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Kuka-Aktie: So könnte der Weg aus den roten Zahlen gelingen

Industrie 4.0
Quelle: Getty Images

Der Roboterbauer Kuka (WKN: 620440) hat harte Zeiten hinter sich: Schlecht gemanagte Großprojekte drückten in den letzten Monaten gewaltig die Margen. Hinzu kam die Krise der Autoindustrie und ein Wachstumsrückgang in China. Und dann auch noch die Coronakrise …

Aktuell notiert die Aktie bei 52,20 Euro (Stand: 23. April 2021). Von ihrem Allzeithoch im Oktober 2017 ist sie weit entfernt. Besteht Hoffnung auf bessere Zeiten?

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2020 schrieb Kuka knallrote Zahlen

Auch aufgrund der Coronakrise sank der Umsatz allein im vergangenen Jahr um gut 19 % auf 2,6 Mrd. Euro. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre sank der Umsatz um 2,8 % pro anno.

Netto machte das Unternehmen 2020 einen Verlust in Höhe von 103 Mio. Euro nach einem Gewinn von knapp 9 Mio. Euro im Jahr zuvor. Zum Höhepunkt der Aktie im Jahr 2017 belief sich der Nettogewinn noch auf 89 Mio. Euro.

Der Free Cashflow rutschte 2020 ebenfalls wieder ins Minus.

Kuka muss in die schwarzen Zahlen zurückkehren

Gewinne wären mit Sicherheit die beste Medizin gegen die skeptische Anspannung aufseiten der chinesischen Mehrheitseigentümer des Haushaltsgerätekonzerns Midea (ISIN: CNE100001QQ5).

Midea hatte im Jahr 2016 rund 4,5 Mrd. Euro für Kuka bezahlt. Die Chinesen brauchen nun aber Geduld mit ihrer kriselnden Tochter. Sie müssen warten, bis sich der Markt für Automatisierung wieder weltweit kräftig erholt. Wie lange das dauert, kann niemand seriös sagen.

In diesem Jahr erwartet die Midea-Tochter steigende Umsätze und ein positives operatives Ergebnis. Dabei helfen sollen vor allem die guten Chinageschäfte. Kuka hat unter anderem neue, einfachere Roboter für die asiatischen Märkte entwickelt.

Kuka plant ein „Windows für Roboter“

Das System mit dem internen Programmnamen „Robot X-perience“ zielt auf das Herzstück der Robotik. Es soll die Programmierung stark vereinfachen und letztlich ein intuitiv bedienbares App-Ökosystem ermöglichen.

Auf diesem Weg will Kuka zunächst den Absatz von kollaborativen Robotern, sogenannten „Cobots“, die zusammen mit Menschen Aufgaben erledigen, deutlich steigern. Derzeit laufen bereits erste Piloteinsätze bei Kunden.

Die komplette Produktpalette soll umgestellt werden

Bei der Entwicklung neuer Modelle will Kuka noch intensiver mit Kunden zusammenarbeiten und rechtzeitig ihr Feedback einholen. Damit sich die Cobots durchsetzen, müssen sie vor allem deutlich einfacher bedienbar sein. Bislang dauerte es in der Regel viele Stunden, bis ein neuer Roboter einsetzbar war.

Die Vorgabe aus dem Management lautet nun: Mit dem neuen Betriebssystem sollte ein Mensch ohne Programmiererfahrung einen neuen Roboter auspacken, programmieren und in Betrieb nehmen können in einer Zeit, die kürzer ist als ein Fußballspiel. Mit der neu entstehenden Plattform soll das gelingen.

Der Nutzer kann anhand eines 3D-Modells auf einem Handbediengerät oder seinem Laptop dem Cobot Aufgaben zuweisen, zum Beispiel Gegenstände zu greifen und zu platzieren. Mit dem „Easy to use“-Konzept will Kuka ganz neue Kundengruppen erschließen, zum Beispiel in der Konsumgüterindustrie.

Pluspunkt für Kuka ist die ordentliche Bilanz

Die Schulden sind niedrig, die Cash-Bestände hoch. Das Umlaufvermögen übersteigt die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 41 %. Die Gesamtschulden entsprechen gerade einmal 34 % des Eigenkapitals.

Einzig die immateriellen Vermögenswerte bereiten mit 17 % der Bilanzsumme ein wenig Kopfschmerz. Hier drohen Abschreibungen, sollte das operative Geschäft nicht zeitnah wieder in Gang kommen.

Kukas Chance liegt in den Hochlohnländern

Hier müssen Fertigungsprozesse hoch automatisiert sein, damit sie sich rechnen. Zugutekommt dem Unternehmen also, dass bereits rund 72 % der Umsätze in Europa und Nordamerika erwirtschaftet werden. Dieser Fokus und das Netzwerk können in Zukunft genutzt werden.

Dennoch steht Kuka unter Druck, Fortschritte zu liefern. Für die renditebewussten Mehrheitseigner gab es zuletzt viele Enttäuschungen. Doch Midea scheint sich langfristig zu orientieren und hält Kuka (noch) die Treue.

Die Zukunftsperspektive ist schwierig zu fassen. Klar ist, dass das neue Betriebssystem ein Erfolg werden muss. Das Unternehmen bleibt auf meiner Watchlist. Bevor ich jedoch ein Investment näher in Erwägung ziehen werde, warte ich erst die Entwicklungen der kommenden zwölf Monate ab. Aktuell ist die Investmentqualität in meinen Augen zu gering, die Perspektive zu unsicher.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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