allein der 67-%-Anteil, den Siemens Energy an der Tochter hält, ist derzeit mehr als 12 Mrd. Euro wert. Der Gesamtkonzern ist mit insgesamt 18 Mrd. Euro nicht viel mehr wert. Im Falle einer Übernahme können Aktionäre damit rechnen, eine satte Prämie auf den aktuellen Kurs zu bekommen. Selbst wenn es nicht zu einer Übernahme kommen sollte, könnte die steigende Nachfrage in den kommenden Jahren aber dafür sorgen, dass der Aktienkurs weiter steigt.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.