CD Projekt-Aktie: Lauert hier ein Vervielfacher der nächsten Jahre?
Bei CD Projekt (WKN: A2QKR9) ist seit Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 vor fast drei Monaten wenig rundgelaufen. Das Spiel weist eine erhebliche Anzahl von Bugs auf. Auf der Playstation 4 befindet sich das Spiel weiterhin in einem so schlechten Zustand, dass Sony (WKN: 853687) Cyberpunk noch nicht wieder in den eigenen Store aufgenommen hat. Im Februar gelang es dann auch noch Hackern, in die Systeme des Unternehmens einzudringen.
Nachdem es zuletzt so gewirkt hat, als wäre man mit den Updates auf dem richtigen Weg, und Elon Musk die Werbetrommel gerührt hat, ist das positive Momentum dahin. Der Termin für die Veröffentlichung der zweiten großen Aktualisierung im Februar war nicht mehr zu halten, da die Mitarbeiter durch die Hacker vom System ausgesperrt wurden. Die Hoffnung ruht jetzt auf der Herausgabe der Softwareaktualisierung in der zweiten Märzhälfte und den Geschäftszahlen für 2020 im April.
Das Szenario erinnert an Wirecard
Dieses Hoffen auf positive Nachrichten von Termin zu Termin erinnert mich irgendwie an Wirecard. Allerdings gibt es Unterschiede. Der Umsatz von CD Projekt wird zu einem wesentlichen Teil über Systeme von Drittanbietern erzeugt. Ein Betrug wäre hier deutlich schwieriger. Außerdem hätten die Cyberkriminellen dem Unternehmen bestimmt schon geschadet, wenn es hierfür Beweise in den erbeuteten Daten geben würde.
Trotzdem könnte sich in den Dokumenten belastendes Material finden, das auf eine negative Firmenkultur bei CD Projekt hindeutet. Hier würde es mit hoher Wahrscheinlichkeit Sinn ergeben, wenn die Firmenleitung bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2020 in die Offensive geht. Ansonsten gibt es ein Damoklesschwert, das ständig über dem Unternehmen schwebt.
Der operative Fokus sollte in diesem Jahr darin liegen Cyberpunk 2077 fehlerfrei zu bekommen. Das Umsatzpotenzial sollte dann schon groß genug sein, wenn das gelingen sollte. Videospiele haben inzwischen eine längere Lebenszeit und ein Cyberpunk 2077, dass den eigenen Qualitätsansprüchen von CD Projekt gerecht wird, wird seine Käufer finden. Das ist auch wichtig, damit das Unternehmen auf ein zweites Franchise bauen kann.
Die langfristige Perspektive von CD Projekt
CD Projekt hat mit der Witcher-Reihe eine Marke mit unheimlichem Potenzial. Durch die Verfilmungen auf Netflix (WKN: 552484) gibt es kostenlose Werbung. Auch von der nächsten Staffel sollte CD Projekt durch die Portierung auf die neue Konsolengeneration profitieren. Zudem bieten sich beide Marken für Mehrspielerspiele mit einem Fokus auf Transaktionen im Spiel an. Take-Two (WKN: 914508) macht es mit GTA vor, was hier für Chancen liegen.
In meinen Augen steht CD Projekt vor einer blendenden Zukunft mit einer möglichen Vervielfachung der Aktie. Diese Aussichten darf sich das Unternehmen allerdings nicht durch kurzfristige Entscheidungen verbauen. Diese gilt es weiterhin zu beobachten. Sollte die Aktie in den nächsten Wochen noch einmal etwas weiter fallen, werde ich die Möglichkeit für einen Nachkauf nutzen.
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Florian Hainzl besitzt Aktien von CD Projekt. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und Take-two.