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Laut Wall Street: 5 Value-Aktien mit 26 bis 50 % Wachstumschancen

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Foto: Getty Images

Mehr als ein Jahrzehnt lang drehte sich an der Wall Street alles um Wachstumsaktien. Historisch niedrige Kreditzinsen und die vorangegangene 11-jährige Wirtschaftsexpansion gaben diesen Unternehmen Aufwind.

Aber das könnte sich ändern.

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Über einen sehr langen Zeitraum (90 Jahre, 1926–2015) haben sich Value-Aktien besser entwickelt als Growth-Aktien. Darüber hinaus haben sich Value-Aktien in der Vergangenheit in den frühen Phasen eines wirtschaftlichen Aufschwungs besonders gut entwickelt – und genau da befinden wir uns jetzt.

Laut den 12-Monats-Konsenskurszielen der Analysten an der Wall Street sind fünf Value-Aktien besonders günstig mit einem impliziten Aufwärtspotenzial von 26 bis zu 50 %. Noch interessanter ist, dass diese Unternehmen alle aus zwei bestimmten Branchen stammen: Arzneimittelentwicklung und Edelmetallabbau.

Vertex Pharmaceuticals: Erwartetes Wachstumspotenzial von 34 %

Das Erste, was Anleger über Value-Aktien wissen sollten, ist, dass einige davon auch Wachstumswerte sein können. Dies ist bei dem Spezialmedikamentenentwickler Vertex Pharmaceuticals (WKN: 882807) der Fall, der jährlich um einen zweistelligen Prozentsatz wächst, aber ein Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 16 aufweist. Sollte sich das einjährige Kursziel der Wall Street von fast 285 USD als richtig erweisen, bietet Vertex ein Wachstumspotenzial von etwa 34 %.

Der Ruhm von Vertex liegt in der erfolgreichen Behandlung von Mukoviszidose (CF). Mukoviszidose ist eine schwer zu behandelnde Erbkrankheit. Vertex hat mehrere Generationen von genspezifischen Behandlungen entwickelt, einschließlich seines neuesten Blockbusters, der Kombinationstherapie Trikafta. Dieses neueste Medikament kann bei etwa 90 % aller CF-Patienten eingesetzt werden (es zielt auf die häufigste Mutation ab) und wird voraussichtlich einen Jahresumsatz von 6 Milliarden USD haben. Zum Vergleich: In seinem ersten vollen Jahr in den Apotheken im Jahr 2020 erzielte es einen Umsatz von fast 3,9 Milliarden USD.

Vertex hat auch ausreichend Cash. Das Unternehmen beendete das vergangene Jahr mit 6,66 Milliarden USD an liquiden Mitteln und börsengängigen Wertpapieren. Das gibt dem Unternehmen mehr als genug Kapital, um Behandlungen außerhalb des Mukoviszidose-Bereichs anzugehen.

Kurz: Dies ist ein besonderes Unternehmen im Biotech-Bereich, das nicht annähernd genug Aufmerksamkeit erhält.

SSR Mining: Erwartetes Wachstumspotenzial von 37 %

Es gibt wohl kaum eine Branche, die im Moment mehr Wert bietet als Gold. Goldaktien sind im letzten halben Jahrzehnt abgerutscht. In Verbindung mit einem deutlich höheren Goldpreis bedeutet das Unternehmen, die ein hohes einstelliges oder niedriges zweistelliges KGV und Unmengen an Cashflow aufweisen.

Insbesondere das mittelgroße Bergbauunternehmen SSR Mining (WKN: A2DVLE) bietet ein implizites Aufwärtspotenzial von 37 %. Jedenfalls wenn wir davon ausgehen, dass das 12-Monats-Kursziel der Wall Street korrekt ist.

Warum ausgerechnet SSR Mining? Letztes Jahr schloss SSR eine Fusion unter Gleichen mit dem türkischen Unternehmen Alacer Gold ab. Der Deal kombinierte die drei produzierenden Anlagen von SSR (zwei Goldminen und eine Silbermine) mit der Copler-Goldmine von Alacer. Diese Fusion verdoppelte die geschätzte Produktion in den nächsten fünf Jahren auf 700.000 bis 800.000 Unzen Gold. Darüber hinaus wird der freie Cashflow in den Jahren 2021 und 2022 auf jährlich 450 Millionen USD geschätzt. Das ist fast unglaublich, wenn man bedenkt, dass SSR Mining das Jahr 2020 mit 457 Millionen an Netto-Cash abgeschlossen hat. Netto-Cash-Positionen sind in der Goldminenbranche eher selten.

SSR wird außerdem zum vier- bis fünffachen des Cashflows pro Aktie im Jahr 2021 bewertet. Meine Beobachtung ist, dass ein Cashflow-Multiple von 10 oft eine faire Bewertung darstellt. Mit anderen Worten: Dieses Cashflow-Multiple deutet an, was die Wall Street bereits andeutet: Es gibt bei SSR noch viel Erfreuliches zu erwarten.

Viatris: Erwartetes Wachstumspotenzial von 50 %

Hier ist die Wall Street zumindest auf Basis des Kursziels begeistert: der Marken- und Generika-Entwickler Viatris (WKN:A2QAME). Wenn einem der Name nichts sagt, könnte das daran liegen, dass das Unternehmen Mitte November 2020 aus der Fusion von Pfizers Upjohn-Einheit und Mylan hervorgegangen ist und den neuen Namen angenommen hat. Aber es ist ein Name, den die Anleger kennen sollten, weil die Wall Street glaubt, dass die Aktie 50 % Wachstumspotenzial bietet.

Die Kombination von Pfizers Medikamenteneinheit mit einem Generika-Entwickler ist bisher nicht wie geplant verlaufen. Das Management von Viatris sieht jedoch Licht am Ende des Tunnels. Das kombinierte Unternehmen sollte in der Lage sein, bis 2023 6,5 Milliarden USD seiner 26 Milliarden USD Gesamtschulden zu tilgen. Bis 2023 sollten geschätzte jährliche Kostensynergien in Höhe von 1 Milliarde USD geschaffen werden.

Darüber hinaus erwartet Viatris eine Rückkehr zu bescheidenem Wachstum im Jahr 2024, außerdem verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung. Viatris will in diesem Jahr und in jedem Jahr bis 2024 reichlich Cashflow generieren. Das soll es dem Unternehmen ermöglichen, seine Schulden zu tilgen, möglicherweise einen Teil seiner Aktien zurückzukaufen und den Aktionären eine jährliche Rendite von 3 % zu verschaffen. Das KGV liegt derzeit übrigens bei gerade mal unter vier.

Barrick Gold: Erwartetes Wachstumspotenzial von 44 %

Goldaktien sind natürlich Value in Reinform. Wer bei Bergbauunternehmen eher große Vertreter bevorzugt (SSR Mining ist ein Midcap-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 3,4 Milliarden USD), hat mit Barrick Gold (WKN:870450) einen starken Vertreter. Mit einem Kursziel von 30,48 USD glaubt die Wall Street, dass Barrick im nächsten Jahr 44 % zulegen könnte.

Barricks enormer Betrieb hat dem Unternehmen geholfen, im Jahr 2020 4,76 Millionen Unzen Goldäquivalent (GEO) zu All-in Sustaining Costs (AISC) von 967 USD pro Unze zu produzieren. Investitionen in die Untertage-Automatisierung bei Kibali und Luolo-Gounkoto sollten es diesen Schlüssel-Assets ermöglichen, im Jahr 2021 einen AISC im Bereich von 800 bis 900 USD pro GEO zu produzieren. Barrick Gold ist also durchaus in der Lage, eine Marge von 800 bis 900 USD pro GEO über dem physischen Goldpreis zu erzielen. Barrick hat in den vergangenen zwei Jahren einen kumulierten freien Cashflow von rund 4,5 Milliarden USD generiert.

Außerdem interessant ist die Bilanz des Unternehmens, die sich stark verbessert hat. Allein in den letzten acht Quartalen hat sich die Nettoverschuldung des Unternehmens von rund 3,6 Milliarden USD in eine positive Netto-Cash-Position von 33 Millionen USD verwandelt. Diese zusätzliche finanzielle Flexibilität sollte es Barrick Gold ermöglichen, eine Reihe von Projekten voranzutreiben. Die zielen darauf ab, die Produktion in den wichtigsten Minen zu automatisieren oder zu erweitern.

Investoren können Aktien von Barrick für weniger als das Siebenfache des von der Wall Street prognostizierten Cashflows pro Aktie in den Jahren 2021 und 2022 kaufen.

Merck: Erwartetes Wachstumspotenzial von 26 %

Zu guter Letzt erwartet die Wall Street Gutes von der Pharma-Aktie Merck (WKN: 659990). Die Analysten prognostizieren für die Aktie im nächsten Jahr ein Kursplus von bis zu 26 %.

Wenn Merck in den kommenden Monaten zulegen sollte, dann wahrscheinlich dank seines Blockbuster-Krebsimmuntherapeutikums Keytruda. Das ist für die Behandlung von etwa zwei Dutzend Krebsarten und Krebsstadien zugelassen. Die bisher erfolgreichste Immuntherapie hat Merck im vergangenen Jahr 14,4 Milliarden USD eingebracht, was einer Umsatzsteigerung von 30 % gegenüber dem Gesamtjahr 2019 entspricht. 

Keytruda wird außerdem in Dutzenden von zusätzlichen klinischen Studien als Mono- oder Kombinationstherapie untersucht. Mit diesen Möglichkeiten zur Ausweitung der Indikation, der steigenden Nachfrage oder der Dauer der Anwendung in bestehenden Indikationen und der außergewöhnlichen Preissetzungsmacht hat Keytruda die Chance, das umsatzstärkste Medikament der Welt zu werden.

Neben der Entwicklung von Medikamenten verzeichnet Merck auch in seiner Tiersparte ein starkes Wachstum. Die Umsätze stiegen im vergangenen Jahr um 10 %, ohne Berücksichtigung von Währungsschwankungen. Die Entwicklung von Medikamenten für Haustiere und die Sicherstellung der Gesundheit des Viehbestands von Landwirten bieten ein stetiges Wachstumspotenzial.

Dank einem Kurs von knapp über dem 10-Fachen des voraussichtlichen Jahresgewinns wirkt Merck wie ein Schnäppchen.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Vertex Pharmaceuticals und Viatris Inc. Sean Williams besitzt Aktien von SSR Mining. Dieser Artikel erschien am 13.4.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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