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NEL-Aktie im Tiefflug und Nordex auf der Kippe: Wo Anleger lauern sollten

Die Aktien von NEL (WKN: A0B733) und Nordex (WKN: A0D655) eignen sich hervorragend für Vergleiche. Beides sind Anlagenbauer, die für eine grünere Zukunft stehen. Beide rechnen beim Absatzvolumen in installierten Megawatt. Und weil Klimaschutzpolitik nun auf beiden Seiten des Atlantiks zumindest rhetorisch Priorität genießt, konnten Anlegern in beiden Fällen gute Gewinne realisieren über die letzten zwölf Monate.

Zuletzt ist die NEL-Aktie jedoch übel eingebrochen und auch bei Nordex fehlen seit einem halben Jahr neue Impulse für den Kurs. Da frage ich mich, ob dies nicht eine hervorragende Einstiegsgelegenheit darstellt.

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Die Wasserstoffwirtschaft beschleunigt nicht nur sich, sondern auch die Windkraft

Die Wasserstoffwirtschaft hat über die letzten zwei Jahre eine mächtige Beschleunigung erfahren. Während 2019 noch davon ausgegangen wurde, dass bis 2030 rund 2,3 Megatonnen grüner und blauer Wasserstoff produziert werden, zeigen aktuellere Analysen von McKinsey aus dem Jahr 2020, dass es wohl mindestens 6,7 Megatonnen werden.

Dafür ist jedoch zwingend ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich. Sonst ergibt es kaum Sinn. Und daran sollte die Windkraft einen großen Anteil haben. Der politische Wille zur vermehrten Nutzung ist in immer mehr Ländern und Regionen vorhanden. Und die neueste Generation der 5-Megawatt-Klasse hilft dabei, neue Onshore-Märkte zu erobern. Sowohl für NEL als auch für Nordex ergeben sich folglich ausgezeichnete Wachstumschancen.

Um diese Potenziale nutzen zu können, ist die Grundvoraussetzung, dass NEL und Nordex in ihren jeweiligen Märkten spitze sind beim Preis-Leistungs-Verhältnis. Gleichzeitig sollten sie eine marktführend niedrige Kostenbasis sicherstellen, um auskömmliche Margen erwirtschaften zu können.

Wer kann seine Chancen besser ergreifen, NEL oder Nordex?

Nordex startet dabei von einer ungleich höheren Umsatzbasis. NEL hingegen kann möglicherweise einen höheren Marktanteil für sich reklamieren, da die Norweger bei der Elektrolyse klar zu den Top-Spielern gehören. Nordex wiederum ist in den letzten Jahren aus der globalen Top 10 herausgeflogen. Allerdings sind dort sieben chinesische Rivalen drin, wovon die meisten primär den Heimatmarkt bedienen.

In mehreren europäischen und amerikanischen Einzelmärkten behauptet Nordex hingegen hohe Marktanteile. In dieser Hinsicht hat das Unternehmen positiv überrascht, was die Aktie von unter 7 Euro auf 29 Euro hochtrieb. Die Delta4000-Plattform kommt weiterhin ausgezeichnet an. Man muss allerdings auch dazusagen, dass die chinesische Konkurrenz mit dem beispiellosen Boom zu Hause alle Hände voll zu tun hatte.

Wenn nun die Subventionen nicht mehr ganz so üppig fließen, könnten die im vergangenen Jahr aufgebauten Kapazitäten vermehrt dazu eingesetzt werden, in den Märkten von Nordex anzugreifen. Hinzu kommt, dass mit weiterhin sinkenden Preisen zu rechnen ist. Von daher ist weiterhin unklar, ob der Aufwärtstrend beim Umsatz anhalten wird.

Die NEL-Aktie auf der anderen Seite schien die Turbulenzen bei Partner Nikola Corp. (WKN: A2P4A9) zunächst gut zu verkraften und glänzte mit einem Feuerwerk an neuen Initiativen. Das Schmieden von starken Partnerschaften sollte dabei helfen, die Marktposition zu zementieren. NEL wird früher als die meisten Wettbewerber größere Stückzahlen fertigen und kann so schneller die Kosten senken.

NEL hat sich als eine erste Adresse bei Wasserstoffprojekten etabliert, während Nordex nach dem aktuell noch laufenden Höhenflug mittelfristig in Bedrängnis kommen könnte. Von daher gefällt mir die Ausgangsposition bei der NEL-Aktie aktuell besser.

Darum ist die NEL-Aktie jetzt attraktiver

Mit den jüngsten Kursrückgängen sind die beiden bei der Marktkapitalisierung wieder zusammengerückt:
NLLSF Market Cap Chart

Chart erstellt mit YCharts. Vergleich der Marktkapitalisierung von NEL und Nordex über 3 Jahre (in US-Dollar, Stand: 10.05.2021)

Beide werden mit rund 2,5 Mrd. Euro bewertet (ca. 3 Mrd. US-Dollar). Welches Unternehmen hat also eher das Zeug, auf lange Sicht diese Bewertung zu rechtfertigen?

Klarer abzusehen ist der Weg von Nordex. Aktuell schreibt das Unternehmen trotz der guten Auftragslage kaum Profite. Erforderlich wären jedoch zuverlässige Nettogewinne im Bereich von 150 bis 250 Mio. Euro, und das bei sinkenden Preisen und Weltmarktanteilen. Ob das die steigende Marktnachfrage ausgleichen kann? Diese wird sich voraussichtlich eher auf den Offshorebereich konzentrieren, den Nordex nicht bedient.

Ich tue mich schwer, weiteres Aufwärtspotenzial zu erkennen. Da bietet NEL schon mehr Fantasie. Gelingt es den Norwegern, ihr starkes Partnernetzwerk zu hebeln und technologisch an der Spitze zu bleiben, dann werden die Umsätze schon bald explodieren. Ähnlich wie heute die Top-Spieler bei Windturbinen dürften in zehn bis zwanzig Jahren auch die Marktführer bei der Elektrolyse zweistellige Milliardenbewertungen bieten.

Der Weg dorthin ist allerdings noch lang und steinig. Anleger, die hier einsteigen wollen, finden möglicherweise noch ein günstigeres Kursniveau.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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