Aktienmärkte: Unmengen an Geld sind uninvestiert
Die letzten Wochen haben uns daran erinnert, dass Aktienmärkte nicht nur nach oben gehen. Die wichtige Frage für längerfristig orientierte Anleger ist natürlich: Stehen wir vor einem langanhaltenden Abwärtstrend am Aktienmarkt?
Auch wenn man zukünftige Marktentwicklungen nie sicher vorhersagen kann, würde ich vermuten, dass wir nicht vor harten und langen Kursrücksetzern an der Börse stehen. Denn neben noch ein paar anderen Gründen spricht für mich vor allem die gigantische Menge an uninvestiertem Geld dafür, dass fallende Kurse Kaufinteresse wecken werden, was dem Aktienmarkt einen unterstützenden Boden geben könnte.
Seit Beginn der Pandemie haben weltweit umfassende Konjunkturprogramme sowie mangelnde Möglichkeiten, Geld auszugeben, dazu geführt, dass es eine regelrechte Explosion an Barmitteln gab. Es hat sich sehr viel Erspartes angehäuft, das aktuell bei Nullzinsen – wenn nicht sogar Strafzinsen – brav darauf wartet, langsam oder vielleicht auch etwas schneller von der Inflation entwertet zu werden. Trotz des boomenden Aktienmarktes der letzten Monate hat bisher nur ein winziger Teil dieses Geldes den Weg in Aktien gefunden.
Das Potenzial für eine größere Nachfrage nach Aktien ist somit da. Ein konkretes Beispiel: Kürzlich haben in einer amerikanischen Studie die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen Online-Broker-Nutzer angegeben, dass sie mindestens 50 % der vom Staat versendeten Konjunkturschecks für Investments am Aktienmarkt ausgeben wollen.
Es wird oft darüber gesprochen, dass man fast nur noch bei Aktien die Chance auf solide bis gute langfristige Renditen hat, was für eine starke Nachfrage nach Aktien spricht. Das ist eine relevante Sichtweise. Wichtig ist aber auch die andere Seite der Medaille, also zu wissen, ob es überhaupt Kapital gibt, das von dieser Chance Gebrauch machen könnte. Der Blick auf die immens gestiegenen Ersparnisse zeigt: Das Nachfragepotenzial ist riesig.
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