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Bill Hwangs Archegos Capital-Crash bringt Banken ins Wanken

Verkehrszeichen: Vorsicht Schleudergefahr
Foto: Public Domain

Archegos Capital war bis vor wenigen Tagen sicherlich den wenigsten Anleger ein Begriff. Dahinter steckt der aus Südkorea stammende Hedgefonds-Manager Sung Kook (Bill) Hwang. Er begann seine Laufbahn als Aktienanalyst für Julian Robertsons Fonds. Nachdem sich dieser im Jahr 2000 zur Ruhe setzte, gründete Bill Hwang seinen eigenen Hedgefonds.

Bill Hwang war bekannt

2012 wurde er allerdings wegen Insiderhandels verurteilt und sollte deshalb offiziell von Banken gemieden werden. In Hongkong wurde Bill Hwang sogar lebenslang für den Handel gesperrt. Nach dem Skandal setzte er sein Geschäft dennoch weiter fort.

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Archegos Capital war als Family Office deklariert, was bedeutet, dass nur eigene oder Familiengelder verwaltet werden dürfen. Aus diesem Grund fallen die Regularien hier geringer aus als bei Hedgefonds, die Gelder Dritter managen.

Bill Hwang ging hohe Risiken ein

Dies nutzte Bill Hwang aus und ging hohe Risiken ein, die sich nun als nicht vertretbar herausstellten. So soll er mit einem 10 Mrd. US-Dollar-Depot die fünffache Summe gehandelt haben. Um nicht aufzufallen, setzte er Swaps (Derivate) ein, die von den Banken gestellt wurden. Darüber hinaus investierte er große Summen auf wenige Aktien.

Vielen Banken war der kurzfristige Gewinn anscheinend wieder einmal wieder mehr wert als das eigene Image oder die Sicherheit ihres Hauses. Sie ließen sich trotz aller Vorkenntnisse auf Geschäfte mit Bill Hwang ein. Schätzungen zufolge könnten sie nun mehr als 6 Mrd. US-Dollar verloren haben.

Am stärksten betroffen sind die Banken Nomura (WKN: 857054) und Credit Suisse (WKN: 876800), aber auch Morgan Stanley (WKN: 885836), Goldman Sachs (WKN: 920332), Deutsche Bank (WKN: 514000) und UBS (WKN: A12DFH).

Bill Hwangs hohe Risken führten zur Katastrophe

Bill Hwang hatte über Derivate große Summen auf die Aktien ViacomCBS (WKN: A2PUZ3), Discovery Communications (WKN: A0Q90G) Baidu (WKN: A0F5DE) und Tencent Music (WKN: A2N7WQ) gesetzt. Nach Gewinnverfehlungen fielen sie an einem Tag teilweise um 30 %. Für einen normalen Aktionär sind solche Rückgänge verkraftbar. Wenn das Portfolio jedoch mit dem Fünffachen gehebelt wird, fällt der Verlust weit höher aus als der eigene Einsatz.

Die betroffenen Banken verließen sich bei der Derivate-Bereitstellung auf den Wert des Portfolios. Doch entweder wussten sie nicht um die hohen Risken oder waren sehr naiv. In diesem Fall werden alle Sicherheiten wertlos.

Verfehlte Regulierungen   

Der Vorfall zeigt ganz eindeutig, dass bisher viele Regulierungen ihr Ziel verfehlten. Ähnlich wie in der Finanzkrise kommt es darauf an, die Risiken an der Wurzel zu beseitigen und nicht nur oberflächlich.

Dies wäre nach der Finanzkrise das Verbot von Krediten ohne ausreichende Sicherheiten und der Abbau von systemrelevanten Banken gewesen. Zudem führen Derivategeschäfte mit hohen Hebeln zu nicht kalkulierbaren Risiken. Sie sind von niemandem beherrschbar.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Baidu und Tencent Holdings.



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